Donnerstag, 26. November 2009

Reiche Ernte




Börsianer wurden in diesem Jahr reichlich belohnt. Trotz des schwächsten Januars in der 113 jährigen Geschichte des Dow Jones kam es zu einem der stärksten Erholungstrends seit dem Jahrestief im März (blaue Markierung). Dieses Jahr hat in mehrfacher Hinsicht Börsengeschichte gemacht. Wer den Mut hatte, sich in die Marktschwäche im ersten Quartal einzukaufen, wurde am diesjährigen Entedankfest königlich belohnt. Jede in der Tabelle aufgeführte Anlageklasse brachte überdurchschnittliche Gewinne ein. Das eingeschlagene Tempo ist sicherlich in dieser Form nicht fortsetzbar, obwohl noch ein Restpotential bis zum Jahresende besteht. Im kommenden Jahr werden die Kursgewinne deutlich niedriger ausfallen. Indexgewinne von weit über 10% wären bereits ein Erfolg. Sektorenrotation und Aktienauswahl stehen im Vordergrund. Volatilität wird ebenfalls eine große Rolle spielen.




Der Verlierer in diesem Jahr war der US-Dollar. Sein Abwärtstrend scheint noch nicht beendet, obwohl die Kaufkraft mindestens 15% höher einzuschätzen ist. Zur Zeit interessiert diese Korrelation (Kaufkraft) fast niemand. Dennoch halte ich daran fest, dass der Dollar im nächsten Jahr sich wieder verbessern kann hin zu $1,30 zum Euro. Allerdings wird dies erst eintreten, wenn die Leitzinsen wieder anziehen, was frühestens um Jahresmitte sein wird. Von der Dollarschwäche hat der Goldpreis entscheidend profitiert. Hier ist es in jüngster Zeit zu einer Scherenformation (roter Pfeil) gekommen. Dollarschwäche (rote Markierungen) trieb den Goldpreis (grüne Markierungen). Umgekehrt kam es bei einer Dollarerholung (blaue Markierung) zu einem Verkaufsdruck beim Gold (gelbe Markierungen). Der Goldpreis erzielte am Tag vor dem Erntedankfest ein neues Rekordhoch, während der Dollar auf ein Jahrestief fiel. Auch wenn der Goldpreis technisch bereits deutlich überkauft ist, kann die $1.200-Marke in wenigen Tagen erreicht werden. Die Luft ist dann allerdings sehr dünn.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Die Nummern sind oben rechts im Blog. Wegen des Erntedankfestes erscheint der nächste Blog erst am Dienstag, den 1. Dezember.

Heiko Thieme

Mittwoch, 25. November 2009

Gold gefragt



Während die Aktienmärkte am Dienstag die starken Kursgewinne zu Wochenbeginn erst einmal verarbeiten mussten, setze das Gold seine Rekordjagd ohne Unterbrechung fort. Offensichtlich suchen Investoren nach Anlagealternativen. Goldfonds sind somit im Zugzwang. Das Gegenteil ist der Fall beim Öl. Hier drücken die hohen Lagerbestände auf den Preis. Dem kommenden Erntedankfest am Donnerstag steht kaum etwas im Wege. Grund zum Feiern gibt es in diesem Jahr genug. Ab Mittwoch Mittag werden die Meisten Börsianer ihren Arbeitsplatz frühzeitig verlassen, um den wichtigsten Familientag im Jahr nicht zu verpassen. Die Umsätze auf dem Börsenparkett werden Am Mittwoch und Freitag sehr gering sein.





Unternehmensgewinne nach Steuern sind auf Jahresbasis in den USA im 3. Quartal auf $1.181 Milliarden gestiegen. Auch wenn dies gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 7,2% bedeutet (blaue Linie, rechte Skala), war es im Vergleich zum 2. Quartal eine auf das Jahr hochgerechnete Verbesserung von fast 72%! Den größten Rückgang gab es im 4. Quartal vergangenen Jahres mit einem Minus von fast 40% (Tiefstpunkt der blauen Linie). Im derzeitigen 4. Quartal wird der Jahresvergleich dementsprechend positiv ausfallen und ein Plus von weit über 50% aufweisen. Diese Gewinnverbesserung erklärt auch die dramatische Börsenerholung von über 60% seit März.

