Montag, 25. Februar 2013

Rekordhoch verfehlt















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Rückblick

Der starke Wochenabschluss brachte nach einer bis dahin schwachen Börsenwoche  etliche Indizes zurück in die Plus-Zone. Der S&P 500 Index gehörte jedoch nicht dazu und endete somit erstmals in diesem Jahr mit einem Wochen-Minus. Die Wiener Börse (ATX) wurde Tages- und Wochensieger (grüne Pfeile), während die Schweizer Börse (SMI) seine Führung seit Jahresbeginn ausbaute und als einziger Index der Tabelle einen doppelstelligen Anstieg aufweist (grüner Pfeil). Die Verlierer waren erneut alle Edelmetalle, wobei diesmal Platin am Freitag und auch im Wochenverlauf der allgemeine Verlierer war (rote Pfeile).  Noch vor zwei Wochen führte Platin die Tabelle an mit einem Plus von über 11% seit Anfang Januar. Dies bestätigt meine Stop-Strategie bei überdurchschnittlichen Gewinnen. Gold liegt weiterhin am Ende der Tabelle in diesem Jahr (roter Pfeil), auch wenn die $1.550-Marke in der vergangenen Woche gehalten hat.

Ausblick

Wall Street erlebte an diesem Montag den schwächsten Börsentag seit Jahresbeginn, nachdem in der ersten Handelsstunde das Rekordhoch um nur 84 Punkte (0,6%) verfehlt wurde und danach der Dow Jones fast 300 Punkte verlor. Die nächsten drei Tage werden entscheiden, ob der Februar doch noch im Plus endet oder im Minus bleibt. Der Dow Jones hat kaum noch eine Chance, ein neues Rekordhoch in diesem Monat zu erreichen. Beim S&P 500 ist es unrealistisch, da hierzu ein Anstieg von über 5% notwendig wäre. Auch der DAX wird es trotz seines starken Wochenbeginns nicht schaffen, die noch fehlenden gut 4% bis zum Donnerstag zu erreichen.Der enttäuschende Wahlausgang in Italien wird alle europäischen Börsen am Dienstag belasten. In Japan beeindruckte der Nikkei mit einem Plus von 35% seit Mitte November und ist damit nur noch 3% von meiner Prognose für 2013 entfernt. Gewinne sind hier mit einem Stop abzusichern. 

Am Donnerstag wird die zweite Hochrechnung für das vierte Quartal (Q4) veröffentlicht. Anstatt des ursprünglich leichten Rückgangs (-0,1%) ist jetzt aufgrund einer besseren Handelsbilanz mit einem Wachstum von rund  0,5% zu rechnen. Ab Freitag beginnen für die US-Regierung Zwangskürzungen im Bundeshaushalt in Höhe von insgesamt $85 Milliarden bis Ende September, sofern es nicht noch in letzter Minute zu einem Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern kommt, was relativ unwahrscheinlich ist. Dies wird das Wirtschaftswachstum und auch die Börsen im März belasten.











Innerhalb von drei Monaten ist Hewlett-Packard um 65% gestiegen (langer grüner Pfeil) und liegt jetzt wieder (rechter roter Pfeil) auf dem gleichen Niveau wie vor sechs Monaten (linker roter Pfeil). Als die Aktie am 20. November unter $12 fiel (blauer Pfeil), wurde sie auf der Hotline empfohlen. Die Hälfte der Position ist jetzt zu verkaufen, da der Anstieg technisch gesehen zu schnell war. Die zweite Hälfte ist mit einem Stop um $18 abzusichern, um den Gewinn nicht zu gefährden. Das Kurspotential liegt bei $25 bis Jahresende. 

Wer den Technologie-Wert bereits Anfang 2012 aufgrund meiner Empfehlung bei $26 gekauft hatte, konnte Ende November durch einen Zukauf mit der gleichen Summe den durchschnittlichen Preis auf $16,50 senken und liegt damit bei einem Plus von 15%. Auch hier ist die halbe Position jetzt zu verkaufen und die andere Hälfte bei $18 abzusichern. Damit hat meine einzige Schieflage von 2012  nach 14 Monaten doch noch einen Gewinn erzielt. Unerwartete Kursschwäche ist kein Grund zur Panik sondern meist eine Chance. Mut und Geduld werden oft belohnt.


















