Samstag, 30. Mai 2009

Beeindruckend


Die Unternehmensgewinne nach Steuern (grüne Linien im Schaubild) sind in den USA  im ersten Quartal 2009 gegenüber dem vierten Quartal 2008 deutlich gestiegen. Auf das Jahr hochgerechnet (annualisiert) betraegt die Verbesserung fast 63%; in nüchternen Zahlen sind dies 1,052 Billionen Dollar nach 931 Milliarden Dollar, also 121 Milliarden Dollar mehr. Dennoch liegen die Gewinne immer noch 22% unter dem Vorjahresniveau. Im vierten Quartal war es sogar noch ein Minus von 36% (blaue Linie auf dem Schaubild). Auch wenn der Jahresvergleich bis Jahresende noch negativ ausfallen wird, ist ein allmählicher Verbesserungstrend nicht zu übersehen.



Nur der Dow Jones weist noch ein Minus gegenüber dem Jahresbeginn auf. Der Freiverkehrsmarkt beeindruckt dagegen mit einem Plus von über 12%. Die Dollarschwäche der vergangenen Wochen hat den Wechselkurs gegenüber dem Euro wieder auf das Jahresanfangsniveau zurückgebracht. Davon haben  Gold und Öl deutlich profitiert. Die 1.000 Dollar Marke ist beim Gold wieder in greifbarer Nähe. Der Ölpreis lässt sich ebenfalls kaum bremsen. China kauft sich im Rohstoffsektor ein, um für den nächsten Aufschwung gerüstet zu sein. Silber hat mit einem Anstieg von über 25% im Mai das beste Monatsergebnis in 22 Jahren vorgelegt.  



Der Mai hat beeindruckt. Der im März begonnene Aufwärtstrend ist das beste prozentuale Dreimonatsergebnis in diesem Jahrzehnt. Gleichzeitig ist es die längste Rallye seit Oktober 2007, als die fünfjährige Hausse zu Ende ging. Ein Warnsignal  sind jedoch die leicht rückläufigen Umsätze auf dem Börsenparkett (roter Pfeil). Der Juni gehört seit 1990 zu den vier schwächsten Monaten - Februar, August und September sind die anderen. Am Rentenmarkt haben sich die Renditen im langfristigen Bereich wieder deutlich erholt und sind nicht mehr weit vom langjährigen Durchschnitt entfernt. Dennoch würde ich Staatsanleihen weiterhin meiden.

Dies ist mein einhundertster Blog! Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.   

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Freitag, 29. Mai 2009

Positiver Mai


Es gibt keine direkte Korrelation zwischen der Höhe der Lagerbestände für Rohöl und dem Preis. Das Rekordhoch beim Rohöl wurde Anfang Juli vergangenen Jahres bei rund $147 gesehen, als die Lagerbestände in den USA relativ niedrig waren. Sechs Monate später waren die Lagerbestände  im Januar rund 10% höher und der Ölpreis fast 80% niedriger! Trotz weiter steigender Lagerbestände (siehe obiges Schaubild) kam auch der Ölpreis  in Bewegung. Mit fast $65 hat sich der Barrel-Preis seit Mitte Januar verdoppelt. Spekulation und nicht primär fundamantale Faktoren bestimmen den Ölpreis.


Wall Street beendete den vorletzten Börsentag im Mai  mit einem positiven Resultat, während der Dax im Minus abschloss.  Die Rallye auf dem New Yorker Börsenparkett fand erst am Nachmittag statt, als  Frankfurt bereits geschlossen war. Dies unterstreicht wieder einmal die Führungsrolle von Wall Street auf die internationalen Märkte. Der Freitag dürfte die Börse in Frankfurt daher positiv beginnen.  Rohöl stieg auf das höchste Niveau seit Jahresbeginn, während  Gold nicht mehr weit vom Februar-Hoch entfernt ist. Inflationswarnungen  treiben hier die Kurse.



Der Dow Jones Index wird auch im Mai positiv abschneiden. Seit fast  drei Monaten existiert der Aufwärtstrend und hat ein Plus von 30% gebracht. Die 8.500 Marke hat sich jedoch bisher als eine Barriere erwiesen. Der Markt wirkt etwas müde und liegt weiterhin unter dem 200 Tagesdurchschnitt. Eine Ruhepause  wäre nicht das Ende dieser Hausse, die am 9. März begann.  

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline. 

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Donnerstag, 28. Mai 2009

Aus fuer General Motors



Immobilienumsätze weisen deutliche monatliche Schwankungen auf. In den Sommermonaten - Juni, Juli und August - wechseln die meisten Häuser ihren Besitzer. Zu Jahresbeginn kommt es hier zu den geringsten Verkäufen. Im April wurden knapp 3% mehr Altbauten (Existing-home Sales) verkauft als im März. Gegenüber dem Vorjahr (April 2008) fielen die Umsätze jedoch um 3,5%. Zwangsverkäufe (distressed propereties) machten rund 45% des Monatsumsatzes aus. Die Zahl der zum Verkauf anstehenden Altbauten stieg im April um fast 9% auf rund vier Millionen. Es würde über 10 Monate dauern, um diese Summe abzuarbeiten. Der Häusermarkt bewegt sich auf die Talsohle zu, jedoch ist wegen des hohen Angebots an Häusern nicht mit einer schnellen Preiserholung zu rechnen.



