Samstag, 23. April 2011

Goldene Ostern



Börsianer gingen am Donnerstag mit strahlenden Gesichtern in das lange Osterwochenende. Am Karfreitag waren die Börsen in den USA und Europa geschlossen. Der Wochenauftakt begann mit einem starken Verkaufsdruck, als die Bonitaet der US-Staatsanleihen in Frage gestellt wurden. Der für den Dow Jones Index normalerweise stärkste Börsenmonat im Jahr fiel in die Minuszone. Gute Quartalsergebnisse überwanden jedoch in den darauffolgenden drei Börsentagen den Pessimismus und legten ein ausgezeichnetes Wochenergebnis vor. Die gesamte obige Tabelle ist blau markiert und weist keine einzige negative (rote) Stelle auf. Das Silber setzte seine mehrwöchige Erfolgssträhne in allen Zeitvergleichen fort (dunkelgrüne Pfeile). Die hellgrünen Pfeile kennzeichnen die jeweils geringsten Zugewinne. Verlierer gab es keine in dieser Tabelle.

Das Gold (gelbe Markierung) erreichte erstmals die $1.500-Marke und lieferte damit die Überschrift für diesen Blog. Silber ist kaum mehr als $3 vom eigenen Rekordhoch entfernt. Dies kann noch vor Monatsende eintreten. Das Öl nahm erneut die $110-Hürde und führte zu einem deutlichen Vertrauensschwund beim amerikanischen Verbraucher, was ein Warnsignal für die Sommermonate ist. Zuerst wird jedoch das Osterfest gefeiert. Der Ostermontag ist allerdings im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern kein Feiertag in den USA.

Ostern kam dieses Jahr relativ spät. Zuletzt fiel Ostern auf den 24. April im Jahr 1900; das nächste Mal wird es im Jahr 2095 sein. Das späteste Ostern gibt es am 25. April, was seit der gregorianischen Reform von 1582 erst viermal (1666,1734, 1886 und 1943 - mein Geburtsjahr) stattfand. Das nächste Mal wird es 2038 sein.



Das Gold testet jetzt den oberen Bereich (rote Linie) seines Aufwärtstrends (grüner Pfeil). Ein schneller Durchbruch ohne Rückfall wäre aus markttechnischer Sicht ungewöhnlich; danach ist jedoch ein Anstieg auf die $1.600-Marke bis Jahresende denkbar. Seit dem Tiefstand von 2001 (roter Pfeil) ist das Gold fast 500% gestiegen.



Nicht in allen Währungen ist das Gold so stark gestiegen wie beim Dollar. Aus japanischer Sicht liegt der Goldpreis immer noch 40% (blauer Pfeil) unter dem Rekordhoch von 1980 (grüner Pfeil). Danach kam es zu einem Einbruch von 90% (roter Pfeil) bis zur Jahrtausendwende. Auch beim Schweizer Franken liegt der Goldpreis deutlich unter dem Rekordhoch von 1980.



Im Bausektor ist noch keine Erholungstendenz zu erkennen. Seit Ende 2008 bewegen sich die Baubeginne in einem engen horizontalen Trendkanal (rote Markierung). Die Tiefstände wurden zwar bereits erreicht und mehrmals getestet, jedoch fehlt es bisher an einem Ausbruch nach oben. Geduld ist weiterhin gefordert. Allerdings haben Bauwerte bereits mehrmals Chancen für Handelsorientierte geboten.



Hauspreise sind seit 2005 (grüner Pfeil) um fast 40% (roter Pfeil) gefallen und liegen inflationsbereinigt auf dem gleichen Niveau wie vor 35 Jahren. Das preisliche Restrisiko ist somit relativ gering. Allerdings ist mit einem schnellen Aufwärtstrend bei den Hauspreisen kaum zu rechnen.



Der Abwärtstrend von Apple (rote und blaue Linie) wurde diese Woche gestoppt. Zwar fiel der Kurs am Montag kurz auf $320 (roter Kreis), bevor es bis Börsenschluss zu einer Erholung kam, die sich im Wochenverlauf noch steigerte. Geht der Kurs über $354 in den nächsten Tagen, so ist der Verkaufsdruck zumindest vorläufig gebremst.

