Samstag, 28. Juli 2012

Vor-olympische Ambitionen














Am Freitag analysierte ich in einem Telefon-Interview mit Brigitte Bauer vom DAF (Deutsches Anleger Fernsehen) die Aussichten für die Aktienmärkte im zweiten Halbjahr. Hierzu die nächste Zeile anklicken.

http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-europa-ist-die-nummer-1-12-50155944.html

Im zweiten Teil des Interviews nenne ich zwei Edelmetallwerte. Hierzu die nächste Zeile anklicken.


Nach einem allgemein schwachen Wochenstart an den Börsen brachte ein beeindruckender Endspurt zum Auftakt der olympischen Spiele in London deutliche Wochengewinne. Der Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) wurde nicht nur zum Tagessieger am Freitag (grüner Pfeil) sondern holte sich auch vom DAX den ersten Preis zurück für die beste Leistung seit Jahresbeginn (grüner Pfeil). Texas-Öl (WTI) dagegen bleibt der bisherige Verlierer auf  Jahresbasis (roter Pfeil) und belegte auch den letzten Platz im Wochenvergleich (roter Pfeil), während Gold das beste Wochenresultat erzielte (grüner Pfeil).

Der Dow Jones Index konnte zum ersten Mal seit knapp drei Monaten wieder die 13.000-Marke überwinden und ist vom bisherigen Jahreshoch Anfang Mai nur noch 200 Punkte entfernt. Seit nunmehr acht Wochen fiel der Dow Jones an jedem Montag. Die Frage ist jedoch lediglich wann und nicht ob es zu einem positiven Wochenstart kommt. Dies kann bereits am Montag, den 30. Juli, der Fall sein. 


Zu Atempausen mit Indexverlusten von 4% bis 6% - der DAX büßte in nur drei Börsentagen vom 20. bis 24. Juli fast 5,5% ein - kann es jederzeit im August und September kommen, ohne dabei den Haussetrend, der im vierten Quartal vergangenen Jahres an Wall Street begann, in Frage zu stellen.













Die amerikanische Wirtschaft legte im zweiten Quartal lediglich 1,5% zu (blauer Pfeil). Diese Wachstumsrate ist zwar deutlich besser als in den meisten Industrieländern, die teilweise sogar mit Rezession kämpfen (Großbritannien befindet sich in der schwersten Rezession seit über 60 Jahren), jedoch reicht dies nicht aus, um die Arbeitslosenrate von über 8% nachhaltig zu senken. Die Wirtschaftserholung, die vor drei Jahren in den USA begann (grüne Schattierung), ist bisher unterdurchschnittlich verlaufen und liegt auf Jahresbasis knapp über der 2%-Marke (schwarzer Pfeil).  Die vorangegangene Rezession (rote Schattierung und roter Pfeil) war die schwerste seit über 75 Jahren.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 6. August.































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Heiko Thieme

Sonntag, 22. Juli 2012

Wochenplus trotz Fragezeichen














Der positive Wochentrend fand am Freitag ein abruptes Ende, da das wirtschaftliche Umfeld Fragezeichen aufwirft. Den  größten Tagesverlust (roter Pfeil) erlitt der Wiener Börsenindex (ATX), während das Silber mit einem geringfügigen Anstieg den Tagespreis bekam (grüner Pfeil), ohne jedoch beeindrucken zu können. Alle Edelmetalle endeten im Wochenverlauf im Minus; Platin kam auf den letzten Platz (roter Pfeil). Das Öl wurde zum Wochensieger, wobei Texas-Öl (WTI) vor dem Nordsee-Öl (Brent) lag (grüner Pfeil), aber dennoch der Verlierer im bisherigen Jahresverlauf bleibt (roter Pfeil). 

Der DAX liegt jetzt knapp vor dem amerikanischen Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) im bisherigen Jahresverlauf (grüner Pfeil). Das Plus von über 12% ist eine beachtliche Leistung und übersteigt bereits den langjährigen Jahresdurchschnitt, obwohl noch über fünf Monate bis zum Jahresende vor uns liegen. Meine DAX-Prognose von über 7.000 im vierten Quartal ist keinesfalls zu optimistisch. Beim Dow Jones Index ist meine Prognose von mindestens 13.000 bis Jahresende ein eher konservatives Ziel. Die Sommerrallye, die Anfang Juni begann, weist beim DAX ein Plus von 13% auf, was überdurchschnittlich ist. Der Dow Jones legte dagegen bis zum 19. Juli rund 7% zu, was 75% der durchschnittlichen Sommerrallye an Wall Street entspricht. Für August und September rechne ich allerdings nicht mit ähnlich hohen prozentualen Verbesserungen, sondern eine Konsolidierung mit einem Minus von bis zu fünf Prozent würde mich nicht überraschen.