Erst nach Börsenschluss in Deutschland brachen die Kurse an Wall Street ein. Die Eröffnung in Frankfurt am Donnerstag wird daher unter Verkaufsdruck stehen. Dennoch wird der Mai beim Dax eine positive Bilanz aufweisen; das gleiche ist für Wall Street möglich, aber nicht garantiert.

Die OPEC wird ihre Förderquote unverändert lassen. Der Ölpreis bewegt sich jetzt in der Bandbreite von $60 bis $80, was für fast alle Produzenten mehr als ausreichend ist. Gleichzeitig kann die Welt mit einem solchen Preisniveau leben. Einen nochmaligen Test der $50 Marke schließe ich jedoch nach wie vor nicht aus.












General Motors wird einen Konkurs kaum noch verhindern können. Die Aktie galt zuletzt Anfang März als Spekulation und wurde auf der Börsenhotline nach einem Anstieg von bis zu 150% Ende März zum Verkauf empfohlen. Erst nach der Umstrukturierung kann ein Wiedereinstieg interessant werden. Momentan ist die Aktie realistisch betrachtet wertlos, auch wenn sie noch mit rund einem Dollar gehandelt wird. Dies ist reine Zockerei.


Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.


Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Mittwoch, 27. Mai 2009

Verbrauchervertrauen steigt



Häuserpreise setzten ihren Abwärtstrend im März fort. Seit den Hoechstständen vor über drei Jahren sind die Preise für Häuser in Amerika um rund 32% gefallen. In einzelnen Regionen - z.B. Florida, Arizona und Kalifornien - übersteigen die Verluste sogar die 50%-Marke! Auch wenn es zu Jahresmitte zu einer Bodenbildung kommt, werden Preisverbesserungen kaum vor dem nächsten Jahr erwartet. Erholungen im V-Format sind bei Immobilien sehr selten. Da rund 67% der US-Haushalte Hauseigentümer sind, wird der Immobilienmarkt die angestrebte Wirtschaftserholung weiterhin belasten.



Die schleppende Börseneröffnung stand unter dem Einfluss enttäuschender Hauspreisstatistiken. Als die Verbrauchervertrauensdaten jedoch eine halbe Stunde später einen erneut überraschend starken Anstieg im Mai aufzeigten kam es in wenigen Minuten zu einer eindrucksvollen Rallye, die bis Börsenschluss anhielt. Während der Verbraucher die unmittelbare Situation nach wie vor als unbefriedigend ansieht, werden die Zukunftsaussichten weitaus besser beurteilt. Hoffnung anstatt Realität steht hier im Vordergrund. Kommt es im weiteren Wochenverlauf zu keiner deutlichen Ernüchterung, so wird der Mai als der dritte Monat in Folge mit einem Anstieg enden.

Der Goldpreis hat zum vierten Mal seit 2008 die $950-Marke überschritten. Im März vergangenen Jahres wurde erstmals sogar die $1.000-Marke erreicht. Die Dollarschwäche und Inflationssorgen begründen den jüngsten Aufwärtstrend. Die vorläufige Bandbreite - grüne Linien - liegt zwischen $1.ooo und $750 pro Feinunze. Etliche Goldminen-Werte haben sich seit Oktober 2008, als der Goldpreis auf $750 gefallen war, wieder deutlich erholt. Aktienselektion steht jetzt im Vordergrund bei Minenwerten.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Dienstag, 26. Mai 2009

Sommeranfang an Wall Street




Am Dienstag Morgen werden um 10:00 Uhr EST die Mai-Daten über das Verbrauchervertrauen veröffentlicht. Im April ist es hier zu einer deutlichen Verbesserung gegenüber den Tiefstständen vom März gekommen. Kommt es zu einer erneuten Verbesserung, so kann dies Wall Street nach einem dreitägigen Wochenende beflügeln. Der Konsum beeinflusst rund 70% der US- Wirtschaft.



Am Montag waren die internationalen Börsen auf sich selbst angewiesen, da Wall Street wegen des Heldengedenktags (Memorial Day) geschlossen war. Der Dax fiel anfänglich um 2%, konnte sich jedoch im Tagesverlauf wieder fast voll erholen. Die Umsätze waren allgemein unterdurchschnittlich.

Mit dem Memorail Day Wochenende beginnt fuer Wall Street die Sommersaison; diesmal vier Wochen vor dem meteorologischen Sommeranfang. Am ersten Montag im September (Labor Day) endet der Boersensommer; diesmal nur zwei Wochen vor dem meterologischen Sommerende. In den Sommermonaten - Juni, Juli und August - dehnen Börsianer die Wochenenden aus, sodass die Umsätze am Freitag und Montag meist unterdurchschnittlich ausfallen.



Der Aluminium-Hersteller Alcoa stand auf meiner Kaufliste, als der Kurs im Februar und März unter der $6-Marke gefallen war. Gewinnmitnahme empfahl ich über der $10-Marke. Rückkäufe sind um $8 empfohlen. Das mittelfristige Kurspotential auf Zwei-Jahressicht liegt bei $30; allerdings ohne Garantieschein.


Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Sonntag, 24. Mai 2009

Vertrauensfrage



Der US-Dollar steht seit einigen Tagen unter einem erheblichen Verkaufsdruck. Die Sorge um die Bonität Amerikas ist dafür der Grund. Die hohe Staatsverschuldung stellt eine Vertrauensfrage dar. Von der Kaufkraft her gesehen ist ein Wechselkurs von $ 1,25 zum Euro realistisch. Der aktuelle Wechselkurs von rund $ 1,40 zum Euro enthält einen politischen Diskount aufgrund des hohen Haushaltsdefizits. Das Niveau um $ 1,40 ist schon etliche Male getestet worden. Empfahl ich im März, den Dollar bei $ 1,25 gegen Euro einzutauschen, so empfiehlt sich jetzt die umgekehrte Strategie, Dollar zu kaufen und den Euro zu verkaufen.




Das Öl war der Wochensieger mit einem Anstieg von fast 10%. Der Euro holte seinen Rückstand zum Jahresbeginn fast vollkommen auf. Der Dow liegt knapp 6% unter dem Jahresbeginn, während der Freiverkehrsmarkt bereits über 7% gestiegen ist. Die letzte Mai-Woche wird von etlichen Wirtschaftsdaten beeinflusst, die auf der Börsenhotline im Details diskutiert werden. Die Chance, dass es zu einem positiven Monatsabschluss kommt, liegt bei 65%. Am Montag ist Wall Street wegen des Heldengedenktags (Memorial Day) geschlossen. Europa und Asien sind somit auf sich selbst angewiesen. Die Vorzeichen aus Asien sind gemischt.
Die Aktie der Deutschen Bank hat seit November vergangenen Jahres die 20 Euro Marke mehrfach unterschritten und wurde auf diesem Niveau von mir immer zum Kauf empfohlen. Wer das Glück hatte und unter 16 Euro Ende Januar die Aktie gekauft hat, weist inzwischen einen Kursgewinn von 200% auf. Eine Gewinnmitnahme ist hier empfohlen, da die 50 Euro Marke eine Hürde darstellt. Banken müssen die Finanzkrise erst noch verarbeiten.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Donnerstag, 21. Mai 2009

Widersprechende Daten



Die US-Wirtschaft signalisiert widersprechende Daten. Erstanträge für Arbeitslosenunterstützung fielen vergangene Woche geringfügig, jedoch liegt die Gesamtzahl für Arbeitslosenunterstützung mit 6,7 Millionen weiterhin auf einem 26-jährigen Höchststand. Für die unmittelbaren Wachstumsaussichten der Wirtschaft sind diese Arbeitsmarktdaten nicht geeignet, weil sie keinen Trend kreieren sondern der allgemeinen Entwicklung hinterherlaufen.

Die Frühindikatoren, die künftiges Wachstum anzeigen, stiegen im April erstmals seit acht Monaten. Der Anstieg von 1% war das beste Ergebnis in knapp vier Jahren. In der Vergangenheit signalisierte ein solcher Sprung im Index einen baldigen Richtungswechsel von Rezession zu Expansion. Allerdings beruhte die Verbesserung diesmal in erster Linie auf dem starken Anstieg der Boerse anstatt positiven Wirtschaftsdaten. Daher ist eine Wirtschaftserholung nach wie vor kaum vor dem vierten Quartal zu erwarten.



Am Himmelsfahrtstag, der in den USA kein Feiertag ist, standen die Weltbörsen allgemein unter Verkaufsdruck. Fragen der Bonitaet amerikanischer Staatsanleihen trieben die Zinsen im langfristigen Bereich nach oben und schwächten gleichzeitig den Dollar, wovon wiederum das Gold profitierte. Während die asiatischen Börsen am Freitag weiterhin schwach waren, weisen die europäischen Börsen zum Wochenschluss Indexverbesserungen auf, zumal die Terminmärkte auf eine festere Eröffnung an Wall Street deuten. Nach dem Kursfeuerwerk am Montag gingen ein Großsteil der Gewinne in den folgenden drei Tagen wieder verloren. Das Wochenresultat wird somit vom Freitag bestimmt und deutet auf ein, wenn auch nicht sehr starkes, Plus.



Die Prognosen für die US-Börsen klaffen weit auseinander. Pessimisten gehen weiterhin davon aus, dass die im Oktober 2007 begonnene Baisse anhält und nur kurz von der derzeitigen Rallye unterbrochen ist. Das Risiko beim S&P 500 Index wird mit 400 angegeben, was einen Rückgang gemessen am heutigen Niveau von über 50% bedeuten würde! Optimisten erwarten dagegen einen neuen Rekordhoechststand von 1.700 innerhalb von drei Jahren, was einen Anstieg von 80% entspricht. Meineserachtens wurden die Tiefststände der Baisse im März gesehen; neue Höchststände wird es im kommenden Jahrzehnt geben, allerdings wird die 1.700 Marke nicht unbedingt schon in den nächsten drei Jahren erreicht.