Der amerikanische Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) hat vergangene Woche ein Niveau erreicht, das vor über 12 Jahren im November 2000 zuletzt gesehen wurde (hellblaue Linie). Gleichzeitig ist damit auch das Jahreshoch von Ende Oktober 2007 (hellgrüner Pfeil) deutlich übertroffen. Seit 2010 befindet sich der Index in einem steigenden Trendkanal, markiert durch die rote Widerstandslinie und grüne Unterstützungslinie. Gemessen an der Widerstandslinie reicht das NASDAQ-Potential bis zu 3.600 Punkten in diesem Jahr. Allerdings wird diese Kursentwicklung nicht gradlinig sondern unter Schwankungen erreicht, wie bereits die Vergangenheit zeigt. Ein nochmaliges Testen der 3.000-Marke ist dabei nicht ausgeschlossen.











Sowohl die Gesamtrate (rote Linie) als auch die Kernrate (graue Balken) liegen beim Verbraucherpreis-Index weiterhin unter der zwei Prozent-Marke (grüne Linie). Die Gesamtrate war auf Monatsbasis wie bereits im Dezember auch im Januar unverändert. Allerdings beruhte dies teilweise auf einer speziellen saisonalen Bereinigung, die das tatsächliche Bild nicht unbedingt widerspiegelt. Benzinpreise sind nämlich im Januar deutlich gestiegen, während die saisonale Bereinigung von einem Rückgang ausging. Trotz dieser Verzerrung gibt es keine akute Inflationsgefahr. Die Gesamtrate stieg um 1,6% gegenüber dem Vorjahr. Die Kernrate - ohne volatile Nahrungsmittelpreise und Energiekosten - stieg zwar im Januar um 0,3% auf Monatsbasis, liegt jedoch gegenüber dem Vorjahr mit einem Anstieg von 1,9% weiterhin unter der für die Notenbank wichtigen 2%-Marke. Inflation ist somit auch weiterhin kein Thema.












Der Silberpreis befindet sich seit knapp zwei Jahren auf einem Abwärtstrend (rote Linie). Meine Empfehlung im April 2011 zur Gewinnmitnahme, als das Rekordhoch vom Januar 1980 von $50 fast wieder erreicht war, traf ins Schwarze (Blog vom 1. Mai 2011). Auch die anschließenden Rückkäufe und Gewinnmitnahmen waren alle erfolgreich. In den kommenden Monaten wird die $26-Marke (grüne Linie) mehrfach getestet werden, wobei das jeweilige Erholungspotential auf maximal 20% beschränkt ist. Mit einem Unterschreiten der grünen Linie ist spätestens im zweiten Halbjahr zu rechnen, wobei Silber dann bis zur $20-Marke fallen kann. Silber eignet sich in diesem Jahr nur für kurzfristiges Handeln.

















Auch auf Euro-Basis weist Silber kein anderes Bild auf. Seit dem Rekordhoch Ende April 2011 (roter Pfeil) befindet sich Silber in einem Abwärtstrend (lila Linie). Während dieser Zeit gab es etliche Handelschancen. Dreimal  (blaue Ringe) wurde die 21 Euro-Basis (grüne Linie) erfolgreich getestet. Erneut liegt der Silberpreis knapp über diesem Niveau (blauer Pfeil). Kommt es zu einem Durchbruch, so wäre die 15 Euro-Marke das nächste Ziel.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint in der ersten Märzwoche.
























Titel der Skizze unter:

Heiko Thieme

Dienstag, 19. Februar 2013

Gold ohne Glanz


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Am Montag waren die US-Börsen wegen des "Präsidententages" in Erinnerung an Präsident Washington und Präsident Lincoln geschlossen.

