Sonntag, 25. November 2012

Hoffnung















Am Mittwoch, einen Tag vor dem Erntedankfest - Thanksgiving, diskutierte ich mit Manuel Koch vom DAF über die aktuelle Börsenlage und weitere Aussichten.

22.11.2012 18:47

Heiko Thieme: "Aktienschnäppchen nicht verpassen - Apple, Intel."

 Heiko Thieme rät wegen der gefallenen Märkte, einige Aktien-Schnäppchen nicht zu versäumen, Unter dem Weihnachtsbaum sollten Tech-Titel liegen. "Intel liegt unter $20; da sollte man sofort einsteigen. Und wer Apple kauft, hat schon sein Weihnachtsgeschenk."





Für den US-Experten Thieme sind aber auch andere Aktien ein Kauf: „Ich würde Commerzbank kaufen oder Deutsche Bank, wenn sie die 32 Euro-Marke unterschreitet. K&S wird auch wieder interessant.“ Für den Dow Jones sieht Thieme in diesem Jahrzehnt Höchststände voraus: „Was vor uns liegt, ist ein Dow Jones mit über 20.000 Punkten noch in diesem Jahrzehnt. Auch ein Dax von über 10.000 bis 15.000 Punkten ist möglich.“ Die Krise im Nahen Osten übt Druck auf den Ölpreis aus. Thieme gibt sich dennoch optimistisch: „ Die USA werden in den nächsten fünf bis sieben Jahren Selbstversorger mit Öl. Ich sehe den Ölpreis eher bei 80 als bei 100 Dollar. Das ist die Tendenz. Nur eine Eskalation des derzeitigen Konfliktes würde den Ölpreis temporär steigen lassen. Längerfristig fällt der Ölpreis, weil wir genug Öl haben, besonders in den USA. Der Texasölpreis wird deutlich fallen.“ Investitionsmöglichkeiten sieht Thieme beim Edelmetall Gold: „Fünf Prozent in Gold zu investieren, halte ich nicht für falsch. Zwischen $40 und $45 kann man Newmont Mining kaufen.“ Heiko Thieme warnt aber auch vor der Fiskal-Klippe: „Die Fiskal-Klippe ist wirklich kritisch. Wenn hier nicht gehandelt wird auf der politischen Seite, wenn sich der Kongress und das Weiße Haus nicht einigen über die notwendigen Kürzungen, haben wir garantiert eine Rezession. Die Aussicht wäre Minus 20 Prozent und 11.000 Punkte im Dow Jones. Eine endgültige Einigung ist bis zum Jahresende aber kaum denkbar. Was man in 18 Monaten nicht geschafft hat, das schaffen sie auch nicht in 5 Wochen.“

Auch Europa ist wieder vermehrt im Fokus: "Die Probleme in Europa sind lösbar. Wir brauchen aber eine längerfristige Perspektive“, verriet Heiko Thieme US-Korrespondent Manuel Koch im Interview.
Redakteur: Manuel Koch

 Zum Interview die nächste Zeile anklicken:

http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-aktienschnaeppchen-nicht-verpassen---apple-intel-co-50158726.html


Die Weltbörsen haben sich in dieser Woche deutlich erholt. Damit wurden die Verluste der vorangegangen vier Wochen zumindest teilweise wieder wettgemacht. Die Hoffnung, dass Politiker die Gefahr vor einer Finanz-Klippe (financial cliff) in den verbleibenden fünf Wochen bis zum Jahresende noch abwenden, hat zum Kaufinteresse entscheidend beigetragen. Hinzu kam, dass die Börsen Markttechnisch stark überverkauft waren. Dieser jüngste Erholungstrend ist jedoch in dieser Form nicht fortsetzbar; ansonsten gäbe es neue Rekordhöhen noch vor Jahresende, was unrealistisch ist. Die angestrebten Lösungen in den USA und auch in Europa können in so kurzer Zeit nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Daher werden die Börsen Achterbahn ähnliche Kursentwicklungen in den kommenden Wochen aufweisen. Der Nahe Osten bleibt ein Krisenherd, trotz des momentanen Waffenstillstands zwischen Israel und  Hamas.
