Am Montag ist Wall Street wegen des Heldengedenktags (Memorial Day) geschlossen. Für Börsianer beginnt damit der Sommer bereits vier Wochen vor dem Meteorologischen Kalender.
Der nächste Blog erscheint am Montag.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

US-Notenbank besorgt

Die US-Notenbank erwartet einen größeren Wirtschaftseinbruch als bisher angenommen wurde. Laut dem Protokoll von der letzten Ratssitzung Ende April wird sich die Rezession, die im Dezember 2007 begann, mindestens bis Jahresende fortsetzen. Auch die Arbeitslosenrate soll mit knapp 10% höher als bisher gedacht ausfallen. Die im nächsten Jahr erwartete Wirtschaftserholung soll schwächer als bisher projiziert sein.


Der auf Optionen basierende Volatilitaetsindex - VIX - ist am Dienstag erstmals seit September wieder unter 30 gefallen. Im vierten Quartal wurden mehrfach Rekordhöhen von über 80 erreicht, was mit extremen Kursschwankungen verbunden war. In den kommenden Monaten wird mit einer weiteren Beruhigung gerechnet.

Wall Street konnte seine anfänglichen Index-Gewinne nicht halten, als das Protokoll der letzten Notenbankratssitzung veroeffentlich wurde. Der Dax dagegen setzte seinen Aufwärtstrend fort, da der Verkaufsdruck an Wall Street erst später eintrat. Erstmals seit Jahresbeginn schloss der Dax über der 5.000 Marke. Das technische Bild sieht hier weiterhin sehr gut aus, auch wenn gelegentliche Atempausen nicht überraschen sollten.

Der Dollar geriet unter Druck. Das hohe Haushaltsdefizit belastet hier. Von der Kaufkraft her betrachtet ist der Dollar jedoch unterbewertet und damit ein Kauf. Der Ölpreis hat seinen Anstieg über die 60-Dollar Marke ausgebaut. Ich bleibe dennoch skeptisch und rechne mit einem nochmaligen Rückgang auf die 50 Dollar Marke.

Der Dax hat die 200-Tageslinie überwunden und damit Freiraum bis 6.000! Das Chartbild macht den Verkaufsdruck aufgrund des Konkurses von Lehmann Brothers Mitte September vergangenen Jahres besonders deutlich. Der Tiefststand Anfang März war das Ende der Baisse, die in Deutschland bereits Mitte 2007 begann. Der erste drastische Einbruch kam jedoch erst zum Jahresbeginn 2007.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Mittwoch, 20. Mai 2009

Bausektor bleibt unter Druck

  

Hoffnungen, dass es im Bausektor zu einer allmählichen Beruhigung kommt, haben sich heute nicht bestätigt. Baubeginne fielen auf das niedrigste Niveau in 40 Jahren, seitdem Statistiken hierüber veröffentlicht werden. Der Preisverfall erfasst inzwischen auch die oberste Preisklasse. Keine Bevölkerungsgruppe wird von dieser Rezession verschont. Seit Jahresanfang kam es bei den Baubeginnen nur einmal - im Februar (blaue Markierung im Chartbild) - zu einer kurzen Verbesserung. Dennoch rechne ich damit, dass es in den kommenden sechs Monaten zu einer Stabilisierung kommt.



Nach dem gestrigen Kursfeuerwerk bei allerdings geringen Umsätzen, war die heutige Konsolidierung an Wall Street keine Überraschung. Selbst schwache Wirtschaftsdaten und auch enttäuschende Unternehmensgewinne werden zur Zeit erstaunlich leicht hingenommen. Japan erlebt die schwächste Wirtschaftsphase seit 1955 und dennoch bleibt die Börse relativ stabil. Der Dax hat fast die 5.000 Marke wieder erreicht, obwohl auch Deutschland sich in einer Rezession befindet. Der Ölpreis übersteigt die 60 Dollar-Marke, auch wenn die Nachfrage geringer ist als das Angebot. Der Aufwärtstrend an den Börsen und bei etlichen Rohstoffen basiert in erster Linie auf Hoffnungen anstatt Fakten.

 

Insider - Vorstandschef und ein Aufsichtsratmitglied - haben vor wenigen Tagen Aktien vom Bauträger Pulte Homes um $10 gekauft. Auch wenn die unmittelbaren Aussichten für den Bausektor nicht sehr vielversprechend erscheinen, ist ein Kauf auf 18-Monatssicht für risikobereite Anleger durchaus interessant. Die erste Tranche sollte um $10 liegen und der nächste Kauf erst bei $9 und die dritte Tranche um $8. Die Aktie versucht seit Anfang 2008 einen Boden zwischen $8 bis $10 zu finden (grüne Markierung auf dem Chartbild). Das Kurspotential liegt bei mindestens 100%, allerdings ohne Garantieschein!

 Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

 Die Thieme Hotline:
 Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
 Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
 Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
 Alle Angaben ohne Gewähr.
 