Rückblick:

Seit Jahresbeginn schloss der S&P 500 Index jede Woche im Plus. Eine solche sieben Wochen-Rallye hat es zuletzt von Ende November 2010 bis Mitte Januar 2011 gegeben. Den größten Anstieg seit Jahresbeginn weist jedoch der Schweizer Markt (SMI) auf (grüner Pfeil). Auch der Tagespreis am Freitag und Wochensieg holte sich die Schweiz (grüne Pfeile). Verlierer waren dagegen vergangene Woche alle Edelmetalle, wobei Silber am schlechtesten abschnitt (rote Pfeile) und Gold seit Jahresbeginn das Schlußlicht ist (roter Pfeil). Platin dagegen beeindruckt bisher mit dem zweiten Platz und einem Plus von über 9% seit Januar. Meine Empfehlung  - Platin statt Gold - macht sich bereits bezahlt. In diesem Tempo kann  und wird es jedoch nicht weitergehen, sodaß hier mit einem Stop gearbeitet werden sollte. 


Ausblick:

Nach wie vor rechne ich mit einem neuen Rekordhoch beim Dow Jones noch in diesem Monat, obwohl aus markttechnischer Sicht  Wall Street bereits überkauft ist. Auch der S&P 500 Index kann einen neuen Höchststand noch vor Ende Februar erreichen, allerdings bedarf es einer größeren Anstrengung im Vergleich zum Dow Jones, da hierzu  noch rund drei Prozent fehlen, während der Dow Jones lediglich noch gut ein Prozent steigen muss. Beim DAX fehlen noch knapp sieben Prozent, was bis Monatsende unrealistisch ist und frühestens im März/April erreicht werden kann. Der Optimismus unter Anlegern und auch Börsenbriefen ist  zur Zeit relativ hoch und stellt damit aus konträrer Sicht ein Warnsignal dar. Der März wird kein einfacher Monat werden, da die angedrohten  Zwangskürzungen beim Bundeshaushalt, sofern es keine Einigung im Kongress gibt,  von den Politikern bisher ignoriert werden. Die Demokratie fordert zur Zeit einen hohen Preis. Beim Öl bleibe ich weiterhin skeptisch und rechne mit deutlich niedrigeren Preisen von 15% bis 20% im Jahresverlauf. Meine Gold-Prognose erläutere ich in den folgenden beiden Charts.







Die zehnjährige Hausse beim Gold endete am 6 September 2011 (roter Pfeil), als der Goldpreis ein Rekordhoch von $1.920 in Hong Kong erreichte und in New York auf  $1.900 zurückfiel. Knapp vier Monate später (schwarzer Pfeil), am 29 Dezember, fiel das Gold in London auf $1.524, um anschließend in New York auf $1.554 zu steigen (grüner Pfeil). Der Hoechstkurs vom 6. September 2011 und der Tiefstkurs am 29 Dezember 2011 lagen somit mehr als 20% auseinander  und erfüllte damit die Definition einer Baisse. Diese Tatsache wurde in den Medien bisher kaum kommentiert. Die anschließenden Rallies scheiterten jeweils an der $1.800-Marke (lila Linie). Ende Oktober warnte ich vor einem schwächeren Goldpreis, nachdem die $1.800-Marke zu Monatsbeginn (brauner Pfeil) nicht genommen wurde. Der aktuelle Goldpreis kann die $1.600-Marke noch unterschreiten und bis auf $1.550 fallen (blaue Linie). Falls diese Linie deutlich unterschritten wird, ist selbst die $1.500-Marke gefährdet (grüner Kreis).















Der Goldpreis  weist auf Euro-Basis eine andere Struktur auf. Hier wurde Anfang Oktober die Widerstandslinie um Euro 1.350 (rote Linie) deutlich überschritten und mit Euro 1.379 (roter Pfeil) ein neues Rekordhoch erreicht und bestätigte damit meine Prognose von Ende August (siehe Blog vom 27. August 2012). Seitdem befindet sich Gold auch auf Euro-Basis in einem Abwärtstrend und testet die Unterstützung (hellgrüne Linie) um die Euro 1.200-Marke (hellgrüner Pfeil), die im Sept/Okt 2011  und Ende 2011 (hellgrüne Kreise) temporär unterschritten wurde. Eine Gold-Baisse auf Euro-Basis würde erst bei Euro 1.100 vorliegen. Mit einem solchen Preis-Einbruch rechne ich momentan nicht. Unterhalb von Euro 1.100 gibt es eine relativ starke Unterstützung (blauer Kreis).