Weiter Analysen und Empfehlungen gibt es auf der Hotline. Der nächste Blog folgt am Montag, den 2. Mai. Meine aktuelle Markteinschätzung ist auch im Fernsehen zu sehen unter - www.daf.fm - dann den Namen - Thieme - im Videofenster rechts oben eingeben und danach auf der linken Seite anklicken.


Frohe Ostern!



Heiko Thieme

Samstag, 16. April 2011

Silberhausse ungebrochen



Die Kursgewinne am Freitag reichten nicht, um noch ein positives Wochenresultat an den Aktienbörsen zu erzielen. Die erste Aprilhälfte weist ein gemischtes Bild auf. Während der Dow Jones und Dax im Plus liegen, gibt es beim S&P 500 Index und Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) leichte Verluste. Der Edelmetallsektor gehört dagegen zu den klaren Gewinnern. Auch das Öl konnte bisher seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Banken und Technologiewerte standen dagegen mehrheitlich unter Verkaufsdruck. Hier gibt es etliche Kaufempfehlungen, die ich auf der Hotline zu Wochenbeginn erläutern werde.

Die stärkste Börsenphase im Jahresverlauf geht mit dem April zu Ende. Seit Ende Oktober haben der Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq über 10 % zugelegt. Dies ist mehr, als die Börse im gesamten Jahr normalerweise produziert. Der Dax war nicht ganz so erfolgreich, kommt aber immerhin noch auf fast 9% seit November. Die nächsten 6 Monate beginnend mit Mai werden solche Indexgewinne kaum erzielen. Für das Gesamtjahr bleibe ich jedoch weiterhin optimistisch. Sogar ein neuer Höchststand ist beim Dax möglich. Das Jahresplus an Wall Street wird um 15% liegen.



Der Silberpreis hat innerhalb eines Jahres über 130% zugelegt (weißer und hellblauer Pfeil). Das Allzeithoch vor 31 Jahren von rund $50 pro Feinunze wirkt wie ein Magnet. Obwohl der Goldpreis ein neues Rekordhoch erreichte, glänzt das Silber mehr, da der Anstieg beim Gold in den vergangenen 12 Monaten "lediglich" 30% ausmacht.



Einzelhandelsumsätze befinden sich seit neun Monaten (grüne Schattierung) in einem Aufwärtstrend. Im März (blauer Pfeil)war der Anstieg mit +0,4% jedoch etwas geringer als erwartet. Die jüngsten Daten deuten ein Realwachstum für die US-Wirtschaft im ersten Quartal von nur knapp 2% anstatt der noch vor kurzem erhofften 3% - 4% an. Daher wird die US-Notenbank die Leitzinsen vorerst nicht anziehen und somit dem Beispiel der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht folgen. Auch gegenüber dem Vorjahr sind die Einzelhandelsumsätze etwas weniger gestiegen (hellgrüner Pfeil) als noch vor einem Monat. Die Gefahr vor einer erneuten Rezession (rosa Schattierung) besteht allerdings nicht.



Das Inflationsthema rückt immer mehr in den Vordergrund, ohne jedoch bisher diese Befürchtungen bestätigen zu können. Die Kernrate - ohne Nahrungsmittelpreise und Energiekosten - liegt mit 1,2% (blauer Pfeil) weiterhin deutlich unter der von der Notenbank angestrebten zwei Prozent-Marke (grüne Linie). Die Gesamtrate beträgt allerdings bereits 2,7% (dunkelroter Pfeil), während sie im Sommer 2009 noch ein Minus von 2% (hellgrüner Pfeil) ausmachte. Bleibt der Ölpreis in den nächsten Monaten nicht nur über der $100-Marke sondern steigt noch weiter, so erhöht sich der Inflationsdruck. Davon gehe ich jedoch nach wie vor nicht aus.



Die Commerzbank-Aktie ist am Freitag unter die Euro 4,5 Marke gefallen. In den vergangenen 10 Jahren war dies bisher nur für drei Monate (blauer Pfeil) von Januar bis April 2009 der Fall gewesen. Auch wenn die Bank noch nicht alle Probleme überwunden hat, ist eine Pleite allein wegen der staatlichen Beteiligung, auch wenn diese in den kommenden Monaten teilweise zurückbezahlt wird, unwahrscheinlich. Das Kurspotential schätze ich in den kommenden 15 Monaten auf 50% ein, allerdings ohne Garantieschein. Das Restrisiko beim derzeitigen Kurs ist kaum mehr als 5%. Anstatt die Aktie jedoch direkt im Markt zu kaufen, sollte man sich an der Kapitalerhöhung beteiligen, um einen noch günstigeren Einstieg zu bekommen.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint am Montag, den 25. April.

