Dienstag, 27. September 2011

Panik als Chance










An den Börsen herrschte vergangene Woche absolute Panik. Hätte sich dieser Verkaufsdruck mit gleicher Geschwindigkeit fortgesetzt, so wären alle Weltbörsen bereits im November auf dem Nullpunkt gewesen! Ähnlich schwarz sah es am Rohstoffmarkt aus. Der Ölpreis (WTI) fiel endlich wieder auf mein Kaufniveau, als die $80-Marke unterschritten wurde. Auch das Silber, das vergangene Woche Tages- und auch Wochenverlierer (zwei rote Pfeile) war,  fiel mit $26 pro Feinunze gestern in meinen Kaufbereich ($25 - $30). Das gleiche traf beim Gold zu mit einem Preisrückgang von 20% seit dem 6. September, als ein neues Rekordhoch von $1920 erreicht wurde. Gold ist jetzt der derzeitige Jahressieger (grüner Pfeil), nachdem das Silber bisher diesen Platz ständig eingenommen hatte. Der DAX bleibt das Schlusslicht (roter Pfeil); daran ändert auch die jüngste Erholung nichts.


Angst und Zwangsverkäufe, ausgelöst durch eine totale politische Verunsicherung, waren der Grund für dieses "Erdbeben" an den Märkten. Solche Kurseinbrüche sind nichts anderes als eine günstige Kaufgelegenheit für mutige Investoren und Händler. Solche Chancen bezeichne ich als frühe Weihnachtsgeschenke. Vergangene Woche standen 27 der 30 DAX-Werte auf meiner Kaufliste und 15 der 30 Dow Jones Titel. Für Nervenschwache ist dies allerdings nicht das geeignete Umfeld, da die Kursentwicklungen einfach zu schnell gehen. 


Der am Freitag einsetzende Erholungstrend an den Aktienmärkten setzte sich in dieser Woche mit aller Vehemenz fort und wird damit das bisherige deutliche Minus vom September noch aufbessern. Zeichnet sich in den nächsten Tagen ein politischer Kompromiss sowohl in Europa als auch in den USA ab, so wurden die Tiefststände in diesem Jahr im August/September gesehen. Erfüllt sich diese Hoffnung nicht, so steht ein nochmaliger Test dieser Niveaus im Oktober bevor. Ich gehe davon aus, dass das politische Ringen auf beiden Seiten des Atlantiks am Ende doch noch akzeptable Ergebnisse produziert. Ferner werden die 3. Quartalsergebnisse ab Mitte Oktober eher positiv überraschen. Damit ist die Basis für eine Weihnachtsrallye gegeben und dann hätte sich das Schwitzen gelohnt. Allerdings wird es auch im vierten Quartal an den Börsen zu einer enormen Volatilität kommen. Schnelles Handeln bleibt ein Muss.




Die Weltbörsen ohne USA befinden sich seit Anfang August (hellgrüner Pfeil) in einer Baisse, als das Minus von 20% unterschritten wurde (rote Markierung). Der bisherige Tiefstand wurde vergangene Woche mit einem Minus von fast 30% (roter Pfeil) erreicht. Der Dow Jones hat bisher seit seinem Jahreshoch Ende April 'lediglich' ein Minus von 17% erreicht und damit die Definition einer Baisse (-20%) noch nicht erfüllt. Dies wäre erst bei einem Indexstand von 10.250 der Fall. Der breiter angelegte Russel 3000 Index, der 98% aller US-Werte umfasst, hat dagegen bereits die 20%-Minusrate erreicht, sodass Wall Street insgesamt auch eine Baisse aufweist.





Der amerikanische Aktienmarkt macht circa 80% des Bruttoinlandsprodukts (GDP) aus und ist somit aus historischer Sicht nicht zu hoch bewertet. Erst bei einem Dow Jones Anstieg auf über 14.250, was einen neuen Hoechststand bedeuten würde, läge eine leichte Überbewertung vor. Im Vergleich zum niedrigen Zins, ist der Aktienmarkt sogar äußerst preiswert.