Newmont Mining (NEM) zwischen $40 - $45 und Freeport-McMoRan (FCX) zwischen $30 - $33 gehören zu meinen Kaufempfehlungen im Edelmetall-Sektor. Details hierzu diskutiere ich auf der Hotline.













Der Dow Jones befindet sich inflationsbereinigt fast genau auf seinem langfristigen Aufwärtstrend (schwarze Linie und hellblauer Pfeil). Der breite Trendkanal seit 1900 ist durch die rote und grüne Linie markiert. Zweimal brach der Index aus dieser Bandbreite; nach oben 1929 (roter Pfeil) und nach unten 1982 (hellgrüner Pfeil). Den bisher größten Einbruch gab es während der Weltwirtschaftskrise, als der Dow Jones von 1929 - 1932 um fast 90% fiel (markiert durch roten und grünen Pfeil). Der prozentual größte Anstieg begann im August 1982 (unterhalb des hellgrünen Pfeils) und dauerte mit nur wenigen Unterbrechungen bis Januar 2000 (lila Pfeil). Die Baisse von 2009 war inflationsbereinigt nicht so stark, wie die beiden vorangegangen großen Einbrüche von 1929 - 1932 und 1966 - 1982 (hellgrüner Pfeil). Eine akute Überbewertung der Börse gibt es momentan nicht. In den kommenden Jahren wird sich der Index im engeren Trendkanal bewegen (lila und hellgrüne Linien). Die 20.000-Marke stellt dabei in diesem Jahrzehnt eine, wenn auch nicht unmögliche, Herausforderung dar!









Die produzierende Industrie im Staate New York weist im Februar eine deutlich höhere Nachfrage auf (grüner Pfeil), was eine allmähliche Wachstumsbeschleunigung andeutet. In den vergangenen sechs Monaten (roter Pfeil und rote Schattierung) war die Nachfrage dagegen kontinuierlich geschrumpft. Seit der Rezession von 2008/2009 (Lila Pfeil und Schattierung) kam es zu einer allgemeinen Verbesserung (blaue und grüne Schattierungen), die nur gelegentlich (rosa Schattierungen) unterbrochen wurde. In diesem Jahr wird das US-Wachstum die zwei Prozent-Marke überschreiten, sofern die Politik nicht erneut zum Störfaktor wird.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint in der letzten Februar-Woche.









Heiko Thieme

Dienstag, 12. Februar 2013

Knapp am Ziel

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  Rückblick:

Die erste Februar-Woche brachte ein gemischtes Resultat, obwohl am Freitag die Börsen allgemein fester schlossen. Die Wiener Börse (ATX) wurde Tagesbester (grüner Pfeil), auch wenn das bisherige Jahresplus mit 0,2% recht bescheiden ist. Hier glänzt Platin - mein bevorzugtes Edelmetall - mit einem doppelstelligen Anstieg (grüner Pfeil), während Gold im Minus steht (roter Pfeil). Der DAX wurde zum Wochenverlierer und liegt nur noch knapp im Plus seit Januar. Beim Öl kam es im Wochenverlauf zu gegenläufigen Trends. Während Texas-Öl (WTI) fiel, wurde Nordsee-Öl (Brent) Wochensieger (grüner Pfeil). Meine Skepsis gegenüber der hohen Preisen von WTI und Brent bleibt bestehen.Der mehrwöchige Aufwärtstrend beim Euro wurde unterbrochen und endete mit dem größten Tagesverlust (roter Pfeil), was auch das Wochenresultat belastete. Allerdings rechne ich weiterhin mit einem festen Euro bis hin zur $1,42-Marke.

Ausblick:

Der Dow Jones steht kurz vor einem neuen Rekordhoch. Hierzu fehlen lediglich noch gut ein Prozent. Obwohl der Februar zu den vier Monaten im Jahresverlauf gehört, die seit 1950 im Durchschnitt im Minus enden. kam es in den vergangenen 63 Jahren 36 Mal im Februar zu einem Anstieg und nur 27 Mal zu einem Monatsverlust. Somit ist ein neuer Hoechststand beim Dow Jones im Februar durchaus möglich, auch wenn die Börsen technisch betrachtet bereits überkauft sind und eine Korrektur überfällig ist. Zu diesem Thema nehme ich auf der Hotline fast täglich Stellung. Dem S&P 500 Index fehlen noch drei Prozent zu einem neuen Rekordhoch, was in den kommenden Wochen möglich ist. Etwas schwerer tut sich der DAX, der fast 7% braucht, um auf eine neue Hoechstmarke zu kommen. Gelingt dies nicht bis Ende April, so müssen Anleger wahrscheinlich bis zum Herbst warten, da der Sommer oft unter Verkaufsdruck steht.

