Sonntag, 30. März 2014

Falsche Politik
















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Rückblick

Der DAX ging in der vierten März-Woche als Sieger hervor (grüner Pfeil), während das Gold der Verlierer war (roter Pfeil), aber dennoch seine Führung seit Jahresbeginn behielt (grüner Pfeil). Obwohl die Wiener Börse (ATX) am Freitag das beste Tages-Ergebnis (grüner Pfeil) erzielte, behielt es den letzten Platz seit Jahresbeginn (roter Pfeil). Der Edelmetallsektor baute seine Führung seit Jahresbeginn deutlich ab. Silber verfehlte am Freitag sein Rückkaufniveau von $19,5 für die Feinunze nur knapp. Der Ölpreis zog an aus Furcht vor einer Eskalation zwischen der Ukraine und Rußland.

Ausblick

Dieser März wird bei den meisten Indices der obigen Tabelle im Minus enden, selbst wenn es zu Wochenbeginn am letzten Börsentag des Monats noch einige Verbesserungen geben mag. Das erste Quartal wird aufgrund des starken Februars überwiegend im Plus enden. 


Der April gehört seit 1950 zu den drei besten Börsenmonaten im Jahr mit einem durchschnittlichen Anstieg von 1,5% gemessen am S&P 500 Index. Kommt es zu keiner weiteren Eskalation zwischen Russland und der Ukraine, so kann dieser April sein gutes Omen bestätigen. Allerdings rechne ich danach zwischen Mai und September mit einer Korrektur von mindestens 10% an den Börsen der Industrienationen mit Ausnahme von Japan. Hier verlor der Nikkei bereits im Januar 14%, nachdem dieser Index im Vorjahr mit einem Plus von fast 60% das mit Abstand beste Ergebnis unter den führenden Börsen der Welt vorlegte.

Meine Anlagestrategie konzentriert sich auf Werte, die bereits mindestens 10% bis 20% gefallen sind. Hierzu gehört die Deutsche Bank Aktie, die Mitte Januar auf Euro 40 gestiegen war, um dann bis Mitte März einen Kursverlust von über 20% zu erleiden. Seitdem gab es mehrmals die Möglichkeit diesen Wert unter Euro 32 zu kaufen. Gerade auf der Hotline wurde dies von mir speziell empfohlen.

















Das Verbrauchervertrauen stieg im März auf das höchste Niveau in über fünf Jahren (grüner Pfeil). Viele der Befragten erwarten eine spürbare Verbesserung am Arbeitsmarkt und rechnen mit einer Wachstumsbeschleunigung in der Wirtschaft. Das erste Quartal wird jedoch wetterbedingt schwächer als ursprünglich erhofft ausfallen. 

Der allgemeine Optimismus beim Verbraucher hat bisher jedoch beim Einzelhandel wenig positive Auswirkungen gezeigt. Die Umsatzsteigerungen sind hier seit Mitte vergangenen Jahres fast kontinuierlich schwächer geworden (roter Pfeil). Die US-Notenbank wird daher ihre Niedrig-Zinspolitik weiterhin fortsetzen, zumal keinerlei Inflationsdruck sichtbar ist.















Mittelgroße und kleine Gesellschaften weisen an der Börse ein höheres Potenzial als große Unternehmen auf. Der S&P 400 repräsentiert mittelgroße Firmen. Die fünfjährige Hausse von Oktober 2002 bis Oktober 2007 brachte einen Index-Gewinn von 160% (grüner Pfeil). Der S&P 500 Index, der sich aus großen Unternehmen zusammensetzt, legte im gleichen Zeitraum rund 100% zu. Der Einbruch von Oktober 2007 bis März 2009 war bei beiden Indices fast gleich hoch. Die anschließende Hausse von Anfang März 2009 bis Ende April 2011 brachte beim S&P 400 ein Plus von 150% (hellgrüner Pfeil), während der S&P 500 erneut 'nur' 100% zulegte. Der fünfmonatige Rückgang von Mai bis Oktober in 2011 machte beim S&P 500 knapp 20% aus. Der S&P 400 verlor im gleichen Zeitraum mit 30% rund 50% mehr (lila Pfeil). Die jüngste Hausse führte zu einer Verdoppelung beim S&P 400 von Oktober 2011 bis heute (blauer Pfeil). Der S&P 500 kommt dagegen bisher auf ein Plus von 'nur' 70%.