Die Commerzbank-Aktie hat innerhalb von drei Börsentagen 30% zugelegt (roter und hellgrüner Pfeil)! Das gleiche trifft auch auf die Deutsche Bank-Aktie zu. Beide Titel wurden auf meiner Hotline vergangene Woche erneut besonders empfohlen. Jetzt sind diese Titel lediglich zu halten und mit einem Stop abzusichern. Dies sind typische Weihnachtsgeschenke. Im März 2009 (hellblauer Pfeil) war die Commerzbank-Aktie innerhalb von sieben Monaten um über 250% (grüner Pfeil) gestiegen. Mit einem so starken Anstieg rechne ich jedoch diesmal nicht, sondern bin bereits mit einem Kurs von Euro 3,50 im nächsten Jahr zufrieden. Dies wäre ein Plus von 130%.





Unter den 30 Dow Jones Titeln bleibt Hewlett-Packard  eine meiner stärksten Empfehlungen, nachdem der frühere SAP Vorstand Apotheker wegen mangelnder Durchsetzungskraft von seinem Chefposten abgesetzt wurde. Diese Anlage braucht zwar etwas Zeit, aber das Potential ist mit 70% nicht uninteressant. Die entsprechenden Unterstützungslinien sind im Schaubild eingezeichnet.





Das Silber hat in diesem Jahr bisher zweimal einen deutlich Einbruch erlitten, nachdem es zuvor jeweils zu einem spektakulären Anstieg gekommen war. Der Rückgang machte in beiden Fällen (schwarze und blaue Pfeile) 35% aus. Am Montag Morgen wurde die $26-Marke kurz erreicht, was voll auf meiner Kaufbasis lag. Der  anschließende Anstieg von über 20% in wenigen Stunden heißt natürlich Teilgewinnmitnahme! Ein nochmaliger Test des Jahreshoechststandes ($49) ist unwahrscheinlich; dagegen ist ein Unterschreiten der $20-Marke (gelbe Schattierung) nicht auszuschließen. Dann allerdings wäre Silber wieder ein klarer Kauf. Edelmetalle unterliegen wie alle Anlagen deutlichen Schwankungen. Die vergangene Woche war für viele Anleger eine deutliche Ernüchterung. 





Auch beim Gold gab es im September einen "Erdrutsch" von 20% innerhalb von wenigen Tagen (rote Pfeile). In den vergangenen fünf Jahren gab es nur einmal noch einen größeren Rückgang von Minus 30% im Jahr 2008 (grüne  Pfeile), der sich allerdings fast über das gesamte Jahr erstreckte. Die stärkste Unterstützungslinie beim Gold liegt bei der !$1.000-Marke!





Im Bausektor zeichnet sich noch keine Erholung ab. Baubeginne schwanken seit fast drei Jahren zwischen 500.000 bis 600.000 Baueinheiten (rote Schattierung) nur dreimal (grüne Pfeile) gab es Ausbruchsversuche, die jeweils scheiterten. Der Tiefststand wurde im April 2008 (roter Pfeil) gesehen. Das niedrige Zinsniveau hat bisher keine Kauflust erzeugt. Frühestens im nächsten Jahr  kann es hier zu einer Verbesserung kommen, die das allgemeine Wachstum fördert.





Der Verkauf von Neubauten lässt ebenfalls jegliches Wachstum vermissen und liegt seit Mai 2010 (roter Pfeil) meist unter der 300.000-Marke (rote Linie). Selbst niedrige Hypothekenzinsen (blauer und grüner Pfeil) zeigen bisher keinerlei Wirkungen. Wachstums-Hoffnungen müssen auf das nächste Jahr verschoben werden.



Diese Grafik der FAZ habe ich von meinem langjährigen Freund Hans Bernecker übernommen. Vielen Dank.