Die vergangenen 12 Monate waren eine echte Herausforderung für Investoren. Wer die Nerven behielt und nicht verkaufte, als die Märkte Anfang Juni (schwarzer Kreis) fast wieder auf ihren Ausgangspunkt von Ende November 2011 zurückfielen, weist heute attraktive Gewinne auf. Interessant ist, dass der deutsche DAX und Wiener ATX nach 12 Monaten fast genau den gleichen Anstieg von über 25% aufweisen und damit doppelt soviel gestiegen sind als der Dow Jones an der Wall Street.Aber nicht überall haben sich die Böeren in der zweiten Jahreshälfte erholt. In China setzte sich der Abwärtstrend seit Anfang Mai bis heute fort. Htotline-Hörer und Leser meines Blogs konnten sogar noch größere Gewinne einfahren, da ich im März/April Gewinnmitnahme empfahl und im Juni zum Wieder-Einstieg riet. Wer so handelte konnte bis heute innerhalb eines Jahres  durchaus 40% verdienen. Mit einer solchen Entwicklung rechne ich in den kommenden 12 Monaten nicht.















Die Krise am US-Häusermarkt ist überwunden! Seit dem Tiefstand von April 2009 (roter Pfeil) sind Baubeginne um 80% gestiegen (hellblauer Pfeil). Der aktuelle annualisierte Stand von fast 900.000 Baubeginnen (grüner Pfeil) ist das höchste Niveau seit Juli 2008, also in über vier Jahren. Allerdings ist dies noch weit entfernt von den Bauaktivitäten vor fünf Jahren, die über 1,2 Millionen Baueinheiten lagen (blauer Pfeil). Die Talsohle dauerte im Bausektor 33 Monate von Dezember 2008 bis August 2011 (rote Schattierung) und war die schwierigste Krise im Bausektor seit dem Zweiten Weltkrieg. Bauwerte haben die Erholung im Bausektor bereits antizipiert. PulteGroup (PHM:US) hat seit September vergangenen Jahres über 300% zugelegt!

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint am Montag, den 3. Dezember.








Heiko Thieme

Samstag, 17. November 2012

Thanksgiving - Erntedankfest


















































Heiko Thieme

Montag, 12. November 2012

Obama!

















Am 7. November, einen Tag nach den US-Wahlen, sprach Karolin Oltersdorf vom DAF (Deutsches Anleger Fernsehen) mit mir über meine aktuelle Anlagestrategie. Hierzu der folgende Kommentar vom DAF:


Heiko Thieme: "Baisse mit 20%-Rückgang in 2013 durchaus möglich"



Nach der erfolgten Wahl in den USA erwartet Thieme nun eine Atempause an den Märkten: "Es fehlen nun konkrete Visionen für die Börse". Und dies könne sich längerfristig auswirken. Im nächsten Jahr ist eine Baisse mit einem Rückgang von 20% für Thieme nicht ausgeschlossen. Den DAX erwartet er bis zum Jahresende 2012 bei einem Stand von 7.000 Punkten: "Auch 7.500 Punkte wären durchaus noch drin". Doch im nächsten Jahr geht er von weit niedrigerem Niveau aus: "In 2013 gehen wir klar unter 6.500 oder sogar unter 6.000. Erst danach gibt es wieder einen Aufwärtstrend. In dieser Sondersendung erfahren Sie außerdem, welche Aktien Heiko Thieme in der aktuellen Lage empfiehlt, wie sich die Konjunktur in den USA entwicklen wird, dazu gibt er noch einen Blick auf Gold und die Minenaktien.
Redakteur: Torsten Hanft

Zum Interview die nächste Zeile anklicken.

http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-baisse-mit-20-rueckgang-in-2013-durchaus-moeglich-50158368.html