Weitere Empfehlungen und Einschätzungen auf der Hotline. Die Telefon-Nummern sind oben rechts im Blog.

Heiko Thieme

Dienstag, 24. November 2009

Starker Wochenbeginn


Die Weltmärkte ließen sich von dem vergangenen Wochenminus nicht einschüchtern, sondern starteten in die Entedankfest-Woche mit Volldampf. Der Dow Jones erzielte dabei ein neues Jahreshoch, während der Dax Tagessieger wurde (blauer Pfeil). Die negative Korrelation zwischen der Dollarbewertung und den Aktienmärkten ist seit Wochen zu beobachten, obwohl dies nicht mit den Erfahrungen der Vergangenheit übereinstimmt. Zur Zeit bedeutet ein schwacher US-Dollar steigende Börsenkurse.



Der Goldpreis stieg auf ein neues Rekordhoch, ohne jegliche Ermüdungserscheinungen aufzuweisen. $1.200 für die Feinunze ist in greifbarer Nähe. Zu Jahresbeginn hätte ich ein solches Niveau für dieses Jahr ausgeschlossen. Liquidität treibt hier den Markt. Der Ölpreis hat dagegen eine Hürde um $80 pro Barrel gefunden.




Der Verkauf von existierenden Häusern (Altbauten) ist im Oktober mit 10% (blauer Pfeil) deutlich mehr als erwartet gestiegen. Temporäre Sonderkredite für Erstkäufer, die inzwischen verlängert wurden, waren ein wesentlicher Grund für die gesteigerte Nachfrage. Gegenüber dem Vorjahr sind die Umsätze um 23,5% gestiegen. Allerdings sind die Häuserpreise nach wie vor rückläufig. Dennoch ist eine allmähliche Bodenbildung im kommenden Jahr zu erkennen. Der größte Schaden liegt im privaten Wohnungsbau bereits hinter uns.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Die Telefon-Nummern sind oben rechts im Blog.

Heiko Thieme

Samstag, 21. November 2009

Wochenminus




Der Freitag entschied das Wochenresultat. Nachdem die erste Novemberhälfte ein beeindruckendes Plus vorlegte, endete die dritte Novemberwoche bis auf den Dow Jones im Minus. Die Umsätze auf dem New Yorker Börsenparkett waren am Freitag die viertniedrigsten in diesem Jahr. Anleger wollten sich offensichtlich nicht festlegen. Diese Atempause tut gut, da der Aufwärtstrend in jüngster Zeit zu schnell verlief. Die Weihnachtsrallye ist noch nicht beendet sondern lediglich unterbrochen. Das Restpotential in den verbleibenden fünfeinhalb Wochen bis zum Jahresende liegt bei rund 5%. Somit stellt die 6.000-Marke beim Dax eine Hürde in diesem Jahr dar. Beim Dow Jones ist es die 11.000-Marke; beim S&P 500 sind es 1.150 Punkte; der Freiverkehrsmarkt (Nasdaq) wird die 2.250-Marke bis Ende Dezember kaum nehmen können.

Der klare Wochensieger war das Gold mit einem Plus von fast 5% und einem neuen Hoechststand. Der Preis für die Feinunze kann noch auf $1.200 steigen, da sehr viel Liquidität in die Goldfonds (ETFs) fließt. Vorgegebene Inflationssorgen spielen dabei kaum eine Rolle. Das gesamte Marktgeschehen - Aktien, Renten und Rohstoffe - wird zur Zeit primär von der vorhandenen exzessiven Liquidität getrieben. Aus fundamentaler Sicht sind alle drei Assetklassen (Anlageklassen) bereits ausgereizt. Der Ölpreis kam unter Druck; hier ist es weiterhin eine Frage der Zeit, bevor die Spekulanten aufgeben und der Barrelpreis deutlich nachgibt.