Die wichsten Exportländer für Deutschland liegen mit über 40% im Euroraum, was die Bedeutung dieser Währungsunion für Deutschland unterstreicht. In die übrigen EU-Länder fließen weitere 19,5% der deutschen Exporte. Amerika (6,7%) und China (6,0%) haben im Vergleich dazu für Deutschland eine weitaus geringere Bedeutung. Ein Auseinanderfallen Europas würde Deutschland enorm schaden!



Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline. Der nächste Blog erscheint wegen des deutschen Feiertages am Montag erst am 4. Oktober.


























Heiko Thieme

Samstag, 17. September 2011

Hoffnung trotz Fragezeichen

Der nervenaufreibende Verkaufsdruck seit Ende August endete nach dem schwachen Wochenbeginn, als der DAX die 5.000-Marke und der Dow Jones das 11.000-Niveau erfolgreich testeten. Die anschließende Erholungsrallye war recht eindrucksvoll, obwohl die erhofften politischen Fortschritte in Europa und auch in den USA bisher ausblieben. Der DAX wurde mit einem Plus von über 7% zum Wochensieger (grüner Pfeil), stellt aber immer noch das Schlusslicht seit Jahresbeginn (roter Pfeil) mit einem Verlust von über 19% dar. Silber (zwei grüne Pfeile) führt die Tabelle weiterhin an, obwohl Edelmetalle im Wochenverlauf allgemein unter Gewinnmitnahme standen. Der Euro konnte sich etwas erholen, getragen durch die Hoffnung, dass eine Insolvenz von Griechenland doch noch vermieden werden kann.Die nächste Entscheidung hierüber fällt jedoch nunmehr erst im Oktober, sodass die Schwitzpartie erst einmal weiter geht. Das Öl versucht sich von seinem Verkaufsdruck zu befreien ohne dabei zu überzeugen. Ich rechne erneut mit einem Test der $80-Marke vor Jahresende.

Etliche DAX- und Dow Jones-Werte legten im Wochenverlauf mehr als 10% zu und erzielten damit ein ganzes Jahresresultat. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass gerade diese Titel zuvor starke Kursverluste aufwiesen. In der derzeitigen Börsenphase ist schnelles, aber nicht kopfloses, Handeln erforderlich, um erfolgreich zu sein. Diese Strategie diskutiere ich auf meiner Hotline täglich. Kommt es zu keiner politischen Einigung in den nächsten Wochen, so ist ein nochmaliger Test der 5000-Marke beim DAX und der 11.000-Marke beim Dow Jones kaum zu vermeiden. Als Optimist rechne ich jedoch damit, dass auch Politiker am Ende zur Vernunft kommen und praktikable Lösungen auf beiden Seiten des Atlantiks erarbeiten. Gelingt dies, so war diese Woche der Auftakt für eine eindrucksvolle Jahresendrallye. Überdurchschnittliche Kursgewinne sind mit Stopps teilweise abzusichern, um einmal erwirtschaftete "frühe Weihnachtsgeschenke"  nicht wieder vollständig abzugeben.










Der DAX hatte seit Ende April (blauer Kreis) bis zum 12. September (schwarzer Pfeil) rund 33% verloren. Innerhalb von nur vier Tagen brachte die derzeitige Rallye ein Plus von rund 10% (grüner Pfeil) ein. Dennoch liegt der DAX weiterhin deutlich unter dem amerikanischen Dow Jones und japanischen Nikkei (grüner Kreis). Für den DAX wird es sehr schwer sein, das Minus bis zum Jahresende wieder vollständig aufzuholen; beim Dow Jones und Nikkei ist dies dagegen durchaus möglich, wenn auch nicht garantiert. (Zur Vergrößerung einfach die Schaubilder anklicken.)