Das US-Handelsbilanz-Defizit war im Dezember (weißer Pfeil) weitaus geringer als ursprünglich angenommen. Niedrigere Öl-Importe und höhere Waren-Exporte waren hierfür die Hauptgründe. Daher wird die zweite Hochrechnung für die US-Wirtschaft für das vierte Quartal deutlich besser ausfallen und anstatt eines leichten Minus (- 0,1%) ein klares Plus von über 0,5% aufweisen. Eine Rezessionsgefahr gibt es für Amerika zur Zeit nicht.







Der Dow Jones und das Gold stehen in einer interessanten Korrelation zueinander. Als der Goldpreis 1980 auf sein damaliges Rekordhoch von $850 pro Feinunze stieg, kostete es nicht einmal 1,5 Feinunzen Gold, um den Dow Jones zu kaufen (grüner Pfeil). Knapp 20 Jahre später als der Dow Jones 1999 die 10.000-Marke überschritt, musste man fast 45 Feinunzen Gold für den Index bezahlen (roter Pfeil), da der Goldpreis deutlich gefallen war, während der Dow Jones erheblich gestiegen war. Danach folgte eine über 10-jährige Hausse beim Gold von $255 pro Feinunze im Frühjahr 2001 bis zum September 2011, als der Goldpreis sein Rekordhoch von über $1.900 erreichte. Die jüngste Preisentwicklung beim Gold (negativ) und Dow Jones (positiv) deutet einen Trendwechsel an (blauer Pfeil), der den Aktienmarkt gegenüber dem Gold favorisiert.


Meine jüngste Kaufempfehlung bei Apple im Interview von Davos am 25. Januar (siehe Blog vom 4. Februar) weist ein Plus von 10% auf. Positionen sind jetzt zu halten und Nachkäufe nur bei erneuter Kursschwache vorzunehmen. Mein Kursziel von $600 bis $650 mag ambitiös sein, jedoch wurde dieses Niveau zuletzt vor vier Monaten gesehen. Insgesamt traue ich dem Technologiewert ein Potential von 40% in diesem Jahr zu (grüne vs. rote Linie). Einen Garantieschein gibt es allerdings nicht.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint in der dritten Februar-Woche.


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Heiko Thieme

Montag, 4. Februar 2013

Erfolgreicher Januar


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Wochenrückblick:
Wall Street legte im Januar ein eindrucksvolles Plus vor. Der S&P 500 Index erzielte sein bestes Januar-Resultat seit 1997; beim Dow Jones war es sogar der beste Januar seit 1994. Der Freiverkehrsmarkt (+4%) konnte das schnelle Tempo nicht ganz mithalten, da der Kursverfall bei dem Technologie-Giganten Apple (-14,5% im Januar) dem NASDAQ rund 1,5% kostete.

Seit 1950 gab es bisher 30 Jahre, wo sowohl der Fünf-Tages-Indikator (Details hierzu im Blog vom 9. Januar) als auch der gesamte Januar ein Plus gegenüber dem Endstand vom Vorjahr aufwiesen. In 27 Jahren davon kam es zu einem positiven Jahresplus von 19% im Durchschnitt! In zwei Fällen (1994 und 2011) war das Jahres-Minus beim S&P 500 so gering (-1,5% bzw. - 0,003%), dass es durch die Dividenden wieder wettgemacht wurde. Somit bleibt nur 1966 mit einem Minus von 13% die einzige negative Ausnahme. Die Wahrscheinlichkeit, dass 2013 ein positives Börsen-Jahr wird, liegt somit bei fast 97%!  
Das beste Januar-Resultat und auch bisherige Jahres-Ergebnis weist das Platin (grüne Pfeile) auf. Unter den Aktienmärkten kommt der Schweizer Markt (SMI) auf die ersten Plätze (hellgrüne Pfeile), während das Gold hier der bisherige Verlierer ist (rote Pfeile) und auch im weiteren Jahresverlauf Gold-Fetischisten eher enttäuschen wird. Zum Tagessieger wurde am Freitag der NASDAQ (grüner Pfeil); den Wochenpreis (grüner Pfeil) bekam das Nordsee-Öl (Brent). Die Wiener Boerse (ATX) wurde hierbei jeweils zum Verlierer (rote Pfeile) und weist bisher das geringste Plus in diesem Jahr auf, nachdem der ATX im Vorjahr noch den zweiten Platz hinter dem DAX erzielt hatte.