Heiko Thieme


Dienstag, 19. Mai 2009

Starker Wochenbeginn



Amerika befindet sich seit Dezember 2007 in der 22. Rezession seit 1900. Im Durchschnitt dauerten die vorangegangenen Rezessionen knapp 14 Monate. Mit 18 Monaten Dauer bis Ende Mai (siehe rote Linie) ist dies bereits die fünft-längste Rezession. Hält der wirtschaftliche Schrumpfungsprozess bis November an, so wäre es die zweit-längste in 110 Jahren (siehe lila Linie). Die Weltwirtschaftskrise von 1929-1933 wird mit einer Dauer von über dreieinhalb Jahren die mit Abstand längste Rezession der Neuzeit bleiben.



Die Angst, die vor über zwei Monaten begonnene Hausse zu verpassen, erzeugte nach nur kurzer Pause ein enormes Kaufinteresse gleich zu Wochenbeginn. Mit einem so starken Kursfeuerwerk habe selbst ich nicht gerechnet. Dennoch sollte man jetzt den Kursen nicht nachlaufen, sondern auf einen Wiedereinstieg zu niedrigeren Kursen warten. Details hierzu diskutiere ich auf der Börsenhotline fast täglich. Einige Strategen schwärmen bereits von einem Dow Jones Stand von 10.000 noch in diesem Jahr. Auch wenn ich mich zu den Optimisten zähle, wäre dies zu schnell und zu hoch. Allerdings wird es im Laufe des nächsten Jahrzehnts neue Höchststände geben. Der Ölpreis testet erneut die 60 Dollar-Marke. Ich rate hier weiterhin zur Vorsicht. Das Öl auf den Weltmeeren übersteigt die aktuelle Nachfrage.



Die 50 größten Unternehmen der Welt sind im globalen Titanen Index vertreten. Dieser Index fiel seit Jahresbeginn bis März um 27%. Seitdem kam es zu einer Erholung von 31%. Dennoch ist dieser Index vom Hoechststand von Ende Oktober 2007 immer noch 77% entfernt. Auf ein bis zwei Jahressicht kann man sich in diesen Index in den kommenden Monaten einkaufen und mit dem ersten Drittel jetzt beginnen.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Samstag, 16. Mai 2009

Realitätscheck



Der amerikanische Verbraucher hofft auf eine bessere Zukunft, während die gegenwärtige Situation negativ beurteilt wird. Dreimal - im Juni und November 2008 sowie im Februar 2009 - fiel die Stimmung auf einen Tiefpunkt. Die entscheidende Frage ist, ob sich die Verbesserung diesmal durchsetzt oder nur temporär ist. Von der Wirtschaft selbst gibt es bisher kaum positive Signale. Auch der Arbeitsmarkt lässt noch keine Entspannung erkennen. Jedoch die Börse vermittelt ein besseres Bild für die Zukunft. Seit zwei Monaten legte Wall Street ein wahres Kursfeuerwerk zu. Pessimisten sehen hierin nur eine kurze Erholung im Abwärtstrend; Optimisten wie ich erwarten dagegen den Beginn einer Wirtschaftserholung vor Jahresende.




Die zweite Maiwoche stand unter einem allgemeinen Verkaufsdruck. Meine Prognose zu Wochenbeginn wurde damit bestätigt. Nach einem zweimonatigen Haussestart war eine Atempause überfällig. Eine Konsolidierung von 5 bis 10 Prozent wäre normal. Investoren sollten sich hiervon nicht einschüchtern lassen, sondern die Chance zum Einkaufen bzw. Rückkaufen ausnutzen. Allerdings muss der Anleger sehr diszipliniert vorgehen und mit klaren Preislimits arbeiten. Auf der Börsenhotline diskutiere ich diese Strategie im Detail.

Das Öl (WTI) stieg im Wochenverlauf auf die 60 Dollar-Marke; aber konnte dieses Niveau nicht halten. Sorgen über eine weiterhin schwache Wirtschaft leiteten einen Verkaufsdruck ein. Dennoch führt das Öl mit einem Plus von 26% seit Jahresbeginn die Tabelle an.



Die größte Finanzkrise der Geschichte weist deutliche Spuren auf. Die Gewinne der 500 im S&P Index enthaltenen Unternehmen sind in den vergangenen 20 Monaten um 90% gefallen. So etwas hat es seit 1936 noch nicht gegeben. Die blaue Linie im Chartbild stellt mit einem Plus von 3% die reale Gewinnentwicklung im 71-jährigen Durchschnitt von 1936 bis 2007 dar. Die beiden roten Linien zeigen einen horizontalen Trendkanal, in dem sich die Gewinne ueber mehrere Jahrzehnte bewegten.
Die Real-Gewinne fielen 2002 wieder auf das Niveau von 1955 zurück. Danach folgte eine Gewinnexplosion von 200% innerhalb von fünf Jahren, was einem Jahresanstieg von 25% entspricht; also das Achtfache des Durchschnitts von 3% seit 1936. Beim anschließenden Einbruch aufgrund der Hypothekenkrise fallen die Gewinne unter den Ausgangspunkt von 1936, als der S&P Index bei 13 Punkten stand im Vergleich zu heute mit 883 Punkten. Die Börse geht offensichtlich von einer deutlichen Gewinnverbesserung in den nächsten Jahren aus. Ansonsten wäre die jüngste Hausse nur eine Eintagsfliege.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Donnerstag, 14. Mai 2009