Einzelhandelsumsätze fallen seit drei Monaten (rechte rote Schattierung) und weisen damit den längsten Rückgang seit der Rezession von 2008/2009 (roter Pfeil) auf. Dies ist ein nicht zu ignorierendes Warnsignal. In den vergangenen 12 Monaten hat sich die jährliche Wachstumsrate im Einzelhandel von über 9% (blauer Pfeil) mehr als halbiert (grüner Pfeil). Notenbankchef Bernanke nannte diese Woche vor dem Kongressausschuss das amerikanische Wirtschaftswachstum "frustrierend".















Die Inflationsrate stellt bisher kein Problem dar! Allerdings werfen der jüngste Ölpreisanstieg und die akute Trockenheit - die größte in 50 Jahren - im landwirtschaftlichen Zentrum Amerikas große Fragezeichen auf. Verbraucherpreise werden in den kommenden Monaten daher die von der Notenbank angestrebte 2%-Marke (grüne Linie) übersteigen. Mit einer restriktiveren Geldpolitik ist allerdings nicht zu rechnen, da das Wirtschaftswachstum zu schwach ist.















Der Bausektor weist weitere Verbesserungen auf! Baubeginne weisen das beste Niveau (grüner Pfeil) seit Oktober 2008 auf (blauer Pfeil). Die Talsohle von Ende 2008 bis August 2011 (rote Schattierung) ist endgültig überwunden. Die 600.000-Marke (rote Linie) wird nicht wieder getestet werden. Bauwerte stehen daher auf meiner Beobachtungsliste.

















Hauspreise sind in den vergangenen fünf Monaten um 20% (!) gestiegen (roter und grüner Pfeil). Dies ist die größte inflationsbereinigte Verbesserung in jedem fünf Monatszeitraum der vergangenen 42 Jahre, seitdem es hierüber Statistiken gibt. Die amerikanische Immobilienkrise hat damit ihren Wendepunkt erreicht.

Die Verschuldungsproblematik Europas macht immer wieder Schlagzeilen. Dr. Martin Hüfner, den ich seit Jahren kenne und schätze, weist in seinem Wochenkommentar auf eine wenig bekannte Statistik, die sich mit der implizierten Verschuldung beschäftigt. Zum Lesen die nächste Zeile anklicken:

http://www.assenagon.com/fileadmin/downloads/Huefners_Wochenkommentar_12-28.pdf


Seit Anfang Juni ist der Dow Jones an jedem Montag bisher siebenmal gefallen.Dies bedeutet jedoch keinen neuen Trend und ist eher als eine statistisch irrelevante Kuriosität zu bewerten. Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint an Montag, den 30. Juli.





























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Heiko Thieme

Samstag, 14. Juli 2012

Eindrucksvoll
















 Die zweite Juliwoche beeindruckte am Freitag mit einem Paukenschlag, der die viertägigen Verluste beim Dow Jones wieder vollkommen wettmachte! Damit hatte selbst ich nicht mehr gerechnet. Der DAX wurde mit einem Plus von über zwei Prozent (grüner Pfeil) Tagessieger und führte auch im Wochenvergleich bei den Börsen in der obigen Tabelle. Der allgemeine Wochensieger (grüner Pfeil) war jedoch das Nordsee-Öl (Brent). Das Embargo gegen den Iran hat den Ölpreis innerhalb drei Wochen um 10 % erhöht. Fraglich ist, wer der eigentlich Geschädigte bei dieser konzertierten Aktion der Industrienationen ist? Trotz des jüngsten Preisanstiegs stellt Texas-Öl mit einem Minus von fast 12% immer noch das Schlusslicht seit Jahresbeginn dar (roter Pfeil), während der Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) die Jahres-Tabelle mit einem ähnlich hohen Plus anführt (grüner Pfeil). Die obige Tabelle schließt in Zukunft auf allgemeinen Wunsch die Börsen der Schweiz (SMI) und Österreich (ATX) - gelbe Markierungen - mit ein.


Der Euro steht seit einem Jahr unter Verkaufsdruck und testet zur Zeit mit $ 1,219 (blauer Pfeil) den unteren Bereich meiner Kaufbandbreite von $1,20 - $1,30. Der Euro war auch der Wochenverlierer (roter Pfeil in der Tabelle) und wies am Freitag den geringsten Anstieg auf (hellgrüner Pfeil). In den vergangenen fünf Jahren brachte meine meist kontroverse Euro/$-Strategie einen akkumulierten Gewinn von 150% ein! Mein Kaufniveau für den Euro lag dabei konsequent zwischen $1,20 und $1,30 (grüne Markierung) und beruhte einschließlich auf der Kaufkraftbasis. Den Kauf von US-Dollar empfahl ich dagegen ab $1,42 bis $1,52 (rote Markierung). Als der US-Dollar 2008 über die $1,52 Marke zum Euro stieg (roter Pfeil) und etliche Fachleute bereits einen Euro/$-Kurs von $2,00 zum Euro prognostizierten, hielt ich an meiner US-Dollar Kaufempfehlung fest. Dies brachte in weniger als sechs Monaten einen Währungsgewinn von 20% ein. Das $1,20-Niveau kann in den kommenden Monaten nicht nur getestet sondern sogar geringfügig unterschritten werden. Meine Strategie bleibt jedoch unverändert. Der Euro ist ein klarer Kauf.