Die monatliche Umfrage der Notenbank in Philadelphia lässt keine Verbesserung erkennen. Allerdings hat die Beschleunigung (roter Pfeil) vom August im September etwas nachgelassen (hellblauer Pfeil). Die Erholung (gelbe Schattierung) nach der Rezession (rote Schattierung) verlief bisher recht unregelmäßig und erreichte ihren bisherigen Höchststand (grüner Pfeil) im ersten Quartal diesen Jahres. Erneute Wachstumsimpulse sind zur Zeit nicht zu erkennen. Somit ist mit keiner entscheidenden Erholung in den nächsten Monaten zu rechnen. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch einen Rückfall in eine erneute Rezession. Dieses Risiko liegt bei maximal 40%, darf aber somit nicht aus den Augen verloren werden.


Erstmals seit November 2008 stieg der Verbraucherpreisindex gemessen an der Kernrate - ohne volatile Energiekosten und Nahrungsmittelpreise - wieder auf 2% (zwei grüne Pfeile). Dies ist das höchste noch akzeptable Niveau für die US-Notenbank. Die allgemeine Gesamtrate liegt dagegen schon seit Monaten über dieser Messlatte mit aktuell 3,8% (roter Pfeil). Die Kernrate war im Oktober 2010 deutlich unter die 1%-Marke gefallen (hellblauer Pfeil). Trotz dieser Warnsignale ist eine akute Inflationsgefahr kaum gegeben, da sich das US-Wachstum momentan spürbar abschwächt und damit kein neuer Inflationsdruck erkennbar ist.




Die Stimmung unter den US-Verbrauchern stabilisierte sich im September etwas (violetter Pfeil), allerdings von einer relativ niedrigen Ausgangsbasis. Im August fiel dieses Barometer auf das Niveau von Anfang 2009 (rote Linie) zurück, nachdem es im Februar (grüner Pfeil) den bisherigen Höchststand in dieser Erholungsphase erreicht hatte. Der Tiefstpunkt wurde im November 2008 (roter Pfeil) erreicht, als die USA mit der schwersten Rezession in über 70 Jahren kämpfte. Verbessert sich das Verbrauchervertrauen weiterhin, so kann auch das Wirtschaftswachstum erneut expandieren. Dies hängt jetzt in erster Linie von konstruktiven politischen Entscheidungen ab.

Die Finanzblase belastet die Welt seit über drei Jahren. Ihre Ursache und Wirkung wird auf U-Tube in humorvoller Form vorgetragen. Dies ist etwas zum Lachen, auch wenn es hierbei um tatsächliche Billionen Euro- bzw. Dollar-Verluste geht, die bis heute nicht verkraftet sind. Einfach die nächste Zeile anklicken.

http://www.facebook.com/l/4AQAxZVWEAQAd5DQWlRq9n0zCWfS-kKmRRqnmHOdhwXxKaw/www.youtube.com/watch?v=h_hnY3KHpa0&feature=player_embedded

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 26. September.Die Anmeldefrist für mein 13. Anlegerseminar in der österreichischen Kaiserstadt Bad Ischl am 1. Oktober endet am 21. September. Anfragen über meine e-Mail Adresse: heikothieme@gmail.com









Heiko Thieme

Montag, 12. September 2011

Zweifel, Nervosität und Angst

     








Vergangene Woche setzte sich der allgemeine Verkaufsdruck an den Weltbörsen fort, ohne ein schnelles Ende erkennen zu lassen. Zweifel, Nervosität und Angst beeinflussen zur Zeit den Trend. Der DAX liegt sowohl auf Tagesbasis, als auch im Wochenvergleich und seit Jahresbeginn an letzter Stelle (rote Pfeile). Der Test der 5.000- Marke steht jetzt an. Einen Vorgeschmack davon gab es zu diesem Wochenbeginn. 


Gold und Silber versuchen ihren eindrucksvollen Jahresgewinn von über 30% zu verteidigen. Aber auch hier ist der Glanz etwas verblasst. Der  Rücktritt von Jürgen Stark, Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), sorgte am Freitag für Unruhe an den Aktienmärkten und brachte auch den Währungssektor in Bewegung. Wegen Inflationssorgen war Jürgen Stark von Anfang an gegen Stabilisierungskäufe der EZB von Staatsanleihen. Eine restriktive Geldpolitik ist  jedoch momentan die falsche Strategie. Wirtschaftswachstum anstatt Inflationsbekämpfung haben sowohl in den USA als auch in Europa Priorität. Die hohe Arbeitslosigkeit in beiden Kontinenten zwingt zum Wachstum. Gesundschrumpfen ist keine Alternative! Der Ölpreis ist zur Zeit trotz Schwankungen relativ Trendlos.