Der Ausblick:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hans A. Bernecker und Heiko Thieme: Das raten die Börsengurus

Der DAX hat am Montag ein neues Fünfjahreshoch markiert. Auch wenn die Luft im DAX langsam dünner zu werden scheint, sehen Hans A. Bernecker und Heiko Thieme das Potenzial noch lange nicht ausgereizt. Beide Börsengurus trauen dem DAX in diesem Jahr bis zu 9.000 Punkte zu. Die Einschätzungen sehen Sie im Video.


Auch wenn die Schwungkraft im DAX etwas nachlässt, dominieren die Bullen weiterhin das Feld. Seit Jahresanfang verzeichnet der Leitindex ein Plus von rund 3 Prozent. Getreu dem Motto "As January goes, so goes the year" (zu deutsch: Wie der Januar verläuft, so wird das Gesamtjahr) gibt Heiko Thieme, Thieme Associates , weiterhin grünes Licht für Aktienkäufe: "Wir haben einen positiven Januar, 95 Prozent Wahrscheinlichkeit, dass es klappt", so Thieme. "Bei der richtigen Auswahl kann der Anleger, wenn er aktiv ist, um die 20 Prozent gewinnen." Mehr dazu im Beitrag.
Redakteur: Sebastian Schick

 Zum Interview die nächste Zeile anklicken:

29.01.2013 17:25

Heiko Thieme: "Mein Tipp für 2013"

Zwar scheint der Optimismus seinen Weg ins Schweizerische Davos zurück gefunden zu haben - dennoch mahnen viele zur Vorsicht. Auch Börsenlegende Heiko Thieme hat sich ein Bild von der Stimmung auf dem Weltwirtschaftsforum gemacht und macht Werbung für die Aktie.

"Das Risiko ist, dass wir vielleicht zu naiv sind, dass wir glauben, allein mit den Beschlüssen, mit dem ESM, haben wir alles erledigt. Nein, haben wir nicht", so Heiko Thieme in Davos am Rande des Weltwirtschaftsforums WEF gegenüber DAF-Chefreporter Andreas G. Scholz. Es liege noch viel Arbeit vor uns, so Thieme weiter. Vor allem die Sparkurse seien, in den Augen des Marktexperten, nicht unbedingt die richtige Lösung: "Es ist nicht falsch zu sagen: Sparen ist nicht die richtige Lösung. Wenn man sagt: Wir müssen uns gesund schrumpfen, sehe ich das als Fehler. Wir müssen gesund wachsen. Im Wachstum liegt die Chance."
Thieme, der sich als "differenzierter Optimist" bezeichnet, sieht in den Börsen den Heilsbringer - zumindest für den Bürger. Thieme: "Die Aktie ist in Deutschland ein Fremdwort und wenn man die Aktie erkennt, als eine Alternative zum Sparen, haben wir hier vielleicht auch die Lösung. Ich muss an dieser Stelle vielleicht auch die Bundesregierung ins Gebet nehmen. Ich habe noch nie von Frau Merkel gehört, dass sie über die Aktie als Anlageform redet." Nach Meinung des Börsenexperten sei die Aktie keine Spekulation. Thieme vertritt eine ganz andere Meinung: "Die Aktie ist die sicherste Anlage, die es gibt. Die Aktie investiert in die Zukunft - in das Potential der Nation".
Große Sorgen machen derzeit vor allem die Rentenmärkte. In diesem Interview erklärt Heiko Thieme die Probleme.
Und: Heiko Thieme wäre nicht Heiko Thieme, wenn er nicht auch noch den ein oder anderen Anlagetipp aus Davos mitgebracht hätte. Welcher das ist - das erfahren Sie in diesem Interview.