Der Kauf von mittelgroßen und kleinen Unternehmen zahlt sich somit aus. Allerdings kommt es auch auf die Aktienauswahl an. Einfacher ist es, sich auf den Index zu konzentrieren. Auf dem aktuellen Niveau ist erst einmal eine Korrektur abzuwarten, die überfällig ist. Die orange Markierungen (fünf insgesamt) zeigen die Korrekturen seit Oktober 2002 an.

 
Helmut Schmidt ist  vor einer Woche im Spiegel wegen seiner Äußerung zum Krim-Konflikt scharf kritisiert worden, da er für die Haltung Russlands Verständnis zeigte. Ich habe mit dem Alt-Bundeskanzler vor Jahren etliche gemeinsame Veranstaltungen bestritten und oft eine andere Meinung und Prognosen vertreten. In der Krim-Frage stimme ich ihm jedoch voll und ganz zu.

Russland ist Teil Europas und gehört langfristig betrachtet zur EU! Amerika und Europa verfolgen gegenüber Russland eine falsche Politik. Nicht Konfrontation sondern Dialog ist gefragt. Der einseitige Rauswurf aus der G8-Runde ist keine Lösung, sondern verschärft die Fronten. Die Krim gehört aus historischer Sicht zu Russland. Die Ukraine und Russland sind seit Jahrhunderten eng miteinander verknüpft. Eine Annäherung der Ukraine an die EU ist begrüßenswert, darf aber nicht zu einer Isolation von Russland führen. Vielmehr sollten wir Russland als einen künftigen 'Partner' sehen. Dieser Annäherungsprozess dauert sicherlich Jahre oder sogar Jahrzehnte, aber lohnt sich für alle Beteiligten. Europa muss zusammenwachsen und das schließt Russland mit ein. Terrorismus ist unser gemeinsamer Gegner.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf meiner Hotline. Der nächste Blog erscheint in der zweiten April-Woche.











Heiko Thieme

Sonntag, 23. März 2014

Frühlingsanfang - ein neuer Start?

















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Rückblick

Die dritte März-Woche war insgesamt an den Aktien-Märkten erfolgreich und der Frühlingsanfang wurde begrüßt.. Das Gegenteil war der Fall bei Edelmetallen, da die Krise zwischen Russland und der Ukraine sich nicht weiter zuspitzte.  Silber war der Wochenverlierer (roter Pfeil), dagegen bleibt Gold seit Jahresbeginn weiterhin vorn (grüner Pfeil), obwohl es auch hier zu einem spürbaren Wochen-Minus kam. Nordsee-Öl (Brent)  liegt jetzt bezogen auf den Jahresanfang hinten (roter Pfeil), obwohl es am Freitag Tages-Sieger war (grüner Pfeil). Der amerikanische Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) war das Schlusslicht am Freitag (roter Pfeil), während die Wiener Börse (ATX) das beste Wochenresultat vorlegte (grüner Pfeil).

Die vierfache Hexenstunde am Freitag brachte hohe Umsätze und erzeugte im Wochenverlauf eine gewisse Volatilität. Viermal im Jahr findet diese so genannte Hexenstunde jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember statt, wenn vier Zeitkontrakte an den Börsen gleichzeitig verfallen. Früher wurde dieses Ereignis in den Medien stärker herausgestellt als heute. 

Janet Yellen gab ihre erste Pressekonferenz als Notenbank-Chefin am Mittwoch und erledigte diese delikate Aufgabe insgesamt gut, auch wenn es wie immer einige kritische Stimmen gab. Die US-Notenbank wird erwartungsgemäß ihr Rueckkaufprogramm von Staatsanleihen und Hypotheken weiter zurückfahren und es im Herbst beenden. Kurzfristige Zinsen werden allerdings erst in 12 Monaten  etwas anziehen, um das bisher gemäßigte Wirtschaftswachstum nicht zu gefährden.


Ausblick


















Aus historischer Sicht sind US-Aktien zwar relativ hoch (grüner Pfeil) aber noch nicht zu hoch bewertet. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV oder in englisch PE ratio) gilt hierbei als Barometer. 

Seit 1900 bis rund 1995 bewegte sich das KGV bis auf wenige Ausnahmen im Bereich von 7 (grüne Linie) bis 23 (rote Linie). Immer wenn das KGV in die Nähe der grünen Linie kam oder diese unterschritt, so war dies ein klares Kaufsignal. Ein Verkaufssignal gab es, wenn das KGV nahe an die rote Linie herankam oder diese überschritt (roter und lila Pfeil). 