Hier sind zwei Interviews mit meiner aktuellen Meinung zum derzeitigen Marktgeschehen.


Telefon-Interview vom 9. August mit dem Deutschen Anleger Fernsehen (DAF):

http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-angst-ausschalten-und-einsteigen-50146682-DE0008469008.html

Interview vom 8. September mit dem Deutschen Anleger Fernsehen (DAF) von der New Yorker Börse:


http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-einstiegskurse---das-sind-meine-favoriten-50147549-DE0008404005.html


 Nach einer sechsmonatigen Seitwärtsbewegung zwischen $1,46 und $1,41 (grüne Schattierung) geriet der Euro gegenüber dem US-Dollar unter Druck und büßte innerhalb von zwei Wochen fast 6% ein. Allerdings wäre es falsch, von einer Euroschwäche zu sprechen, solange die Kaufkraftparität von $1,25 (rote Linie) nicht unterschritten wird. Meine Empfehlung, den US-Dollar ab 1,42 zum Euro zu kaufen, macht sich jetzt bezahlt. Ab $1,30 (grüne Linie) wird dagegen der Euro interessant! 





















Am amerikanischen Häusermarkt sind keinerlei Verbesserungen zu erkennen. Im Vergleich zum Gold sind Immobilien jedoch bereits äußerst preiswert! Vor 10 Jahren kostete ein durchschnittliches Haus in den USA 601 Unzen Feingold - 18,7 Kg -  (grüner Pfeil) bzw. etwa $155.000. Heute braucht man lediglich 94 Unzen  - 2,9 Kg -  (roter Pfeil), um ein durchschnittliches Haus ($ 174.00) zu erwerben. Gemessen am Goldpreis ist dies ein Rückgang von 84%! Vor 31 Jahren (1980) gab es eine ähnlich niedrige Relation (hellblauer Pfeil), als der Goldpreis kurzfristig auf $850 stieg und der mediane Hauspreis bei rund      $76.000 lag.  Auch aus europäischer Sicht sind amerikanische Immobilien heute preiswert.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 19. September, sofern ich Zugang zum Internet habe; ansonsten erst in zwei Wochen. Die Hotline wird jedoch regelmäßig besprochen.






























Heiko Thieme

Montag, 5. September 2011

Anschnallen!








Die politisch indizierte Baisse hat ihre Tiefststände noch nicht ganz erreicht! Im September werden Börsianer nochmals einen 'Stresstest' erleben. Ein ähnlich hohes Minus wie im August wird es jedoch beim DAX (roter Pfeil) nicht geben. Der Dow Jones kann dagegen nochmals deutlich unter die 11.000-Marke fallen; ein Unterschreiten der 10.000-Marke schließe ich allerdings aus. 





Die im März 2009 begonnene Hausse erreichte an Wall Street ihren Höhepunkt Ende April (blauer Pfeil); beim DAX war es der 2. Mai. Der Dow Jones  war innerhalb von knapp 26 Monaten um 96% gestiegen; der DAX legte sogar 105% zu. Nach der anschließenden Seitwärtsbewegung bis Ende Juli (roter Kreis) begann ein politisch initiierter globaler Kurseinbruch.  Der DAX verlor innerhalb von nur sechs Wochen glatte 30% (roter Pfeil) und weist damit eine ausgeprägte Baisse auf. Der Dow Jones dagegen kam bisher 'nur' auf ein Minus von 16% Anfang August, was den Mindestverlust einer Baisse von 20% nicht ganz erfüllt hat. Aktuell liegt das Minus sogar 'nur' bei 12% (violetter Pfeil). Die nächsten Tage werden allerdings nochmals einen Verkaufsdruck erzeugen, der den Dow erneut deutlich unter die 11.000-Marke drücken wird.