Negative Wirtschaftsdaten



Erzeugerpreise (PPI) sind in den USA im April mit 0,3% mehr als erwartet gestiegen. Dennoch bedeutet dies keinen nennenswerten Inflationsdruck. Nicht Energiekosten sondern der Nahrungsmittelsektor war diesmal primär für die Preissteigerung verantwortlich. Ungewöhnlich hohe Eierpreise - ein Plus von fast 44%! - waren der Hauptgrund. Da Ostern diesmal im April anstatt März stattfand, kam es zu saisonalen Verzerrungen, die statistisch nicht bereinigt wurden. Auf Jahresbasis weist der PPI weiterhin einen deutlichen Rückgang von 3,5% auf. Die Kerninflation, die volatile Energiekosten und Nahrungsmittelpreise nicht beruecksichtigt, liegt dagegen bei einem Plus von 3,4% - grüner Kreis im Chartbild. Mitte vergangenen Jahres waren die Erzeugerpreise aufgrund der Eskalation beim Ölpreis fast 10% gestiegen. Der Anstieg bei der Kerninflation war dagegen ähnlich hoch wie jetzt.

Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sind vergangene Woche wieder deutlich gestiegen und lassen keine Entspannung auf dem Arbeitssektor erkennen. Dies wird das Verbrauchervertrauen weiterhin belasten. Ein schnelles Ende der Rezession ist momentan nicht in Sicht; frühestens im Laufe des zweiten Halbjahres können Verbesserungen eintreten.




Trotz schwacher Wirtschaftsdaten konnte sich Wall Street heute nach einem drei-tägigen Abwärtstrend etwas erholen. Dennoch bleibt ein Wochenminus - das erste beim Freiverkehrsmarkt seit 10 Wochen - weiterhin meine Prognose, ohne jedoch die Haussethese in Frage zu stellen. Auch das Ausatmen ist Teil einer Hausse und offeriert Einkaufschancen, die ich auf der Hotline diskutiere.



Die internationalen Börsen bewegen sich im Gleichschritt. Seit dem Hoechststand vom 9. Oktober 2007 laufen der amerikanische Dow Jones und der deutsche Dax sowie der japanische Nikkei parallel zueinander. Der Dow und Dax bewegen sich wie Zwillinge, während der Nikkei etwas nachsteht.Die roten Kreise zeigen, dass der Dow den Trend vorgibt, dicht gefolgt vom Dax und dann erst der Nikkei. Der Tiefstpunkt im Maerz - blaues Quadrat - wurde allerdings mit einem Börsentag Vorsprung diesmal zuerst beim Dax erreicht, gefolgt vom Dow und dann dem Nikkei. Die dieswöchige Atempause trifft bei allen drei Indices zu. In den kommenden Tagen wird sich entscheiden, ob es nur ein kurzes Ausatmen von jeweils bis zu 5% Indexrückgang ist oder eine Konsolidierung von 5 bis 10 Prozent, die fällig wäre.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

US-Verbraucher nervös



Experten haben sich geirrt. Einzelhandelsumsätze fielen im April überraschend um 0,4%; Prognosen gingen dagegen von einem Anstieg aus. Der amerikanische Verbraucher ist offensichtlich nicht nur nervös sondern ihm fehlt auch die wirtschaftliche Kraft, den Konsum, der über 70% des Wirtschaftswachstums ausmacht, zu steigern. Seit Mitte vergangenen Jahres sind die Einzelhandelsumsätze bis auf zwei Ausnahmen - Januar und Februar - durchweg gefallen und liegen 10% unter dem Vorjahresniveau. Dies ist ein direktes Resultat der Finanzkrise, die größte in der Menschheitsgeschichte. Die erhoffte Wirtschaftserholung wird frühestens im zweiten Halbjahr beginnen und relativ schwach ausfallen.



Wall Street stand gleich zu Börsenbeginn unter einem erheblichen Verkaufsdruck, der während der gesamten Börsensitzung anhielt. Die enttäuschenden Einzelhandelsumsätze waren der Grund für diese Ernüchterung. Dies ist die schwächste Drei-Tagesphase seit Beginn der Hausse vom 9. März vor gut zwei Monaten. Seit über einer Woche habe ich auf diesem Blog und der Börsenhotline sowie der Thieme Daily dieses Risiko angesprochen und Gewinnmitnahme empfohlen. Rückkäufe sind nach Kursrückgängen von mindestens 20% wieder möglich. Allerdings empfehle ich, Details hierzu der Börsenhotline zu entnehmen.

Die Hausse ist nicht zu Ende, sondern eine überfällige Konsolidierung von 5 bis 10 Prozent spielt sich hier ab. Einige Titel können jedoch größere Kursverluste aufweisen, da sie auch vorher deutlich höhere Kursgewinne als der Gesamtmarkt hatten. Hierzu gehören besonders Finanzwerte. Auch der Ölpreis gab heute deutlich nach, obwohl überraschend rückläufige Lagerbestände eher einen Anstieg gerechtfertigt hätten. Die schwache globale Wirtschaft gab Anlegern offensichtlich zu denken, zumal der Ölpreis sich seit Mitte Januar fast verdoppelt hatte.