Beim berüchtigten Börsen-Crash von 1929 hatte das KGV die rote Linie nicht voll erreicht (hellblauer Pfeil) und nach dem Index-Einbruch von über 80% lag des KGV immer noch über der grünen Linie (hellgrüner Pfeil). Dies zeigt, dass beide Linien kein absoluter Maßstab aber nützliche Indikatoren sind.

Während der Internetblase um die Jahrtausend-Wende explodierte das KGV und stieg deutlich über die rote Linie (brauner Pfeil), was ein klares Warnsignal war und im März 2000 eine schmerzliche Baisse mit einem Minus von 37% auslöste. 

Noch größer war der Einbruch während der Finanzkrise, als der S&P 500 Index von Oktober 2007 bis März 2009 mit einem Minus von 57% seinen zweitgrößten Verlust erlebte. Als die Gewinne kollabierten, stieg das KGV in die 'Stratosphäre' (blauer Pfeil), was dann allerdings ein Kaufsignal war! Anschließend erholten sich die Gewinne wieder und liegen momentan auf einem Rekordhoch.

Wichtig ist, dass die Börse trotz dieser großen Verluste immer wieder neue Höchststände erreichte. In anderen Worten, ausgeprägte Kursschwächen waren und sind die besten Kaufgelegenheiten!

Meine aktuelle Börseneinschätzung geht von einer Korrektur in den kommenden Monaten aus, was wiederum eine Kaufgelegenheit wäre. Positionen sind mit einem Stop abzusichern. Bei Kursgewinnen von über 10% ist eine Teilgewinnmitnahme empfohlen. 


Der Frühlingsanfang bedeutet somit keinen neuen Start.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf meiner Hotline. Mein nächster Blog erscheint Ende März.










Heiko Thieme

Montag, 17. März 2014

Korrektur - zweiter Versuch















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Rückblick

An den Börsen herrschte in der zweiten Märzwoche ein allgemeiner Verkaufsdruck aufgrund der politischen Zuspitzung in der Ukraine. Der Schweizer Markt (SMI) kam am Freitag auf den größten Tagesverlust (roter Pfeil). Die Wiener Börse (ATX) wurde Wochen-Letzter (roter Pfeil) und liegt jetzt auch erstmals seit Jahresbeginn hinten (roter Pfeil).

Gold und Silber profitierten von der politischen Verunsicherung. Silber führte am Freitag (grüner Pfeil), während Gold das beste Wochenresultat (grüner Pfeil) erzielte und auch weiterhin seit Jahresbeginn vorn liegt (grüner Pfeil). Positionen sind auf diesem Niveau teilweise abzubauen und der Rest ist mit einem Stop abzusichern. Silber-Positionen sind zwischen $22 und $24 zu verkaufen, sofern meine Kaufempfehlungen Ende Januar und Anfang Februar unter $19,5 befolgt wurden.


Ausblick

Die Situation in der Ukraine spitzt sich nach den Wahlen in der Krim zu. Dies ist eine politische Belastung für die Börsen und kann somit weiteren Verkaufsdruck ausüben. Eine Korrektur wird immer wahrscheinlicher, auch wenn die Börsen technisch betrachtet bereits überverkauft sind. 

Die Wiener Börse hat von ihrem bisherigen Jahreshöchststand von Mitte Januar bereits 12,5% eingebüßt und weist damit eine Korrektur auf. Beim DAX fehlen noch drei Prozent, um auf ein Minus von 10% seit seinem Rekordhoch vom 17. Januar zu kommen. Wahl Street hat sich trotz allgemeiner Minus-Zahlen relativ noch am besten gehalten.

Volatilität wird das Börsengeschehen in den kommenden Wochen prägen. Die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur von mindestens 10% vor Ende April liegt in Deutschland momentan bei 45% und an Wall Street bei 35%. Der Auslöser hierfür ist in erster Linie die politische Entwicklung in der Ukraine. Kommt es zu keiner Korrektur bis Anfang Mai, so erhöht sich die Wahrscheinlichkeit bis Ende September auf über 65%. 

Eine Korrektur wäre jedoch kein Grund zum Verkaufen sondern eine Kaufgelegenheit. Die Möglichkeit einer Baisse mit einem Minus von mindestens 20% in diesem Jahr schließe ich nach wie vor aus. Auf meiner Hotline behandele ich dieses Thema fast täglich.

Der Ölpreis wird in den nächsten Monaten eher unter der $100-Marke bei Texas-Öl (WTI) liegen und nicht nachhaltig über diese Marke steigen. Bei Edelmetallen ist das Jahres-Potenzial zu 75% bereits erreicht. 