Heiko Thieme

Samstag, 9. April 2011

US-Insolvenz vermieden



Dies war spannender als ein Krimi. Der amerikanische Kongress hat die drohende Insolvenz der US-Regierung nur wenige Minuten vor Ablauf der Frist am Freitag kurz vor Mitternacht vermieden. Details müssen noch in der kommenden Woche ausgearbeitet werden. Den hart erkämpften Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern wird Wall Street am Montag mit etwas Beifall begrüßen. Am Freitag (rote Schattierung) gingen Börsianer leicht nervös ins Wochenende. Die ersten Quartalsergebnisse werden den Wochenverlauf prägen.

Rohstoffe waren die klaren Tages- und Wochensieger. Beim Öl wurde die $110 - Hürde problemlos genommen. Ein rationelles Ende der Preisspirale ist hier kaum zu erkennen. Noch spektakulärer war der Anstieg beim Silber (grüne Pfeile). Die $50 - Marke scheint jetzt das Ziel zu sein. Dieses Niveau wurde vor 31 Jahren kurz erreicht. Danach setzte ein über 20-jähriger Preisverfall von mehr als 90% ein. Ein solches Risiko besteht zwar nicht mehr; dennoch sind deutliche Korrekturen nach einem so kometenhaften Anstieg kaum auszuschließen.

Die Zahl der Pessimisten unter Börsianern ist in dieser Woche deutlich gefallen. Dies war in der Vergangenheit immer ein Zeichen für eine bevorstehende Abkühlung. Die Gründe hierfür könnten auftauchende Inflationssorgen und eine steilere Zinskurve am Rentenmarkt sein. Während ich für den April weiterhin fest bleibe, kann bereits im Mai ein Verkaufsdruck bis hin zu einer Korrektur auftreten, ohne jedoch das Ende dieser Hausse zu bedeuten. Die US-Notenbank wird der EZB Zinsentscheidung vom Donnerstag (+0,25%) nicht unmittelbar folgen, sondern die Leitzinsen frühestens im Herbst anziehen.



Gold erreichte ein neues Rekordhoch. Die $1.500-Marke kann noch in diesem Monat gesehen werden. Ein Anstieg über $1.600 (grüner Pfeil) im weiteren Jahresverlauf wäre jedoch eine Übertreibung. Eine "logische" Obergrenze für den Goldpreis gibt es nicht. Wenn jeder Mensch - Männer, Frauen und Kinder - der Welt je eine Feinunze Gold haben wollte, so reicht das bisher geschürfte Gold nicht aus! Das gesamte bisherige Gold ist ein Würfel von ca. 22 Meter Länge.



Das Gold macht heute nicht einmal 1% (roter Pfeil) vom globalen Finanzvermögen aus. 1968 lag der Prozentsatz bei fast 5% (grüner Pfeil) bei einem Goldpreis von $35 pro Feinunze. Vor 31 Jahren, als der Goldpreis kurzfristig auf $850 stieg, machte der Goldanteil am Finanzvermögen knapp 3% (blauer Pfeil) aus. Danach fiel der Goldanteil unter die 1%-Marke.



Gold und Goldaktien (gelber Pfeil) machen auch heute noch nur einen sehr geringen Anteil (goldene Linie) bei Pensionsfonds aus. Eine Goldblase existiert daher trotz des starken Preisanstiegs in den vergangenen 10 Jahren nicht. Allerdings bedeutet dies nicht, dass der Goldpreis nicht einmal deutlich ( 20% oder sogar mehr) fallen kann. Ein Rückgang auf die Tiefststände um $250 pro Feinunze ist jedoch unrealistisch. Ein Testen der $1.000-Marke ist dagegen nicht auszuschließen. Der aktuelle Trend deutet allerdings auf weitere Höchststände. Meine Kaufempfehlung Mitte März von Newmont Mining bei $52 auf der Hotline weist bereits ein Plus von über 10% auf. Mein Kursziel von $65 bleibt bestehen.