Meine Wahlprognose traf ins Schwarze. Allerdings sind damit weder die politischen noch die wirtschaftlichen Probleme gelöst. Obama ist zwar wiedergewählt, aber er muss jetzt ohne große Zeitverzögerung beide Parteien zusammenbringen, um eine Rezession verbunden mit einer Börsenbaisse zu vermeiden. Zwangskürzungen in allen staatlichen Haushaltsbereichen werden zu Beginn des nächsten Jahres angeordnet, wenn sich der Kongress nicht vorher auf freiwillige Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen einigt. Was Politiker jedoch nicht in den vergangenen 18 Monaten erreicht haben, werden sie kaum in sechs Wochen erledigen. Die Börse wird bei einer Nicht-Einigung mit drastischen Verkäufen reagieren und einen großen Teil der attraktiven Kursgewinne wieder abgeben. Ist dagegen eine Einigung zumindest im Ansatz zu erkennen, so wird sich die Börse etwas beruhigen, ohne jedoch die bisherigen Jahreshöchststände von September/Oktober  wieder zu erreichen. Verkäufe aus Steuergründen werden Wall Street in den kommenden Wochen zusätzlich belasten. 

Die Wiederwahl von Präsident Obama fand an Wall Street bisher keinen Beifall, sondern das Gegenteil war der Fall. Am ersten Tag nach den Wahlen erlitt der Dow Jones mit Minus 2,4% den größten Tagesverlust in diesem Jahr. Noch schlimmer war es vor vier Jahren, als Obama die Wahl gegen McCain gewann und der Dow Jones volle fünf Prozent am Tag danach einbuesste. Dies war der größte Tagesverlust unmittelbar nach einer Präsidentschaftswahl in der 116-jährigen Geschichte des Dow Jones Indexes. 

Der Wochenverlust an Wall Street war der schwerste seit Juni. Der DAX kam auf noch etwas größere Minuszahlen und wurde zum Tages- und Wochenverlierer (rote Pfeile), ohne jedoch die bisherige Führung seit Jahresbeginn zu gefährden (grüner Pfeil). Der Ölpreis erholte sich im Wochenverlauf, jedoch bleibt meine Prognose von einem  Preisrückgang bis Jahresende. Texas-Öl (WTI) liegt bereits fast 13% unter seinem Jahresanfangsniveau (roter Pfeil) und bleibt damit das Schlusslicht in der Tabelle (roter Pfeil).


Weiterer Text und Charts am Mittwoch













US-Verbraucher sind erstaunlich zuversichtlich. Das Stimmungs-Barometer ist seit August 2011 über 50% gestiegen (blauer Pfeil). Der Tiefstand vom August 2011 (roter Pfeil) war vergleichbar mit der Talsohle während der Rezession von 2008/2009 (schwarzer Kreis). Das aktuelle Niveau (grüner Pfeil) ist das mit Abstand höchste seit Anfang 2008 (hellgrüne Linie) und basiert wahrscheinlich auf der allmählichen Erholung im Immobiliensektor. Einzelhandelsumsätze reflektieren diesen Optimismus bisher allerdings noch nicht. Auch das allgemeine Wirtschaftswachstum ist nach wie vor unterdurchschnittlich.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint in einer Woche.








Heiko Thieme 

Montag, 5. November 2012

Unentschieden














Der Oktober legte an den Börsen ein Kontrastprogramm vor. Während sich in Europa der Aufwärtstrend, der im Juni begann, fortsetzte, kam es an Wall Street zu einer Atempause wegen Fragezeichen in Bezug auf die Wirtschaftsentwicklung und Qualität der künftigen Gewinne. Die Wiener Börse erzielte diesmal gleich drei erste Preise als Tageserster, Wochensieger und Monatsgewinner (drei grüne Pfeile). Der DAX konnte seine Führung seit Jahresbeginn weiter ausbauen (grüner Pfeil). Die Verlierer waren Silber und Texas-Öl (WTI) mit jeweils zwei roten Pfeilen. Meine $80-Prognose fuer WTI bis Jahresende rückt bereits ins Blickfeld. Gold konnte sich dem allgemeinen Verkaufsdruck im Edelmetallsektor nicht entziehen. Ein neues Rekordhoch noch in diesem Jahr erscheint jetzt unrealistisch.