Die neue Notenbank-Präsidentin Janet Yellen wird am Dienstag und Mittwoch ihre erste Notenbank-Rat-Sitzung (FOMC) leiten und am Mittwoch Nachmittag die Ergebnisse vor der Presse erläutern. Der Rückkauf von Staatsanleihen und Hypotheken wird dabei um weitere $10 Milliarden auf $55 Milliarden pro Monat reduziert werden. Wall Street hat sich darauf bereits eingestellt.

















Die Einzelhandelsumsätze in den USA haben sich im Februar erwartungsgemäß etwas erholt (blauer Pfeil). Allerdings wurde der Januar gleichzeitig deutlich reduziert, sodass sowohl der Dezember als auch der Januar rückläufig waren (rote Schattierung). Allgemein wird diese Schwäche dem strengen Winter zugeschrieben und sollte keine nachhaltige Auswirkung auf die US-Wirtschaft haben. 

Allerdings wird das erste Quartal  schwächer als ursprünglich erwartet ausfallen. Gegenüber dem Vorjahr weist der Einzelhandel mit einem Plus von unter 2% (roter Pfeil) die geringste Verbesserung seit November 2009 auf. Das Verbrauchervertrauen ist zwar nach wie vor relativ hoch, jedoch drückt sich dies bisher nicht in einer höheren Kaufwilligkeit aus.
















Der Kupferpreis ist in jüngster Zeit erstmals seit 2010 (roter Pfeil) unter die Marke von $3 (rotes Fragezeichen) gefallen. In den vergangenen 10 Jahren hat der Kupferpreis deutliche Schwankungen zwischen $1 und $4,5 erlebt ( hellblauer, roter und grüner Pfeil). Es gab dabei drei Höhen (1,2 und 3). Falls das $3-Niveau nachhaltig durchbrochen wird, wäre dies eine Warnung nicht nur für das Wachstum in China sondern der gesamten Welt.

















Wall Street hat die Finanzkrise von 2008 fast vollständig überwunden. Die höchsten Bonuszahlungen von über $ 190.000 im Durchschnitt gab es 2006 (weißer Pfeil). Zwei Jahre später waren sie aufgrund der Finanzkrise 2008 auf rund $100.000 gefallen (roter Pfeil); ein Rückgang von 47%! Dies war aber immer noch dreimal so viel, wie 1994 (hellblauer Pfeil) bezahlt wurde. 

Seit 2008 sind die Bonuszahlungen um fast 65% gestiegen und liegen bei fast $165.000 pro Angestellter (grüner Pfeil). Allerdings sind diese Zahlungen nicht gleichmäßig verteilt sondern konzentrieren sich auf die geschäftsbringenden Personen, die teilweise doppeltstellige Millionen-Beträge erhalten. 


Weitere Einschätzungen und Empfehlungen gibt es auf meiner täglichen Hotline. Der nächste Blog erscheint in der vierten Märzwoche.









Heiko Thieme

Samstag, 8. März 2014

Fünf Jahre Hausse?









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Rückblick

Die erste März-Woche stand ganz im Zeichen der politischen Unruhen in der Ukraine und fing mit einem globalen Verkaufsdruck an. Die blutigen Ausschreitungen und der anschließende pro westliche Regierungswechsel in der Ukraine schürten Befürchtungen eines russischen Angriffs. Die Moskauer Börse war am meisten betroffen und verlor zu Wochenbeginn 12% ihrer Marktkapitalisierung, was $58 Milliarden bedeutete und damit selbst die Kosten der bei weitem teuersten Winter-Olympiade in Sochi von $51 Milliarden überstieg. 

Als sich das russische Militär erst einmal auf das Krim-Gebiet beschränkte, setzte am Dienstag eine allgemeine Erholung an den Weltbörsen ein und brachte beim S&P 500 drei neue Höchstmarken im weiteren Wochenverlauf. Gleichzeitig stieg der US-Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) auf sein höchstes Niveau seit dem Sommer 2.000 und ist nur noch rund 16% von seinem Rekordhoch im März 2.000 entfernt.

In Europa verlief die Börsenwoche deutlich schwächer und endete allgemein im Minus, wobei der DAX das Schlusslicht in allen drei Zeitphasen - Freitag, Woche und Jahresbeginn - war (drei rote Pfeile). Der Euro setzte dagegen seinen Aufwärtstrend fort und wurde am Freitag Tagessieger (grüner Pfeil) während Platin den Wochenpreis erhielt (grüner Pfeil) und Gold seit Jahrebeginn führt (grüner Pfeil).