 

 http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-mein-tipp-fuer-2013-50159928.html

Der japanische Nikkei 225 Index ist seit dem 12. November 2012 jede Woche gestiegen. Eine solche 12-wöchige Rekordsträhne gibt es beim Nikkei zum ersten Mal. Die 12.000 Marke, meine Prognose für dieses Jahr, erscheint jetzt eher konservativ. Nach dem beeindruckenden Anstieg von 30% seit November ist jedoch eine technische Pause überfällig und sollte in den nächsten Wochen nicht überraschen. Eine Stop-Absicherung ist auf jeden Fall empfohlen.

Zum neuen Rekordhoch fehlen beim Dow Jones nur noch rund ein Prozent. Dieses Ziel kann in den kommenden Tagen bereits erreicht werden, obwohl der momentan ausgeprägte Optimismus an Wall Street auch ein Warnsignal ist, dass eine Pause jederzeit eintreten kann und eine Korrektur von 10% spätestens in den Sommermonaten fällig ist.














Die amerikanische Wirtschaft ist im vierten Quartal erstmals seit 2009 (rote Schattierung) überraschend geschrumpft. Der geringfügige Rückgang von 0,1% (roter Pfeil) hat jedoch eher technische als fundamentale Gründe. Geringere Staatsausgaben und weniger Investitionen bei Lagerbeständen waren die primären Gründe. Gegenueber dem Vorjahr 2011 lag das Wachstum unter der 2%-Marke (lila Pfeil). In diesem Jahr kann diese Rate jedoch erreicht und sogar etwas überschritten werden.














Das Inflationsthema taucht zwar immer wieder auf, jedoch stellt Inflation keine aktuelle Gefahr dar. Im vierten Quartal fiel der Deflator mit 0,6% (grüner Pfeil) auf ein Niveau (hellgrüne Linie), das es in den vergangenen 10 Jahren nur zweimal gab (lila Pfeile) und nur zweimal unterschritten wurde (rote Pfeile). Gegenüber dem Vorjahr liegt die Preissteigerung deutlich unter 2% (blauer Pfeil).















Ein Warnsignal ist jedoch der erneute Rückgang beim Verbrauchervertrauen (roter Pfeil), was primär politisch bedingt ist. Ähnlich war es im Frühjahr 2011 (lila Pfeil), als die festgefahrenen Diskussionen um die Anhebung der staatlichen Verschuldungshöhe an Wall Street zu einer, wenn auch nur kurzen, Baisse, führten.














Der überdurchschnittliche Anstieg beim Realeinkommen im November und Dezember (blauer Pfeil und grüne Schattierung) beruht ausschließlich auf den Steuererhöhungen im Neuen Jahr und ist daher rein technisch bedingt und stellt somit keinen neuen Trend dar. Bonuszahlungen und Dividenden, die eigentlich erst 2013 fällig waren, wurden aus Steuergründen vorgezogen.Dies werden deutlich niedrigere Zahlen zu Jahresbeginn bestätigen.
















Obwohl 157.000 neue Arbeitsplätze im Januar geschaffen wurden und die Vormonate nach oben revidiert wurden, stieg die Arbeitslosenrate auf 7,9% (roter Pfeil), da sich mehr Personen um  Arbeit bemühten. Amerika muss mindestens 200.000 neue Arbeitsplätze im Monat kreieren, um die Arbeitslosenrate nachhaltig zu senken. Erst wenn die 6,5%-Marke (grüne Linie) erreicht ist, will die Notenbank ihre Strategie des leichten Geldes beenden. Dies dürfte frühestens Ende 2014 der Fall sein. Es dauerte immerhin ueber drei Jahre, um die Arbeitslosenrate von 10% im Oktober 2009 (lila Pfeil) unter die 8%-Marke zu senken (gelber Pfeil).

Weitere Einschätzungen und spezifische Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 11. Februar.


Heiko Thieme