Der amerikanische Verbraucher baut seine Verschuldung im Vergleich zu seinem Einkommen (graue Balken) weiterhin ab. Machte die Relation vor drei Jahren noch über 23,5 % (blaue Linie links) aus, so liegt sie heute unter 21% (dunkelrote Linie links und blauer Pfeil rechts). Im Jahresvergleich sind Verbraucherkredite bei Kreditkarten seit zwei Jahren (rote Pfeile und grüne Linie) rückläufig. Die allmähliche Verbesserung am Arbeitsmarkt kann die Bereitschaft zur Verschuldung allerdings wieder erhöhen.



Die Zinsen haben ihre Tiefststände gesehen! Der Zinszyklus hat über 27 Jahre gedauert. Im September 1981 stieg die Rendite von 10-jährigen US-Staatsanleihen auf fast 15,7% (grüner Pfeil) und fiel am 19. Dezember 2008 (roter Pfeil) während der Finanzkrise mit 2,125 % auf einen Tiefstand. Dies war ein Rückgang von über 85% in 27 Jahren. Seitdem ist die Rendite wieder auf 3,6% gestiegen (gelber Pfeil) und bewegt sich somit weithin im fallenden Trendkanal (rote und blaue Linie). Mit einem Rendite-Ausbruch auf 4,25% rechne ich vor Mitte nächsten Jahres. Somit sind US-Staatstitel weiterhin zu meiden.

Die Zahl der Pessimisten unter Börsianern ist in dieser Woche deutlich gefallen. Dies war in der Vergangenheit immer ein Zeichen für eine bevorstehende Abkühlung. Die Gründe hierfür könnten auftauchende Inflationssorgen und eine steilere Zinskurve am Rentenmarkt sein. Während ich für den April weiterhin fest bleibe, kann bereits im Mai ein Verkaufsdruck bis hin zu einer Korrektur auftreten, ohne jedoch das Ende dieser Hausse zu bedeuten. Die US-Notenbank wird der EZB Zinsentscheidung vom Donnerstag (+0,25%) nicht unmittelbar folgen, sondern die Leitzinsen frühestens im Herbst anziehen.



Der Computerhersteller Apple weist mit $309 Milliarden die zweithöchste Marktkapitalisierung in den USA auf. Bereits Mitte vergangenen Jahres empfahl ich beim Kurs von über $270 (roter Pfeil) eine Gewinnmitnahme, nachdem ich einen Kauf unter $100 Anfang 2009 empfohlen hatte. Die Aktie fiel daraufhin bis Ende August über 10% und stieg danach bis Februar diesen Jahres auf über $360 (gelber Pfeil) und ich war nur Zuschauer. Der jüngste Rückgang wirft einige technische Fragezeichen auf, da die versuchte Erholung bereits dreimal gescheitert ist. In den vorangegangenen zwei Fällen (weißer und roter Pfeil) kam es jeweils nach dem zweiten Versuch zu einem erfolgreichen Anstieg. Daher bleibe ich auf der Seitenlinie. Momentan gibt es jedoch keine Verkaufsempfehlungen von namhaften Analysten. Nerven gehören zum Börsengeschäft.

Weitere Empfehlungen und Einschätzungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint am Montag, den 18. April.


Heiko Thieme

Sonntag, 3. April 2011

April - der beste Börsenmonat



Der März war für die Börse ein äußerst volatiler Monat. Das größte Erdbeben in der japanischen Geschichte löste nicht nur eine menschliche Tragödie im Land der aufgehenden Sonne aus, sondern brachte anfänglich auch deutliche Kursverluste an den Weltbörsen. Der Nikkei in Japan erlebte seinen größten zweitägigen Rückgang seit Bestehen dieses Indexes von 1949 und fiel damit gleichzeitig in eine Baisse. Der Dow Jones verlor bis Mitte März 5% und konnte dennoch diesen Verlust bis zum Monatsende wieder mehr als wettmachen. Der Goldpreis stieg auf ein neues Rekordhoch von fast $1.440 pro Feinunze und war dennoch der Quartals- und bisherige Jahresverlierer in der obigen Tabelle (rote Pfeile). Das Silber dagegen wurde nicht nur Monatssieger, sondern liegt auch im Quartal und seit Jahresbeginn (grüne Pfeile) deutlich vorn. Technisch betrachtet ist eine Korrektur überfällig; dennoch kann das weiter vorhandene Kaufinteresse den Preis bis zum Rekordhoch von $50 von 1980 treiben. Das Öl nimmt hier jeweils den zweiten Platz ein. Die fortdauernden Unruhen im gesamten Nahen Osten treiben die Ölspekulation auf ein Niveau, was das globale Wirtschaftswachstum belasten kann. Meine Zurückhaltung im Energiesektor hat sich bisher nicht bestätigt.