Die Medien sprechen an diesem Wochenende allgemein vom fünf jährigen Jubiläum der Hausse, die am 9. März 2009 begann und in allen Kategorien deutliche Gewinne aufweist, wobei der US-Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) mit einem Plus von 242% führt (grüner Pfeil). Übersehen wird dabei jedoch, dass die Hausse vom 9. März 2009 bereits im Sommer 2011 endete, als die Börsen einen politisch bedingten Einbruch von über 20% in relativ wenigen Wochen erlitten, was die Definition einer Baisse erfüllte. Seitdem kam es an den Aktienmärkten zu einer erneuten Hausse, die noch nicht voll ausgereizt ist. Der DAX (grüner Pfeil) führt hier mit einem Plus von 84% seit dem 12. September 2011 - drei Wochen früher als der Beginn der Hausse an Wall Street - das Feld an. Edelmetalle liegen dagegen seit ihren Rekordhöhen von 2011 immer noch im Minus, wobei Silber am weitesten zurück liegt (roter Pfeil).

Ausblick

Am 5. März diskutierte ich im DAF mit Manuel Koch über die weiteren Marktaussichten. Zum Interview die nächste Zeile anklicken:

http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-20-prozent-gewinn-dieses-jahr-moeglich-50168227.html























































Abschied von Manuel Koch

















Manuel Koch verlässt New YorkDas Deutsche Anleger Fernsehen (DAF) gibt Ende März sein Büro in New York auf und hat Manuel Koch kurzfristig gekündigt. Damit verliert das DAF seine Präsenz an der wichtigsten Börse der Welt. Schade.

Manuel  Koch war seit September 2011 für das DAF in New York sehr erfolgreich gewesen und genoss einen guten Ruf. Mein Interview am 5. März war sein letztes. Der Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) hat ihn mit einem Bild in Großformat am Time-Square verabschiedet (siehe oben). Eine solche Würdigung gab es bisher nur für wenige Deutsche. Mehr Details ueber Manuel Koch gibt es auf seiner Internetseite unter: 

http://www.manuel-koch.tv/web/

Bleibt nur zu wünschen, dass Manuel Koch in naher Zukunft wieder anderswo im Fernsehen zu sehen ist. Dies hat er verdient. 

















Seit 1932 gab es an Wall Street 23 Haussen, was einen Anstieg von jeweils mindestens 20% voraussetzt. Die mit Abstand längste und größte Hausse begann 1990 und dauerte fast acht Jahre und brachte einen Index-Gewinn von über 300% ein. 

Die derzeitige Hausse (grüner Pfeil), die im Oktober 2011 begann, ist bereits ähnlich lang wie der Durchschnitt aller Haussen (roter Pfeil). Der Anstieg von 71% liegt allerdings noch etwas unter dem Durchschnitt. Somit ist das Potenzial dieser Hausse noch nicht voll ausgeschöpft. Dies schließt jedoch eine Korrektur von mindestens 10% bis zum Sommer nicht aus.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen gibt es auf meiner Hotline. Der nächste Blog erscheint in der dritten März-Woche.









Heiko Thieme

Samstag, 1. März 2014

Starker Februar - schwacher März














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Rückblick

Wall Street beeindruckte in der letzten Februar-Woche mit neuen Rekordhöhen beim S&P 500 Index und  auch Russel 3000 Index, der gemessen an der Marktkapitalisierung 98% aller notierten US-Aktiengesellschaften widerspiegelt. Der Dow Jones Index wurde zwar Wochensieger (grüner Pfeil) aber bleibt weiterhin das Schlusslicht seit Jahresbeginn (roter Pfeil). Bis zu einer neuen Hoechstmarke muss der Dow Jones noch etwas mehr als 1,5% steigen. Die Wiener Börse (ATX) stand am Freitag und auch im Wochenverlauf unter Verkaufsdruck und landete jeweils auf dem letzten Platz (rote Pfeile). Dieses schwache Abschneiden kostete auch die bisherige Führung unter den Börsen auf der Tabelle seit Jahresbeginn.

Für Wall Street war dies der beste Februar seit 1998! Normalerweise ist der Februar jedoch der zweitschlechteste Monat im Jahresverlauf. Nach dem allgemeinen Verkaufsdruck in der zweiten Januarhälfte beeindruckte dieser Februar mit deutlichen Index-Gewinnen und überwand damit bis auf wenige Ausnahmen die Verluste vom Januar. 

Jede Anlagekategorie endete diesmal im Februar im Plus. Silber legte mit einem doppelstelligen Zuwachs das beste Monatsresultat vor (grüner Pfeil). Das schwache Wochenresultat kostete Silber jedoch die Jahresführung, die an das Gold ging (grüner Pfeil). 

Der Euro stieg am Freitag über die $1,38 Marke und wurde Tagessieger (grüner Pfeil). Auf diesem Niveau bevorzuge ich den US-Dollar von der Kaufkraftbasis her.

Ausblick


Im März wird die Politik die Weltbörsen stark beeinträchtigen. Es gibt momentan zu viele 'Krisenherde", um weiterhin ignoriert zu werden. Die Situation in der Ukraine steht diese Woche im Vordergrund und wird zu einem allgemeinen Verkaufsdruck führen. 

Politische Börsen sind meist schmerzhaft aber kurz! Dies war 2011 der Fall, als der DAX aufgrund der Verschuldungskrise in Griechenland innerhalb von zwei Wochen 23% verlor. Wer den Mut hatte, sich in diese Marktschwäche, die noch einen weiteren Monat anhielt, einzukaufen, wurde innerhalb von 6 Monaten mit einem Index-Plus von fast 40% belohnt.

Ich rechne diesmal nicht mit einer Baisse, was ein Minus von mindestens 20% voraussetzt sondern 'lediglich' mit einer lang überfälligen Korrektur von mindestens 10% innerhalb der nächsten Monate. Nur eine Eskalation der Krise in der Ukraine bis hin zu einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Russland, was ich zur Zeit ausschließe, kann zu noch höheren Indexverlusten führen. 

Das allgemeine globale wirtschaftliche Umfeld ist trotz aller politischen Probleme weiterhin positiv und wird in diesem Jahr zu einem Wachstum von 3% bis 4% führen.. Die USA wird dabei die 3%-Marke knapp erreichen, während Europa mit der 1%-Marke kämpft. Das entscheidende Wachstum kommt erneut von früheren Schwellenländern, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.

















In der zweiten Hochrechnung wurde das US-Wachstum vom vierten Quartal 2013 (erwartungsgemäß) von 3,2% auf 2,4% reduziert (grüner Pfeil). Ich hatte dies bereits auf meiner Hotline vor einem Monat prognostiziert. Geringere Staatsausgaben waren einer der Gründe für die moderate Wachstumsrate. Auch das erste Quartal in diesem Jahr wird eine gewisse Wachstumsschwäche aufweisen, die primär wetterbedingt ist. Mindestens ein Drittel der US-Bevölkerung erlebt den schneereichsten und kältesten Winter in über 30 Jahren.

Die Rezession von 2008/2009 (rote Schattierung) ist zwar überwunden, jedoch lag die bisherige Erholung (hellgrüne und grüne Schattierungen) unter dem langjährigen Durchschnitt. Für das Jahr 2014 wird ein Wachstum von 3% die Herausforderung seien.


















Der US-Freiverkehrsmarkt (NASDAQ) stieg aufgrund der Internet-Blase kurz nach der Jahrtausend-Wende auf sein bisheriges Rekordhoch von über 5.000 Punkte (roter Pfeil). Mit dem Platzen der Blase fiel der Index bis Oktober 2002 (rote Linie) um fast 80% (grüner Pfeil). Die anschließende Erholung (grüne Linie) brachte innerhalb von fünf Jahren  ein Plus von fast 160% ein (lila Pfeil). Die Immobilienkrise in den USA leitete einen Indexeinbruch im Oktober 2007 (lila Linie) ein. Bis März 2009 verlor der Index 56% (hellgrüner Pfeil). 

Seitdem befindet sich Wall Street in einem eindrucksvollen Aufwärtstrend, der allerdings 2011 durch eine kurze politisch bedingte Baisse unterbrochen wurde (rote Schattierung). Der Index legte innerhalb von fast genau fünf Jahren ein Plus von 240% vor (hellblauer Pfeil). Eine Korrektur mit einem Minus von mindestens 10% ist seit einigen Monaten überfällig, ohne dabei den Aufwärtstrend in Frage zu stellen. Der aktuelle Index-Stand (hellblauer Pfeil) liegt auf dem höchsten Niveau seit dem Sommer von 2.000 (roter Pfeil).


Weitere Empfehlungen und Einschätzungen auf meiner Hotline. Der nächste Blog erscheint in der zweiten März-Woche.










Heiko Thieme