Hypothekenzinsen sind in den vergangenen 30 Jahren von über 18% (roter Pfeil) um 80% gefallen (grüner Pfeil). Der derzeitige Zins für 30-jährige Hypotheken liegt mit 3,5% auf einem historischen Tiefstpunkt. Der langjährige Abwärtstrend - markiert durch grüne und rote Linien - ist weiterhin intakt. Der Immobilienmarkt befindet sich seit 2006 in der größten Baisse seit der Weltwirtschaftskrise von 1929/1932 und lässt eine Bodenbildung erkennen. Auf Sicht von fünf bis 10 Jahren sind US-Immobilien sehr interessant. Bauwerte haben im vergangenen Oktober wahrscheinlich ihre Tiefststände gesehen und offerieren seitdem Handelschancen für flexible Investoren. Dieses Thema diskutiere ich von Zeit zu Zeit auf der Hotline.

Weitere Empfehlungen und Einschätzungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 23. Juli.





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Heiko Thieme

Montag, 9. Juli 2012

Vorsichtig


Börsianer agierten in der ersten Juli-Woche vorsichtig. da einige Fragezeichen über die Stärke der US-Wirtschaft auftauchten. Der Unabhängigkeitstag am 4. Juli wurde als freier Börsentag zur Wochenmitte zwar gefeiert, jedoch fehlte der Mut an den restlichen beiden Börsentagen. Diese "Atempause" war technisch betrachtet überfällig, da es im  Juni zu weit überdurchschnittlichen Kursgewinnen kam. Auf der Hotline empfahl ich etliche Gewinnmitnahmen. Die momentane Börsenphase erfordert schnelles Handeln, sowohl im Kauf als auch Verkauf. Diese Woche beginnen die Gewinn-Veröffentlichungen für das zweite Quartal. Die globale Wachstumsabschwächung  und der feste US-Dollar können  dabei zu einigen Enttäuschungen führen. Die bisherigen Gewinnsteigerungen lassen sich kaum im gleichen Masse fortsetzen. Das Ende dieser Hausse, die vor neun Monaten im Oktober begann, bedeutet dies jedoch nicht. Im vierten Quartal rechne ich nach wie vor mit einem Dax von über 7.000 und beim Dow Jones mit einem Index-Stand von weit über der 13.000 Marke. Details hierzu werden auf der Hotline diskutiert.

Am Freitag gab es nur rote Zahlen, wobei der Ölsektor besonders unter Verkaufsdruck stand (roter Pfeil). Der Euro wies das geringste Minus auf (hellroter Pfeil), endete jedoch mit dem größten Wochenverlust (roter Pfeil), während das Öl von seinem deutlichen Anstieg in den Vortagen profitierte (grüner Pfeil). Der Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) weist weiterhin das beste Resultat seit Jahresbeginn auf (grüner Pfeil), das Öl dagegen liegt deutlich im Minus (roter Pfeil) trotz der jüngsten Erholung.

Der Herstellungssektor fiel im Juni (roter Pfeil) erstmals seit drei Jahren unter die mit Wachstum verbundene 50%-Marke (rote Linie). Die Gefahr einer erneuten Rezession wie 2008/2009 (rote Schattierung) ergibt sich hieraus allerdings nicht, auch wenn es als ein Warnsignal gewertet werden kann. Der Herstellungssektor stellt nicht einmal ein Viertel der US-Wirtschaft dar.

Die Arbeitsmarktdaten für Juni waren allgemein enttäuschend. Seit drei Monaten (gelbe Schattierung und gelber Pfeil), liegt die Zahl der neuen Arbeitsplätze deutlich unter der 100.000 Marke. Bereits vor einem Jahr kämpfte Amerika mit einer ähnlichen Durststrecke, die vier Monate dauerte (gelbe Schattierung), bevor es zu einer deutlichen Verbesserung am Arbeitsmarkt kam (grüne Schattierung. Die Rezession von 2008/2009 (rote Schattierung) ist zwar überwunden, jedoch fehlt dem derzeitigen Aufschwung die Dynamik.


Der langfristige Vergleich zeigt, dass Amerika bei der Arbeitsplatzbeschaffung seit 2002 (lila Pfeil) unter der Trendlinie von 1960 - 2002 liegt. Der Abstand ist durch die vertikale rote Linie gekennzeichnet. Dies ist ein entscheidendes Thema bei den Präsidentschaftswahlen im November.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 16. Juli.

 
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Heiko Thieme