Der Edelmetallsektor hat sich von seiner Korrektur (überraschend) schnell wieder erholt und versucht nun die $2.000-Marke beim Gold zu erreichen; beim Silber steht das $50-Niveau wieder im Raum. Beides sind emotionell getriebene Ziele und (für mich) rationell kaum erklärbar. Wenn  schon ein Edelmetall als Anlage, dann lieber Platin, das zur Zeit niedriger als Gold notiert. In der Vergangenheit wurde Platin meist zu einer Prämie von bis zu 50% zum Gold gehandelt! Der durchschnittliche Platinpreis lag in den vergangenen 5 Jahren zwischen $1.400 und $1.600 pro Feinunze (gelbe Schattierung). Das bisherige Rekordhoch  (grüner Pfeil) von $2.252 und der fünfjährige Tiefstand (roter Pfeil) von $774 bedeuteten einen Preisverfall von rund 65% innerhalb von 8 Monaten! Seit Oktober 2008 (roter Pfeil) ist Platin über 140% gestiegen, liegt aber immer noch rund 16% unter seinem Höchststand von März 2008.







Der durchschnittliche Goldpreis in den vergangenen fünf Jahren liegt zwischen $1.000 und $1.200 (gelbe Schattierung). Der Preisverfall von März 2008 (grüner Pfeil) bis Oktober 2008 (roter Pfeil) betrug rund 30% und wurde bereits innerhalb von fünf Monaten (hellblauer Pfeil) wieder aufgeholt. Nach knapp einem Jahr (blauer Pfeil) setzte ein eindrucksvoller Aufwärtstrend ein, der im August diesen Jahres (schwarzer Pfeil) das Rekordhoch von $1.918 erreichte. Dies war ein Anstieg von 140% innerhalb von knapp drei Jahren (34 Monate). 

Das ernüchternde Wahlergebnis in Mecklenburg-Vorpommern besiegelt das politische Aus für Guido Westerwelle. Je schneller er von seinem Posten als Außenminister zurücktritt, um so besser für die FDP und auch Deutschland! Nach den nächsten Bundestagswahlen im Herbst 2013 wird die FDP nicht mehr in der Regierung sein. Der notwendige Erneuerungprozess innerhalb der FDP wird Jahre dauern; es fehlen politische Führungspersönlichkeiten. 


Auch für Bundeskanzlerin Angela Merkel war diese Wahl eine deutliche Schlappe. Ihre Chancen, nach 2013 weiterhin im Amt zu bleiben, sind damit deutlich geschrumpft. Das amerikanische Wirtschaftsmagazin hat Frau Merkel zur mächtigsten Frau der Welt erklärt. Leider nutzt sie ihre Macht zu wenig und regiert stattdessen mit Kompromissen und Unentschlossenheit. Ihr Zögern in der Griechenlandfrage kostet bereits einen dreistelligen Milliardenbetrag. Allerdings muss man auch konzedieren, dass kein Politiker auf die derzeitige Finanzkrise vorbereitet war, da es sich hier um ein absolutes Neuland handelt.


Das Wahlergebnis kann durch Anklicken der nächsten Zeile im Detail gesehen werden

http://www.spiegel.de/flash/flash-26879.html




Die Arbeitslosenrate bleibt weiterhin über der neun Prozent-Marke (rote Linie) und kann somit zur Achillesferse für Obama's Wiederwahl im November nächsten Jahres werden. Rechnet man zur aktuellen Rate von 9,1% noch die Halbtagsbeschäftigten und desillusionierten Personen hinzu, so liegt die eigentliche Arbeitslosenrate sogar bei rund 16%! Allerdings konzentriert sich die Arbeitslosenrate primär auf ungelernte Arbeitssuchende, die kein Studium (Bachelor oder Master) absolviert haben und teilweise auch keinen vollständigen Schulabschluss aufweisen. In dieser Gruppe liegt die Arbeitslosenrate  teilweise bei 25% oder sogar noch höher bei der farbigen Bevölkerung.