Mit dem November beginnt an Wall Street die stärkste Drei-Monats-Phase im Jahresverlauf. Der  Anstieg machte in den 29 Präsidentschafts-Wahljahren seit 1896, dem Beginn des Dow Jones Indexes, im Drei-Monats-Zeitraum von November bis Januar im Durchschnitt 4,6% aus. Dies ist fast 90% des durchschnittlichen Jahresanstiegs der vergangenen 116 Jahre. Allerdings addiert sich dieser Durchschnitt nicht aus einer gradlinigen Entwicklung, sondern weist deutliche Fluktuationen auf. Der beste Drei-Monats-Zeitraum von November bis Januar erzielte im Wahljahr 1928 ein Plus von fast 25% und mit einem Minus von knapp 15% im Wahljahr 2008 das schlechteste Ergebnis.

Die jüngsten Wahlumfragen deuten auf ein Unentschieden für die Präsidentschaftswahl am 6. November. Dennoch setze ich weiterhin auf eine Wiederwahl von Präsident Obama. Der 'Supersturm Sandy' hat Obama in den vergangenen Tagen geholfen, seine Führungsqualität unter Beweis zu stellen. Auch im Senat werden die Demokraten ihre Führung behaupten, wenn auch nur knapp, Die Republikaner werden jedoch ihre Mehrheit, wenn auch etwas geschmälert, im Repräsentantenhaus behalten. Somit wird das Wahlergebnis insgesamt keine fundamentale Veränderung bringen. Obama muss jetzt eine Politik der Kompromisse mit beiden Parteien versuchen, um in den kommenden vier Jahren erfolgreich zu sein. 

Wall Street wird ein solches Wahlergebnis anfänglich kaum mit Beifall begleiten, aber im weiteren Monatsverlauf wieder Mut fassen, sodass ein Überschreiten der bisherigen Jahreshochs weiterhin möglich ist. Vergleichbare Index-Verbesserungen wie in diesem Jahr sind 2013 jedoch nicht zu erzielen.

Ein Wahlsieg von Romney, dem ich bestenfalls eine Chance von 45% gebe, würde eine kurze Börsen-Rallye einleiten, verbunden mit einem neuen Rekordhoch beim Dow Jones! Das Jahr 2013 würde aber auch hier zu einer Ernüchterung mit Indexverlusten führen, da der Kongress gespalten bleibt. 

Obama oder Romney ist die Frage. In 24 Stunden sind die Würfel gefallen!


















Im Oktober wurden 171.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Dies war besser als allgemein erwartet wurde. Dennoch stieg die Arbeitslosenrate geringfügig an, da mehr Arbeitssuchende an den Markt kamen. Mit 7,9% liegt die Arbeitslosenrate knapp über dem Niveau, als Präsident Obama im Januar 2009 sein Amt antrat. Nachdem die Arbeitslosenrate acht Monate später im September 2009 die 10%-Marke erreichte, begann unter geringfügigen Schwankungen ein allmählicher Rückgang bis zum aktuellen Niveau (hellblauer Pfeil). Trotz dieser Verbesserung ist die Arbeitslosenrate im historischen Vergleich immer noch zu hoch (rote Linie). Eine Vollbeschäftigung ist erst erreicht, wenn die Arbeitslosenrate zwischen 6% bis 4% liegt (hellgrüne Schattierung). Dies ist kaum vor drei bis vier Jahren zu erzielen. Die Kritik, dass Obama die Arbeitslosenrate bisher nicht nachhaltig gesenkt hat, ist unberechtigt, da er 2009 mit der schwersten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 - 1932 konfrontiert wurde. Die bisherige Wirtschaftserholung war daher auch bisher unterdurchschnittlich. Die nächsten vier Jahre werden ein stärkeres Wachstum erzielen als in den vergangenen drei Jahren, egal wer im Weißen Haus regiert. 

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint am kommenden Montag.




















Heiko Thieme