Auf der Börsenhotline habe ich mich häufig mit der Schlumberger Aktie befaßt. Mitte vergangenen Jahres - siehe blauer Kreis - empfahl ich bei einem Kurs von über $110 einen Verkauf, da die Aktie deutlich gestiegen war. Als der Kurs unter $40 fiel gehörte dieser Wert wieder zu meinen Favoriten - siehe rotes Rechteck. Gewinnmitnahme ist nach einem Kursanstieg von rund 40% empfohlen - grüner Kreis. Rückkauf um $45.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Dienstag, 12. Mai 2009

Insider verkaufen!



Der Weltindex (ohne USA) hat sich von seinem Jahrestief Anfang März wieder voll erholt. Ähnlich war es beim S&P 500 Index. Nunmehr verlassen die Ratten das Schiff. Insider - Vorstände, Aufsichtsräte, Manager - haben in jüngster Zeit verstärkt ihre Aktienpositionen entweder total oder zumindest teilweise verkauft! Ein Schiff ohne Kapitän und Besatzung ist für Passagiere nicht nur uninteressant sondern mitunter sogar gefährlich. Gleichzeitig sind Leerpositionen auf das niedrigste Niveau in vier Jahren geschrumpft. Leerverkäufer haben sich vergangene Woche "zwangsweise" eingedeckt, da sie den Druck steigender Kurse nicht mehr ausgehalten haben! Der überkaufte Markt muss sich nun erst einmal beruhigen. Das Indexrisiko liegt allerdings kaum über 10%. Einzelwerte können dabei bis zu 25% verlieren. Rückkäufe sind ab minus 20% empfehlenswert. Dies wird auf der Hotline regelmäßig diskutiert.



Obwohl der Dow Jones Index kurz vor Börsenschluss noch in die Pluszone hineinkam, verharrten der S&P 500 Index und auch der Freiverkehr (Nasdaq) leicht im Minus. In Asien kommt am Mittwoch jedoch bereits wieder deutliches Kaufinteresse auf, sodass auch Europa fester eröffnen wird. Der Ölpreis erreichte kurzfristig die 60 Dollar Marke beim Texas-Öl. Technisch sieht das Chartbild hier gut aus, jedoch sprechen die Fundamentalfakten dagegen. Ein nochmaliger Test der 50 Dollar-Marke schließe ich nach wie vor nicht aus.



Finanzwerte sind besonders stark seit Anfang März gestiegen. Allerdings war der Kursverfall - auf diesem Chartbild ist es die Bank of Amerika - auch weitaus größer im Vergleich zum Dow Jones. Meine Verkaufsempfehlung um 14 Dollar hat sich bereits bezahlt gemacht. Rückkäufe unter 10 Dollar.

Die Einzelhandelsumsätze für April werden am Mittwoch vorbörslich bekanntgegeben. Kommt es hierbei zu einer deutlichen Verbesserung gegenüber März, würde dies auch an Wall Street Kaufinteresse auslösen. Das Handelsbilanzdefizit war im März erwartungsgemäß etwas höher als im Februar, ohne das Marktgeschehen am Dienstag in nennenswerter Weise zu beeinflussen.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Ernüchterung



Am Dienstag wird die Handelsbilanz der USA für den Monat März veröffentlicht. Lag das monatliche Defizit hier seit einigen Jahren um die 60 Milliarden Dollar Marke, so gab es seit November 2008 eine deutliche Verbesserung bis hin zu einem Minus von "nur" 26 Milliarden Dollar im Februar. Mit einer ähnlich niedrigen Monatsbelastung ist im März allerdings kaum zu rechnen, da der Ölpreis wieder spürbar gestiegen ist. Auf der Exportseite kommt es darauf an, wie hoch die Flugzeuglieferungen von Boeing ins Ausland waren. Insgesamt wird das diesjährige Handelsdefizit jedoch deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen.



Nach einem neunwöchigen Anstieg war und ist eine Atempause bzw. Konsolidierung überfällig. Der heutige Indexrückgang ist in dieser Richtung hin zu interpretieren. Besonders im Finanzsektor waren die Kursgewinne zu schnell; daher auch meine Empfehlung hier in meinen Blogs in den vergangenen Tagen und auch auf der Börsenhotline, Teil dieser spektakulären Gewinne mitzunehmen.



Der Dax und Dow Jones Index verlaufen seit Anfang 2008 fast parallel zueinander. Nachdem der Dax von Januar 2008 bis März diesen Jahres um 55% gefallen war, machte der anschließende Aufwärtstrend bisher 34% aus. Ähnlich war es beim Dow Jones. Der Dax liegt jetzt genau an der 200-Tageslinie. Ein schneller Durchbruch nach oben ist relativ unwahrscheinlich, da der Markt technisch gesehen bereits überkauft ist. Eine rückläufige Börsenwoche sollte daher nicht überraschen.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Samstag, 9. Mai 2009

Neun Wochen Anstieg!