 In seiner Rede vor dem Kongress am Donnerstag wird Präsident Obama wenig Neues zur Arbeitsmarktbeschaffung vorschlagen. Daher wird Wall Street kaum Beifall spenden und den Verkaufsdruck aufrechterhalten. Somit kann die Arbeitslosenrate zur Achillesferse für Obama's Wiederwahl im November nächsten Jahres werden. Bei seinem Amtsantritt im Januar 2009 (grüner Pfeil) lag die Arbeitslosenrate bei 7,6% (grüne Linie). Innerhalb von drei Monaten stieg sie auf die neun Prozent-Marke.














Das Verbrauchervertrauen ist seit seinem Höchststand (grüner Pfeil) zu Jahresbeginn vollkommen eingebrochen! Es fiel im August auf das Niveau vom April 2009 (roter Pfeil) zurück, als Amerika sich noch  in einer Rezession (rote Schattierung) befand. Die anschließende Erholung (grüne Schattierung) brachte bisher nur ein unterdurchschnittliches Wachstum. Der Vertrauensverlust beruht einerseits auf der hohen Arbeitslosenrate und andererseits auf der politischen Desillusion, dass mit keinem entscheidenen Wechsel in naher Zukunft zu rechnen ist. Die beiden politischen Parteien sind tief miteinander zerstritten und lassen keine Kompromissbereitschaft erkennen.






Meine Börsenhotline ist diese Woche 25 Jahre alt und damit die mit Abstand Älteste im deutschsprachigen Raum. Sechs Mal in der Woche versuche ich Anlegern durch klare Aussagen und Empfehlungen das tägliche Börsengeschehen näher zu bringen. Seit 1986 gab es fünf Baissen an Wall Street. Der Crash von 1987 (roter Pfeil) spielte sich primär innerhalb von zwei Wochen ab und brachte einen Indexverlust von 36%.Nur zwei Jahre später waren die Verluste wieder vollkommen aufgeholt!. Als Saddam Hussein seine irakischen Truppen in Kuwait einmarschieren ließ, fiel der Dow Jones innerhalb von knapp drei Monaten um 21% (rosa Pfeil) und brauchte sechs Monate, um die Verluste wieder auszugleichen. Die Finanzkrise in Asien kostete Wall Street 1998 knapp 20% innerhalb eines Monats. Drei Monate später war der Verlust wieder überwunden. Die Internetblase platze zur Jahrtausendwende und endete zwei Jahre und neun Monate später mit einem Verlust von 38% (violette Schattierung). Dieser Rückschlag wurde innerhalb von vier Jahren wieder ausgebügelt. Den größten Verlust gab es während der Lehman Krise mit einem Index-Minus von 54% innerhalb von 17 Monaten (rote Schattierung). Dieser Tiefschlag wurde bisher noch nicht wieder voll ausgeglichen. Trotz dieser Höhen und Tiefen wurden Anleger in den vergangenen 25 Jahren mit einem Gewinn (Indexanstieg plus Dividen) von über 10% im Jahresdurchschnitt belohnt!


Zur Zeit stehen über 80% der DAX und Dow Werte auf meiner Empfehlungsliste. Nur im März 2009 und im Oktober 2002 hatte ich in diesem neuen Jahrhundert mehr Kaufempfehlungen als heute. Weitere Details und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint bereits am Sonntag, den 11. September. 






Mein 13. Anlegerseminar findet diesmal am 1. Oktober in der österreichischen Kaiserstadt Bad Ischl - eine Autostunde von Salzburg - statt. Das Seminar beginnt  um 11:00 Uhr und dauert bis 18:00 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist limitiert, um genügend Gelegenheit zum freien Meinungssaustausch zu bieten. Details und Anmeldungen  über meine e-Mail Adresse: heikothieme@gmail.com  

















Heiko Thieme