Der April ist beim Dow Jones der beste Börsenmonat mit einem durchschnittlichen Anstieg von 2% seit 1950. Beim S&P 500 rangiert er an dritter Stelle. Der Dow Jones befindet sich seit Dezember in einem viermonatigen Aufwärtstrend. Sowohl fundamental als auch technisch betrachtet ist ein weiterer Monatsgewinn durchaus möglich; danach wird die Börsenluft allerdings etwas dünn.

Bis Freitag muss der amerikanische Kongress eine zumindest temporäre Einigung bei der Finanzierung des US-Defizits erzielen, um eine Zahlungsunfähigkeit des amerikanischen Staates zu vermeiden. Diese Debatte wird das Wochengeschehen an der Börse stark beeinflussen. Ich rechne mit einem Kompromiss am Wochenende.



Das Geschäftsklima in der US-Wirtschaft ist weiterhin positiv. Auch wenn sich die Auftragslage im Umkreis von Chicago im Maerz etwas abgeschwaecht hat, liegt sie auf einem relativ hohen Niveau (gruener Kreis). Die Tiefstaende wurden hier waehrend der Finanzkrise Ende 2008 gesehen (roter Kreis). Das Wirtschaftswachstum wird im ersten Quartal eher etwas unter als ueber der 3%-Marke liegen. Im Gesamtjahr kann diese Marke jedoch weiterhin ueberschritten werden, sofern der Oelpreis nicht nachhaltig eskaliert.



Das Verbrauchervertrauen ist im März deutlich zurückgekommen (blauer Pfeil). Der hohe Ölpreis verbunden mit Inflationssorgen und die unübersichtliche militärische Situation in Libyen sowie die atomare Verseuchung in Japan haben hierzu beigetragen. Die bisher relativ robusten Einzelhandelsumsätze (grüne Schattierung) können von diesem Vertrauensschwund in den nächsten Monaten in Mitleidenschaft gezogen werden und zu einer Wachstumsabschwächung beitragen. Ein Rückfall auf die Niveaus während der Rezession (rote Schattierung) ist jedoch auszuschließen.



Der amerikanische Arbeitsmarkt verbessert sich. Im März wurden 216.000 neue Arbeitsplätze (blauer Pfeil) geschaffen. Seit nunmehr sechs Monaten (kleine grüne Schattierung) gibt es monatliche Zuwächse, nachdem es zu einer erneuten Schwäche (kleine rote Schattierung) am Arbeitsmarkt gekommen war. Die allgemeine Erholung nach der tiefen Rezession ((rote Schattierung) verlief somit bisher nicht gradlinig.

Die Arbeitslosenrate liegt mit 8,8% auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Dennoch fordert dies kaum zum Beifall auf, da fast 16% der Arbeitswilligen und Arbeitsfähigem ohne einen Arbeitsplatz sind. Die offizielle Statistik berücksichtigt nämlich nicht desillusionierte Personen, die aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind. Um wieder auf das Arbeits-Niveau von 2007 vor der Rezession zu kommen, müssten jeden Monat 250.000 neue Arbeitsplätze fast bis Ende 2012 geschaffen werden.



Die bisherige Erholung am US-Arbeitsmarkt (rote Linie) liegt deutlich unter dem Trend der Erholungen von 1954-2000 (blaue Linie). Die Erholung von 2001-2006 (gelbe Linie) war bisher am ähnlichsten. Allerdings war der Einbruch am Arbeitsmarkt diesmal acht Monate nach dem Ende der Rezession (roter Pfeil) noch ausgeprägter als 2001. Die jüngste Erholung ist dagegen etwas stärker als vor 10 Jahren. Für Präsident Obama ist es wichtig, dass der jüngste steigende Trend anhält, um seine Chancen auf eine Wiederwahl im November 2012 zu wahren.

Meine derzeitigen Favoriten unter Dow Jones und Dax Werten werden auf der Hotline diskutiert. Der gerade bekanntgegebene Rückzug von der Parteispitze von Guido Westerwelle eröffnet neue Chancen für die stark angeschlagene FDP.



Mein nächster Blog erscheint am Montag, den 11. April.

Heiko Thieme