Die Arbeitsmarktdaten für April unterstützen die Hoffnung, dass die Rezession sich auf die Talsohle zu bewegt. Erstmals seit sechs Monaten lag die Zahl der Arbeitsplatzverluste mit 539.000 deutlich unter der 600.000 Marke. Dennoch sprang die Arbeitslosenrate mit 8,9% auf das höchste Niveau seit 1983. Die US-Wirtschaft hat seit Januar 2008 insgesamt 5,7 Millionen Arbeitsplätze eliminiert und damit gleichzeitig das Verbrauchervertrauen deutlich reduziert. Die kommenden Monate werden geringere Arbeitsplatzverluste anzeigen und dennoch wird die Arbeitslosenrate auf die 10%-Marke steigen. Neue Arbeitsplätze werden erst geschaffen, nachdem der nächste Aufschwung etabliert ist.



Die erste Maiwoche war insgesamt eine positive Überraschung. Der Freiverkehrsmarkt (Nasdaq) stieg auch in der neunten Woche seit Beginn dieser Hausse. Eine solche Rekordsträhne hat es nur sehr selten gegeben. Eine nennenswerte Konsolidierung ist bisher bei allen Börsenindices ausgeblieben.

Der Stresstest für die 19 größtem US-Banken fiel am Ende positiv aus. Das Finanzsystem ist laut Aussagen der Notenbank und des Finanzministeriums nicht gefährdet. Allerdings müssen 10 Banken ihr Eigenkapital erhöhen. Investoren liessen sich davon nicht einschüchtern, sondern kauften massiv Banktitel. Technologiewerte, die nach wie vor zu meinen Favoriten zählen, waren dagegen nicht gefragt und mussten im Wochenverlauf sogar Kursverluste hinnehmen. Der Dollar kam unter Druck, während das Gold und besonders das Öl deutliche Preissteigerungen erzielten.



Der S&P 500 Index weist in seinem Kursverlauf in diesem Jahrzehnt etliche Parallelen auf. Die beiden Hausse-Spitzen zu Beginn des Jahrzehnts und in der zweiten Jahreshälfte von 2007 haben ein vergleichbares Niveau erreicht. Ähnlich war es auch bei den beiden Baissen. Die Abwärtstrend verlief bei der jüngsten Baisse allerdings weitaus schneller. Die Pleite von Lehman Brothers hat zu einem selten erlebten Indexeinbruch von fast 40% innerhalb von nur zwei Monaten geführt. Ähnlich war es beim Crash von 1987! Damals brauchte die Börse nicht einmal zwei Jahre, um neue Höchststände zu erreichen. Diesmal wird es länger dauern, da das Wirtschaftswachstum sich nur allmählich beschleunigen wird. Dem Verbraucher, der rund 70% der US-Wirtschaft beeinflusst, fehlt wegen seiner hohen Verschuldung die Kaufkraft, um ein starkes Wachstum zu fördern.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme

Donnerstag, 7. Mai 2009

Gewinnmitnahme



Die größte Finanzkrise der Menschheitsgeschichte hinterlässt deutliche Spuren. Verbraucherkredite wiesen im März mit über elf Milliarden Dollar den höchsten monatlichen Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg auf! Damit liegt das Kreditvolumen wieder auf dem Vorjahresniveau. Eine solche Nullentwicklung hat es in über 60 Jahren nicht gegeben. Es wird etliche Monate brauchen, bevor der Konsum wieder entscheidend zum Wirtschaftswachstum beiträgt. Hierzu ist eine weitere Verbesserung im Verbrauchervertrauen notwendig.



Nach einer äußerst festen Eröffnung setzte eine massive Verkaufswelle den US-Markt unter Druck, von dem sich die Börse im Tagesverlauf nicht mehr erholte. Auch der Dax wurde hiervon am Nachmittag in Deutschland erfasst und verlor von seinem Tageshöchststand fast vier Prozent. Der Einfluss der Wall Street auf die internationalen Börsenplätze wurde damit wieder einmal unterstrichen.

Der Ölpreis setzte seinen Erholungstrend fort und liegt bereits zwei Tage über der 55 Dollar Marke beim Barrel-Preis. Dennoch schließe ich einen nochmaligen Rückgang bis auf das 40 Dollar Niveau nicht aus. Allerdings ist meine Überzeugung hier nicht mehr so stark wie noch vor wenigen Tagen.

Bankaktien explodierten gleich mit der Börseneröffnung. Die Erkenntnis, dass der Stresstest keine weiteren große Belastungen für den Finanzsektor bedeutet, schürte erneut das Kaufinteresse wie bereits in den vergangenen Tagen.

Nachdem der Aktienkurs von Bank of America fast 400% (!) innerhalb von zwei Monaten gestiegen war, setzte heute das Investmenthaus Morgan Stanley die Aktie von seiner Verkaufsliste (underweight) auf die Kaufliste (overweight)! Auch wenn das weitere Kurspotential noch attraktiv ist, kommt diese Empfehlung relativ spät. Wer meiner Kaufempfehlung im Februar und März gefolgt ist, sollte jetzt einen Teil der Position glattstellen und bei einem Kurs von unter $10 wieder zurückkaufen.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme