Montag, 27. Mai 2013

Börsensommer beginnt















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Rückblick

Der vierwöchige globale Höhenflug an den Aktienmärkten setzte sich auch in der fünften Woche anfänglich fort. Der DAX beeindruckte in Deutschland mit täglich neuen Höchstmarken bis zur Wochenmitte, während der Dow Jones und S&P 500 Index am Dienstag neue Rekordhochs erzielten. Am Mittwoch fand der eindrucksvolle Aufwärtstrend an Wall Street ein plötzliches Ende, als Bemerkungen des US-Notenbankchefs 
vor dem Kongressausschuss Angst-Verkäufe auf dem Börsenparkett auslösten. Während Bernanke davon sprach, dass die Notenbank ihre Liquiditätsstrategie frühestens am Jahresende etwas einschränken könnte, falls das Wirtschaftswachstum bis dahin deutlich anspringen würde, befürchteten Börsianer, dass dies bereits zu Jahresmitte möglich sei. Daraufhin kam es beim Dow Jones zu einem Indexverlust von fast 300 Punkten in kurzer Zeit. 

Am Donnerstag brach der Nikkei Index in Japan vollkommen ein und endete mit einem Tagesminus von über 7% als China schwächere Wachstumsdaten bekanntgab. Seit Mitte November war der Nikkei Index über 80% gestiegen. Eine technisch bedingte Atempause war und ist hier seit einiger Zeit überfällig und sollte nicht überraschen.

Am Freitag setzte sich der allgemeine Verkaufsdruck fort und endete mit dem ersteWochenminus an Wall Street und beim DAX seit fünf Wochen. Das Silber wies dabei den größten Tagesverlust auf (roter Pfeil) und  ist auch weiterhin das Schlusslicht seit Jahresbeginn (roter Pfeil). Der Euro dagegen erholte sich etwas und errang den Tagespreis (grüner Pfeil). Wochensieger wurde diesmal das Gold (grüner Pfeil), während die Wiener Börse (ATX) der Verlierer war (roter Pfeil). Das beste Ergebnis seit Jahresbeginn weist weiterhin der Schweizer Markt (SMI) auf (grüner Pfeil). Der Dow Jones konnte am Freitag anfängliche Indexverluste bis zum Börsenschluss wieder aufholen und vermied somit seinen ersten dreitägigen Rückgang in diesem Jahr, was ein Rekord in der 117-jährigen Geschichte des Dow Jones darstellt.

Die Lagerbestände beim Öl in den USA weisen den höchsten Stand in 30 Jahren auf. Daher rechne ich unverändert mit niedrigereÖlpreisen in den kommenden Monaten.

Ausblick

Am Montag sind die Börsen in den USA wegen des Heldengedenktags geschlossen. Mit diesem dreitägigen Wochenende beginnt der Börsensommer. Der Mai hat sich bisher von seiner besten Seite gezeigt und wird auch kaum in der letzten Monatswoche enttäuschen. Der S&P 500 Index befindet sich damit seit nunmehr sieben Monaten im Aufwärtstrend. Dies hatte es zuletzt im Jahr 2009 gegeben.

Unverändert rechne ich mit einer Atempause an den Aktienmärkten von 5% bis 10% während der kommenden drei Sommermonate. Wie schnell sich ein solches Szenario entwickeln kann, hat Japan mit einem Minus von 7% innerhalb eines Tages gezeigt. Volatilität wird die Sommermonate begleiten. Allerdings erwarte ich nach der Sommerpause eine Erholung, die bis zum Jahresende anhält und neue Höchststände erzielt.















Der S&P 500 Index befindet sich seit einigen Wochen in einem "überkauft" Zustand (lila Schattierung). Dies wird durch die grüne Linie angezeigt, die den Prozentsatz der Aktien über der 200-Tageslinie angibt. Zur Zeit sind es fast 90% der 500 Werte, die in diesem Index enthalten sind. Nach einer solchen Übertreibung folgt fast ausnahmslos eine Konsolidierung bis hin zu einer Korrektur (drei orange Pfeile). Im Sommer 2011 kam es sogar zu einer Baisse mit einem Minus von fast 20% (roter Pfeil), nachdem die Börse rund sieben Monate "überkauft" war (grüne Linie). Eine ideale Kaufchance gab es im August/September 2011, als der Index in die "überverkauft" Zone fiel (hellblaue Markierung). Seit Anfang Oktober 2011 ist der S&P 500 Index um 52% gestiegen. Meine damalige Kaufempfehlung traf ins Schwarze.

Weitere Analysen und Empfehlungen auf der Börsenhotline. Mein nächster Blog erscheint in der ersten Juni-Woche.






























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Heiko Thieme

Mittwoch, 22. Mai 2013

Edelmetalle weiterhin unter Druck

















Rückblick / Ausblick

Seit vier Wochen befinden sich die Aktienmärkte in einem Aufwärtstrend, der in dieser Form nicht fortsetzbar ist. Ich hatte dies bereits in meinem Interview im DAF mit Andreas Scholz am 8. Mai angesprochen (siehe Blog vom 13. Mai). Den besten Tagesanstieg zeigte am Freitag der S&P 500 Index (grüner Pfeil). Der Wochensieger (grüner Pfeil) wurde diesmal die Wiener Börse (ATX).  Unverändert führt der Schweizer Markt (SMI) seit Jahresbeginn (grüner Pfeil). Edelmetalle standen dagegen weiterhin unter Druck, wobei Silber auf Tagesbasis am Freitag (roter Pfeil) und auch im Wochenverlauf (roter Pfeil) sowie seit Jahresbeginn (roter Pfeil) der Verlierer ist. 

Nach wie vor rechne ich mit einer Börsen-Konsolidierung/Korrektur von Minus 5% bis 10% in den Sommermonaten. Dies ist jedoch nicht das Ende der Hausse, die im Herbst 2011 begann. An Wall Street beginnt der Börsensommer bereits mit dem kommenden dreitägigen Memorial-Day Wochenende. 

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Gold hat seine Tiefstände vom April (roter Kreis) im Mai erfolgreich getestet (weiser Kreis). Mit einer nachhaltigen Erholung rechne ich allerdings nicht, sondern weitere Tests stehen noch bevor. Selbst ein Unterschreiten der $1.300-Marke schließe ich dabei nicht aus. Meine Kaufbandbreite von $1.225 bis $1.375 für physisches Gold bleibt bestehen. Auch an meiner Kaufempfehlung von Newmont Mining zwischen $30 - $35 halte ich fest. Weitere Empfehlungen diskutiere ich auf der Hotline.



Silber ist das schwächste Edelmetall in diesem Jahr. Das langfristige 38-jährige Schaubild von 1975 bis heute zeigt, dass der Abwärtstrend, der Ende April 2011 (lila Pfeil) nach dem Test des Rekordhochs von 1980 (roter Pfeil) begann, noch nicht ganz beendet ist. Der aktuelle Preis (gelber Pfeil) von rund $22 pro Unze liegt mindestens noch 10% über der Unterstützungslinie von knapp $20 (orange Linie), was um 1980 (grüner Kreis) und zwischen 2008 bis 2010 (hellblauer Kreis) eine Widerstandslinie nach oben war. Falls dieses Niveau nicht hält, könnte Silber sogar noch auf die $15-Marke fallen. Davon gehe ich jedoch nicht aus. 

Seit meiner Verkaufsempfehlung Ende April 2011 (siehe Blog vom 1. Mai 2011) ist der Silberpreis um 55% gefallen. Meine damalige Empfehlung, Silber in Gold einzutauschen, brachte innerhalb von vier Monaten ein Plus von 20% ein! Mein Blog und meine Hotline machten sich bezahlt.










Seit Mitte November haben der DAX und Dow Jones fast gleichviel zugelegt. Das Plus von 23% in rund 6 Monaten (grüner Pfeil) ist eines der besten Ergebnisse für diesen Zeitraum seit 1950. Nur einmal - 1985 - gab es in den sechs Monaten von November/April mit einem Plus von 30% ein noch deutlich besseres Resultat. Etwas Vorsicht ist daher angeraten, da eine Konsolidierung von 5% bis hin zu einer Korrektur von 10% im Sommer überfällig ist, was zum Kaufen bzw. Rückkauf zu nutzen ist. Auf jeden Fall wird die Börse in den kommenden Monaten volatil sein. Am Jahresende werden der DAX und Dow jedoch über ihrem heutigen Niveau liegen!












Amerikanische Verbraucher sind optimistisch! Das jüngste Stimmungsbarometer (grüner Pfeil) liegt im Mai nicht nur deutlich über dem Niveau der vergangenen fünf Monate (lila Schattierung), sondern ist auch der höchste Stand in fünf Jahren. Die Tiefstände von 2008 wurden noch einmal im August 2011 kurz getestet (roter Pfeil), bevor eine nachhaltige Erholung bei der Verbraucherstimmung begann.

Der Häusermarkt stabilisiert sich; auch der Arbeitsmarkt verbessert sich und die Börse steht auf einem  neuen Rekordhoch. All dies trägt zum positiven Stimmungsbild bei. Die Niedrig-Zinspolitik der US-Notenbank trägt Früchte.











Die Talsohle im Bausektor (rote Schattierung) ist seit November 2011 überwunden. Der Erholungstrend weist allerdings deutliche monatliche Schwankungen auf. Der Rückgang bei Baubeginnen im April (roter Pfeil) beruht in erster Linie auf geringeren Mehrfamilienbauten, die für den Anstieg im März (grüner Pfeil) primär verantwortlich waren. Der 5-Monatsdurchschnitt (blaue Linie) gleicht monatlichen Schwankungen aus und befindet sich weiterhin in einem Aufwärtstrend. Auch Hauspreise haben sich seit über einem Jahr stabilisiert und weisen in etlichen Regionen bereits deutliche Preissteigerungen auf.













Inflation ist weiterhin kein Thema! Die Verteuerungsrate liegt nach wie vor deutlich unter der zwei Prozent-Marke (grüne Linie). Alle Warnungen, die ich nie teilte, haben sich bisher als vollkommen falsch erwiesen. Sicherlich wird das Inflationsthema irgendwann einmal relevant, aber nicht zur Zeit.

Interessantes und Kurioses



Am 26. Mai 1896 wurde der Dow Jones Index erstmals notiert. Eine ungewöhnliche Rekordsträhne gibt es in diesem Jahr. Seit dem 15. Januar ist der Dow Jones an jedem Dienstag bisher gestiegen. Eine solche 19-Wochen andauernde Erfolgsserie hat es in der nunmehr 117-jährigen Geschichte des Dow Jones bisher nicht gegeben.  Den davor längsten ununterbrochenen Dienstag-Anstieg von 15 Wochen gab es 1927 vom 21. Juni bis 27. September. Das derzeitige Dienstag-Phänomen ist lediglich eine temporäre Kuriosität und stellt keinen neuen Trend dar.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Am kommenden Montag sind die Börsen in Amerika geschlossen (Memorial Day). Mein nächster Blog erscheint in der letzten Mai-Woche.























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Heiko Thieme

Montag, 13. Mai 2013

Keine Angst vor diesem Mai















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08.05.2013 18:29

Heiko Thieme: "Vorsicht, die Luft wird dünner" 

 

 

 

 

 

 

 

Am 8. Mai diskutierte ich mit Andreas Scholz über die aktuelle Wirtschaftslage und meine Börsen-Einschätzung.

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http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-vorsicht-die-luft-wird-duenner-50162028.html

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der DAX auf Allzeithoch. Und Heiko Thieme warnt! Der Börsen-Bulle von der Wall Street rät vor weiteren Käufen auf diesem Niveau ab. Thieme: "Warten Sie erst einmal das Sommerloch ab."

Thieme in der Sendung ´Börsenplatz 5´ bei Andreas Scholz: "Auf diesem Niveau ist der DAX nicht mehr billig. Seit März 2009 sind wir gut 120 Prozent gestiegen. Jetzt sollten Anleger dem Markt nicht mehr hinterher rennen." Thieme rechnet mit einer Konsolidierung über die Sommermonate: "Wer aktuell dabei ist, sollte seine Positionen absichern. Wer noch nicht dabei ist, sollte zunächst Kursrückgänge abwarten. Und die erwarte ich über die Sommermonate. Da kann es dann mit dem DAX durchaus nochmal fünf bis zehn Prozent runtergehen."
Aktuell hat Thieme deswegen auch keinen DAX-Titel auf der Kaufliste. Zum Jahresende hin erwartet Thieme den DAX dann aber wieder deutlich höher. Thieme: "Ich rechne dann mit höheren Kursen als heute. Der DAX sollte Ende 2013 näher an der 9.000 als an der 8.000 sein." Für das kommende Jahr rechnet Thieme dann mit einem Anstieg des DAX bis zur 10.000-Punkte-Marke.
Redakteur: Andreas Scholz

 

Rückblick / Ausblick

In Deutschland und den USA gibt es seit Anfang Mai an den Aktienmärkten fast täglich neue Höchststände. Der Mai hat dabei zwei Gesichter. Von 1985 bis 1997 war er 13 Jahre lang mit einem durchschnittlichen Anstieg von 3,3% der beste Börsenmonat. Gleichzeitig beginnt jedoch mit dem Mai die schwächste sechs Monatsphase im Jahresverlauf. 

Seit 1953 nimmt der Mai allerdings im ersten Jahr nach den Präsidentschaftswahlen beim Dow Jones Platz 4, beim S&P 500 den 2. Rang und beim Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) sogar den ersten Rang ein. Angst vor dem Mai ist daher aus historischer Sicht in diesem Jahr nicht gerechtfertigt, obwohl die Börsen nach einem dreiwöchigen Anstieg technisch gesehen überkauft sind. Gewinne sind allerdings mit einem Stopp abzusichern.


Den besten Tagesanstieg am Freitag erzielte die Wiener Börse (grüner Pfeil). Wochensieger wurde der Schweizer Markt (grüner Pfeil) und bleibt damit auch weiterhin der Jahresbeste (grüner Pfeil).

Im Gegensatz zu den Aktienmärkten kämpfen Edelmetalle mit einem hartnäckigem Verkaufsdruck, der das Ende der Baisse in diesem Sektor noch nicht erkennen lässt. Das Gold wurde Wochenletzter (roter Pfeil) und fiel am Freitag bis auf $1420, bevor eine Erholung einsetzte. Die Tiefstände vom April werden nochmals getestet werden. Das trifft auch beim Silber zu, das nach wie vor den größten Jahresverlust aufweist (roter Pfeil). Der jüngste Anstieg beim Öl ist nur temporär, da keine nachhaltige Nachfrage-Steigerung erkennbar ist. 












Die jüngste Börsen-Hausse begann in Deutschland beim DAX Mitte September und in den USA beim Dow Jones Anfang Oktober 2011; in Japan ging es beim Nikkei erst mit deutlicher Verzögerung im November 2012 los. Am erfolgreichsten ist mit einem Plus von 70%% innerhalb von nur sechs Monaten der Nikkei (roter Pfeil). Der DAX kommt auf Plus 60% (schwarzer Pfeil) innerhalb von 20 Monaten. Der Dow Jones legte bisher 40% (goldener Pfeil) in knapp 20 Monaten zu.

Diese Hausse ist keinesfalls zu Ende und kann sich auch noch im nächsten Jahr fortsetzen! Allerdings sollte eine Konsolidierung bis hin zur Korrektur von 5% bis 10 % im Sommer nicht überraschen.


Interessantes und Kurioses

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 ://youtu.be/mHyRCeKxhss

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint am 21. Mai.








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Heiko Thieme



Dienstag, 7. Mai 2013

Liquiditätshausse















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02.05.2013 17:54
Heiko Thieme: So investieren Sie jetzt richtig














Viele Experten erwarten eine baldige Konsolidierung der Märkte. Umso wichtiger ist es, die richtige Strategie für Investionen überlegt zu haben. Auch der Chairman der American Heritage Management Corp. meint: "ich gehe von einer Konsolidierung bis zu zehn Prozent aus. Deshalb im Sommerloch kaufen und sich richtig positionieren."


Für Heiko Thieme steht die Strategie fest: "Jetzt Vorsicht und beim Tief im Sommer voll investieren. Am Jahresende haben wir noch höhere Kurse als heute." Vor allem schwaches Wachstum und politische Probleme könnten zu belastenden Faktoren werden. "Die Unternehmensgewinne steigen zwar noch, aber nur marginal weil die Umsätze sich nicht erhöhen." Thieme erklärt weiter: "Die Welt hat ein gebremstes Wachstum und diese politischen Probleme könnten den Markt im Sommer belasten." Dies bestätigt derzeit auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble mit einer niedrigen Wachstumsprognose für die Eurozone bei 1,0 bis 1,5 Prozent in den nächsten Jahren. Besonders die hohe Arbeitslosigkeit gilt hier als Hauptproblem und Heiko Thieme rät zu einer politischen Neuorientierung in Hinblick auf schwächelnde Euro-Staaten: "Der Patient kann nicht mit einer Diät gesundet werden, er muss gefüttert werden. Die Sparprogramme sind eine Verhinderung und wir müssen expansiver denken. Der Staat muss Geld auch ausgeben, zum Beispiel in der Infrastruktur. Er muss Gelder auch dem Unternehmer zur Verfügung stellen. Dies fehlt auch in Amerika." Sollten diese konjunkturellen Defizite behoben werden, wird es weiterhin wirtschaftliches Wachstum geben. Der US-Experte sieht den deutschen Leitindex und die US-Börsen in der zweiten Jahreshälfte zu neuen Rekorden aufsteigen: "Den Dow Jones sehen wir auf jeden Fall in der ersten Hälfte diese Jahrzehnts über 15.000 Punkte. Ein neuer Höchststand beim DAX im vierten Quartal bei maximal 9.000 Punkten." Es stehen also weiterhin spannende Börsenmonate bevor, die den Markt auf besondere Art und Weise prägen können. Welche Chancen der Sommer für Anleger bietet, erklärt Heiko Thieme ausführlich im DAF-Interview mit US-Chefkorrespondent Manuel Koch.
Redakteur: Manuel Koch






















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Rückblick


Diese Woche schrieb Börsen-Geschichte. Der April verabschiedete sich mit einem deutlichen Plus und verhalf damit der sechs Monatsphase von November bis April zu einem beachtlichen Erfolg. Der Mai trumpfte gleich am dritten Tag mit neuen Rekordhöhen am Freitag auf, als die US-Arbeitsmarktdaten besser als erwartet waren. Der Dow Jones stieg erstmals während einer Börsensitzung über die 15.000-Marke und schloss auf einem neuen Rekordhoch leicht darunter. Damit wurde meine Jahresprognose frühzeitig erfüllt. Auch der S&P 500 erreichte eine neue Höchstmarke und kletterte erstmals über der 1.600-Marke. Der Russel 3000 Index, der 98% der Marktkapitalisierung aller notierten US-Titel abdeckt, schloss ebenfalls auf einem Rekordhoch. In Deutschland erzielte der DAX im Windschatten von Wall Street am Freitag nicht nur das beste Tagesergebnis (grüner Pfeil) sondern gewann auch den Wochenpreis (grüner Pfeil) und endete auf einem neuen Rekordhoch. 

Die Schweizer Börse (SMI) legte in den sechs Monaten von November bis April fast 20% zu und führt damit das Feld unter den Aktienmärkten auf der Tabelle an (grüner Pfeil). Auch seit Jahresbeginn liegt der SMI weiterhin vorn (grüner Pfeil). Die Wiener Börse (ATX) enttäuschte dagegen mit dem einzigen Wochenverlust (roter Pfeil) und liegt auch seit Jahresbeginn leicht im Minus.

Der mit Abstand größte Verlierer im April war Silber (roter Pfeil). Auch in der sechs Monatsphase von November bis April  und seit Jahresbeginn kommt Silber auf den letzten Platz (rote Pfeile). Der gesamte Edelmetallsektor stand unter erheblichen Verkaufsdruck, wobei Platin mit einstelligen Minus-Prozenten noch am besten abschloss. Im Öl-Sektor konnte sich Texal-Öl (WTI) verbessern, während Nordsee-Öl (Brent) seine Prämie zu WTI reduzierte.

Ausblick

Liquidität ist das Blut der Börse. Die amerikanische Notenbank (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB) sowie die Bank of Japan (BoJ) haben den Geldhahn massiv aufgedreht und damit eine Liquiditätshausse ohne Beispiel an den Aktienmärkten erzeugt. Solange die US-Fed, EZB und BoJ ihre Niedrigzinspolitik nicht ändern - und dazu gibt es zur Zeit keinen Grund, geht dieser Aufwärtstrend weiter. Allerdings kann es in diesem Hausse-Sog zu temporären, teilweise technisch und politisch bedingten Unterbrechungen von Minus 5% bis 10% kommen. Damit rechne ich im Laufe des Sommers, wenn es in den USA zu keiner Einigung bei den staatlichen Zwangskürzungen kommt und in Europa wirtschaftliche Wachstumsstrategien ausbleiben. Der Dow Jones kann dabei die 14.000-Marke nochmals testen und der DAX wieder unter die 8.000-Marke fallen. Beides wäre eine Kaufchance, da am Jahresende die Börsen über dem aktuellen Niveau stehen werden. Das Potential beim Dow Jones reicht bis zur 16.000-Marke und beim DAX bis zu 9.000 Punkten. In dieser Woche werden die neuen Rekordhöhen von Anfang Mai getestet werden. Ein unmittelbarer Verkaufsdruck war zu Wochenbeginn nicht zu erkennen.












Der Dax hat es doch noch geschafft und schloss am 3. Mai auf einem neuen Rekordhoch. Damit ging meine Prognose zu Jahresbeginn mit nur dreitägiger Verspätung auf. Allerdings begann ich vor zwei Wochen in meinem Blog daran zu zweifeln und verschob einen neuen Höchststand auf das vierte Quartal. Die Zinssenkung der EZB am Donnerstag auf einen Tiefststand und die Aussicht einer nochmaligen Zinsreduzierung waren der Auslöser für diese jüngste Rallye. Der Börsen-Spruch - sell in May and go away (verkaufe im Mai und geniesse den Sommer) - wird sich daher diesmal nicht bestätigen. Allerdings sind existierende Positionen mit einem Stopp abzusichern.

Die gelben Schattierungen im Chartbild sind die Korrekturen und Baissen in der DAX-Geschichte. Etliche Prognosen reden jetzt von einem DAX Jahresendstand von 10.000 Punkten oder sogar noch mehr. Dies ist mir nach wie vor zu optimistisch und erst im nächsten Jahr realistisch.










Der amerikanische Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) kommt seit Beginn der Hausse vom 9. März 2009 auf ein Plus von 166% und führt damit das Feld der von mir intensiv verfolgten Börsen-Indizes an. Der Dow Jones und DAX liegen dicht beieinander. Der japanische Nikkei lag bis November 2012 (roter Pfeil) deutlich zurück und stand seit 2010 dreimal (schwarze Pfeile) unter erheblichen Verkaufsdruck. Die neue expansive Liquiditätspolitik der BoJ hat innerhalb von sechs Monaten ein Plus von über 60% gebracht und damit meine damalige Kaufempfehlung bestätigt.

Die Hausse von März 2009 endete nach gut zwei Jahren aufgrund politischer Anspannungen in Europa und den USA im Sommer 2011 (lila Schattierung). Die neue Hausse, die im September/Oktober 2011 begann, ist mit knapp 20 Monaten noch relativ jung. Seit 1900 gab es 36 Haussen an Wall Street, die im Durchschnitt 25 Monate dauerten, wobei 16 deutlich kürzer waren und 10 weitaus länger anhielten. Da die US-Fed ihre lockere Zinspolitik bis mindestens 2015 fortsetzen will, kann sich die Hausse bis dahin durchaus fortsetzen, es sei denn, die Politik macht wieder wie bereits 2011 einen bedauerlichen Strich durch diese Rechnung.
















 Besser als erwartete US-Arbeitsmarktdaten sorgten am Freitag nicht nur an Wall Street für einen sehr festen Wochenabschluss. Bei genauerer Betrachtung war diese Statistik jedoch keinesfalls so beeindruckend wie dem ersten Anschein nach. Die Zahl der neuen Arbeitsplätze für April waren mit 165.000 (blauer Pfeil) "nur" um 12.000 höher als geschätzt und die aufgebrachten Arbeitsstunden lagen etwas unter dem Vormonatsniveau. Die beiden Vormonate wurden gleichzeitig um 114.000 Arbeitsplätze nach oben revidiert. Der starke Anstieg im Februar (grüner Pfeil) war jedoch eine Verzerrung und bezog sich primär auf temporäre Arbeitsplätze, um eine öffentliche Umfrage durchzuführen.
 
Aufgrund der Rezession von 2008/2009 kam es bis Februar 2010 zu Entlassungen auf dem Arbeitsmarkt (rote Schattierung). Die daraufhin folgende starke Erholung dauerte nur drei Monate (hellgrüne Schattierung) und beruhte in erster Linie erneut auf einer Umfrage, die nur temporäre Arbeitsplätze schuf. Danach folgte wieder ein viermonatiger Abschwung am Arbeitsmarkt (gelbe Schattierung). Erst danach begann im Oktober 2010 eine dauerhafte Verbesserung, die allerdings deutlichen monatlichen Schwankungen unterlag (graue Schattierung). Die lila Linie zeigt den durchschnittlichen Anstieg von 208.000 Arbeitsplätzen im besten Jahr seit 2000 an. Die blaue Linie zeigt den Durchschnitt für das beste Jahr in den 90-er Jahren an. Daran kamen seit 2010 bisher nur zwei Monate heran.  Die Arbeitslosenrate fiel mit 7,5% zwar auf das niedrigste Niveau seit Dezember 2008; jedoch war dies nur wegen einer geringfügigen prozentualen Verbesserung hinter der zweiten Stelle nach dem Komma.

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Wie lange braucht der US-Arbeitsmarkt, um wieder das Arbeitsplatz-Niveau vor der Rezession (blauer Pfeil), die Ende 2007 begann, zu erreichen? Die Erholung begann im Oktober 2010 (lila Pfeil). Bis zum Jahr 2025 werden pro Monat rund 88.000 neue Arbeitssuchende an den Markt kommen (braune Linie). Erst ein Anstieg der Arbeitsplätze über dieses Niveau kann die Lücke schließen. Werden von jetzt an (grüner Pfeil) jeden Monat wie im April 165.000 Arbeitsplätze geschaffen, so schließt sich die Lücke erst 2024, also in knapp 11 Jahren (rote Linie). Werden ab jetzt jeden Monat 208.000 neue Arbeitsplätze kreiert - dies war der Monatsdurchschnitt im besten Jahr seit 2000, so dauert es volle sieben Jahre, um wieder auf das Niveau vor der Rezession Ende 2007 zu kommen (dunkelgrüne Linie). Bei 321.000 neuen Arbeitsplätzen im Monat wird das Ziel am Ende der zweiten Amtszeit von Präsident Obama im Dezember 2016 erreicht (blaue Linie). Bei 472.000 neuen Arbeitsplätzen im Monat, wird die Lücke bereits im Sommer 2015 geschlossen. Der Arbeitsmarkt wird die US-Regierung und auch die Notenbank noch lange beschäftigen. Erst im nächsten Jahrzehnt kann das Problem vollkommen gelöst werden.



Erziehung und Arbeitslosigkeit stehen in einem direkten Verhältnis zueinander. Je besser die Ausbildung, um so geringer ist die Arbeitslosenrate. Wer einen Universitätsabschluss hat findet eigentlich immer einen Arbeitsplatz. Die Arbveitslosenrate liegt hier unter der 4%-Marke (blauer Pfeil), was praktisch gesehen einer Vollbeschäftigung gleich kommt. Bei Abiturienten steigt die Arbeitslosenrate bereits auf 8% (roter Pfeil) und ist ein Problem. Wer keinen Schulabschluss hat kann sich den Arbeitsplatz kaum aussuchen sondern muss nehmen, was da ist. Die Arbeitslosenrate liegt hier bei fast 12,5% (grüner Pfeil). Ausbildung zahlt sich aus.


















Der amerikanische Häusermarkt hat seine Talsohle durchschritten! Der Tiefstpunkt wurde 2011 erreicht (grüner Pfeil) und lag auf einem ähnlichen Niveau wie 1980 (hellgrüner Pfeil). Als Preisreferenz wird hier das Gold genommen. Rund 90 Feinunzen Gold reichten !980 (hellgrünerer Pfeil) und 2011 (grüner Pfeil) aus, um ein durchschnittliches Einfamilien-Haus zu erwerben. Im Januar !980 war der Goldpreis auf sein damaliges Rekordhoch von $850 gestiegen; im September 2011 handelte das Gold auf seiner neuen Höchstmarke von $1920, bevor die derzeitige Baisse begann. Im Jahr 2001 musste man rund 600 Feinunzen Gold für ein Haus bezahlen, als der Goldpreis auf $255 gefallen war. Der acht-jährige Abwärtstrend-Kanal (rote und grüne Linien) wurde kürzlich nach oben durchbrochen (hellblauer Pfeil). 

Bauwerte waren in den vergangenen zwei Jahren eine der erfolgreichsten Anlagen an der Börse. Meine Hotline-Hörer und Blog-Leser konnten sich hier eine "goldene Nase" verdienen.

Weitere Empfehlungen und Analysen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am 13. Mai.





























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