In der kommenden Woche dominiert in den USA das Erntedankfest (Thanksgiving), das traditionell am vierten Donnerstag im November stattfindet. Es ist der wichtigste Familientag in Amerika. Die Börse nimmt daher nur einen zweiten Rang ein und wird wenig Veränderungen in dieser verkürzten Woche aufweisen. Ab Mittwochnachmittag werden die Umsätze stark abfallen. Am Freitag gibt es nur einen halben Börsentag bei normalerweise äußerst geringen Umsätzen. Gleichzeitig beginnt mit dem Freitag die Weihnachtssaison für den Einzelhandel.





Der Anstieg in der Arbeitslosenrate in den USA in den vergangenen 18 Monaten ist der stärkste seit 1950. Davor war die Arbeitslosenrate jedoch in diesem Jahrzehnt deutlich niedriger als in den meisten Jahrzehnten. Lediglich in dem Jahrzehnt von 1950 und 1960 gab es noch niedrigere Raten. Auch in den kommenden Monaten werden weiterhin Arbeitsplätze abgebaut. Erst im Laufe des nächsten Jahres kommt es hier zu einem Umkehrtrend mit Neueinstellungen. Das Arbeitslosenthema wird die Verbraucherstimmung weiterhin belasten. Weitere Informationen hierzu sind über blog@visualizingeconomics.com erhältlich.


Mein Interview mit Holger Scholze ist unter www.boerse-stuttgart.de/de/aktuelles/boersestuttgarttv/boersestuttgarttv.html?vid=2913 zu sehen. Weitere Informationen und Einschätzungen auf der Hotline. Die Telefonnummern sind oben rechts im Blog. Der nächste Blog folgt am Dienstag gegen 7:00 Uhr MEZ.

Heiko Thieme

Freitag, 20. November 2009

Unterbrechung


.
Der Aufwärtstrend wurde am Donnerstag unterbrochen, als erneut klar wurde, dass der wirtschaftliche Erholungstrend in den USA vorläufig relativ bescheiden ausfallen wird. Diese Ernüchterung wirkte sich ebenfalls auf die restlichen Weltbörsen auf. Damit ist das Wochenplus jedoch nur leicht gefährdet. Entscheidend ist der Freitag, wo es keine wesentlichen Wirtschaftsdaten gibt, sodass sich Börsianer selbst überlassen sind. So schnell wird man auf dem Börsenparkett nicht aufgeben, zumal viel Liquidität noch bis zum Jahresende angelegt sein möchte, auch wenn dazu kein unmittelbarer Zwang besteht. Dieses Szenario erläutere ich am Freitag auf der Hotline im Detail.
.
Eine generelle Einschätzung der Marktlage und seine Aussichten gibt es auch im Internet unter http://www.boerse-stuttgart.de/ in einem Interview, das Holger Scholze am Donnerstag mit mir führte, zu sehen. Die Stuttgarter Börse weist eine beachtliche Professionalität auf. Hier arbeiten Technologie und der Mensch Hand in Hand. Ein Besuch lohnt sich. Die schwäbische Zuverlässigkeit wird hier täglich praktiziert.
.
Der Ölpreis kämpft weiterhin mit der $80-Marke. Die hohen Lagerbestände drücken auf den Preis. Spekulanten wollen jedoch noch nicht aufgeben. Vorsicht ist hier geboten. Der Goldpreis will noch weiter nach oben, obwohl die Luft inzwischen dünn wird. Den US-Dollar scheint außer mir keinen zu reizen! Inflation ist weiterhin kein Thema, auch wenn die Erzeugerpreise im November etwas angezogen haben.
.
Im privaten Wohnungsbau ist die Talsohle zwar erreicht, aber ein Erholungstrend ist noch nicht zu erkennen.


.
Der nächste Blog erscheint am Samstag nach 11:00 Uhr MEZ.
.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Die Telefon-Nummern sind oben rechts im Blog.
.
Heiko Thieme

Dienstag, 17. November 2009

Kaum zu bremsen

Veränderungen in %: 16. Nov. 2009
Dow Jones:..10,407....+1,3
S&P 500:........1.109.....+1,5
Nasdaq:.........2.198.....+1,4
Dax:...............5.805.....+2,1
Euro/$:...........1,496.....+0,3
Gold($):.........1.139.....+2,0
Öl(WTI)$:........78,9......+3,3

An den Aktienbörsen wird zur Zeit mit Höchstgeschwindigkeit gefahren. Ginge es im gleichen Tempo weiter, so würden noch vor Jahresende neue Höchststände erzielt werden. Dies ist vollkommen unrealistisch. Ein Restpotential ist dagegen weiterhin vorhanden. Die 6.000 Marke rückt beim DAX in greifbare Nähe; beim Dow Jones bleibt die 11.000 Marke ein oberes Ziel. Der US-Dollar steht weiterhin unter Druck, obwohl die Kaufkraft gegenüber dem Euro eher bei 1,25 anstatt der aktuellen fast 1,50 liegt. Der Goldpreis steht auf einem neuen Rekordhoch und kann sogar noch auf $1.200 pro Feinunze steigen. Die Luft wird jedoch hier sehr dünn. Das gleiche gilt für den Ölpreis.


Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Oktober 1,4% mehr als erwartet. Allerdings beruhte der Anstieg in erster Linie auf einer Erholung im Autosektor, nachdem der September eine deutliche Ernüchterung gebracht hatte. Ohne den Autosektor war der Oktoberanstieg weitaus bescheidenere 0,2%, was auf kein starkes Weihnachtsgeschäft schließen lässt.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Die Nummern sind oben rechts im Blog.

Heiko Thieme

Samstag, 14. November 2009

Erneutes Wochenplus


Der November zeigt sich von seiner besten Seite mit einem zweiten Wochenplus an den Aktienmärkten seit Monatsbeginn. Traditionell ist die Drei-Monatsphase von November bis Januar die staerkste im Jahresverlauf. Nur im vergangenen Jahr ging diese Statistik nicht auf, sondern ein fast mörderischer Abwärtstrend war das Resultat. Dies beweist, dass Ausnahmen die Regel mitunter bestätigen.

Auch wenn es im gleichen Tempo an den Börsen bis Jahresende nicht weitergehen kann, ist ein Restpotential für die kommenden sechs Wochen noch vorhanden. Der Ölpreis kam unter Verkaufsdruck, da die Nachfrage unverändert schwach ist und auch relativ schwach bleiben wird. Meine Zurückhaltung gilt hier weiterhin. Das Gold kann noch bis zu 5% zulegen, auch wenn keine unmittelbare Inflationsgefahr existiert. Massive Käufe von Exchange Traded Funds (ETF) treiben hier den Preis.

.
Der amerikanische Verbraucher bleibt skeptisch. Sein Stimmungsbild ist seit zwei Monaten wieder deutlich schwächer (roter Pfeil). Stieg dieser Indikator der Michigan Universität im September noch auf den höchsten Stand (blauer Pfeil) seit Januar 2008, so ist es innerhalb von zwei Monaten zu einem 7,5 Punkterückgang gekommen, was einem Minus von 10% entspricht. Damit sind die Aussichten für ein robustes Weihnachtsgeschäft kaum gegeben. Die Wirtschaftserholung wird somit relativ bescheiden ausfallen. Dennoch kann sich die Börse aufgrund der enormen Liquidität noch weiterentwickeln. Allerdings ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis nicht mehr niedrig. Selektivität hat daher Vorrang.
.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline. Die Nummern sind oben rechts im Blog. Da ich in der kommenden Woche teilweise keinen Zugang zum Internet haben werde, wird der Blog nicht täglich erscheinen. Die Hotline dagegen wird regelmäßig besprochen; und das bereits seit über 23 Jahren.
.
Heiko Thieme

Dienstag, 10. November 2009

Gegensaetzte

Veränderungen in %: 9. Nov. 2009
Dow Jones:. 10.227..+2,0
S&P 500:.........1.093..+2,2
Nasdaq:..........2.154..+2,0
Dax:................5.620..+2,4
Euro/$:............1,498..+0,9
Gold($):..........1.103..+0,6
Öl(WTI)$:.........70,1...+2,2

Zwei historisch vollkommen unterschiedliche Ereignisse fanden jeweils am 9. November statt. Vor 71 Jahren war 1938 die "Kristallnacht" der offizielle Beginn der Judenverfolgung in ganz Deutschland. Dieses beschämenste Kapitel deutscher Geschichte dauerte über 6 Jahre.

Vor 20 Jahren gab es dagegen den glücklichsten Tag in der deutschen Geschichte. Mit dem Fall der Berliner Mauer wurde die Wiedervereinigung ein knappes Jahr danach erzielt. Nur zwei Jahre später endete der Kommunismus in Russland ohne einen Schuss. Die Berliner Mauer stand 28 Jahre. Ohne Mithilfe der Alliierten wäre dieses dramatische Geschichtskapitel nicht gelungen.

Mauern und Grenzen, die Menschen trennen, gibt es auch heute noch im Nahen Osten und Korea. Auch diese künstlichen Hindernisse werden eines Tages verschwinden; dies sollte und muss das Ziel aller friedliebenden Menschen für das kommende Jahrzehnt sein.

Die Börsen feierten den Gedenktag an den Mauerfall mit einer beachtlichen Tagesrallye. Der Dow Jones stieg dabei auf einen neuen Jahreshoechststand und bestätigte damit meine Prognose, dass noch etwas Potential bis zum Jahresende vorhanden ist. Das Gold schloss erstmals über der $1.100-Marke. Auch der Ölpreis ging nach oben; hier halte ich an meiner Skepsis jedoch fest. Der Dollar kam erneut unter Druck, obwohl er bereits vollkommen unterbewertet ist.

Aktienselektion ist jetzt Trumpf und wird auf der Hotline diskutiert. Die Nummern sind oben rechts im Blog.

Heiko Thieme

Samstag, 7. November 2009

Wochenplus




Die erste Novemberwoche stoppte den zweiwöchigen Abwärtstrend in der zweiten Oktoberhälfte. Lediglich beim Öl war der Wochenanstieg relativ bescheiden, nach einem deutlichen Verkaufsdruck am Freitag. Unverändert rechne ich mit einer weiteren Preisschwache beim Öl bis auf die $60-Marke und vielleicht noch darunter. Das Gold hatte am Freitag $1.100 pro Feinunze gesehen und damit mein oberes Ziel für dieses Jahr erreicht. Jeder weitere Anstieg in den kommenden Wochen borgt von der Zukunft. Gewinnmitnahme anstatt Käufe sind hier jetzt geraten. Meine Aktienauswahl ist nach dieser Woche etwas reduziert. Aus fundamentaler Sicht sind viele Positionen jetzt bereits voll bewertet. Das weitere Potential wird nun primär durch die vorhandene Liquidität getragen. Daher ist Disziplin jetzt gefragt. Kommt es in den nächsten Tagen zu keinen neuen Jahreshöchstständen, so ist aus technischer Sicht ein kurzfristiger Verkaufsdruck kaum vermeidbar.





Die Arbeitslosenrate stieg im Oktober (roter Pfeil) mit über 10% auf ein 26-jährigen Hoechststand. Die eigentliche Arbeitslosenrate ist dabei sogar noch höher. Jeder sechste arbeitsfähige und arbeitswillige Amerikaner hat keinen festen Arbeitsplatz! Von 2006 bis 2008 (grüne Linie) lag die Arbeitslosenrate meist unter 4,8%. Mit einer baldigen Verbesserung ist nicht zu rechnen, auch wenn der Abwärtstrend etwas nachlassen wird.




Der amerikanische Verbraucher hat nicht das notwendige Geld, um die US-Wirtschaft entscheidend zu unterstützen. Verbraucherkredite liegen deutlich unter dem Vorjahresniveau (roter Pfeil). Banken haben Kreditkartenkredite von über einer Billion Dollar gestrichen. Die Verschuldungsquote ist dementsprechend gefallen (graue Balken).


Weitere Einschaetzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Die Nummern sind rechts oben im Blog.

Heiko Thieme

Freitag, 6. November 2009

Kaufnotstand



Die schwerste globale Rezession in über 70 Jahren ist Vergangenheit. Diese Erkenntnis wird durch die jüngsten Statistiken bestätigt. Wie stark der neue Aufschwung sein wird und wie lange er anhält, bleibt noch offen. Am Donnerstag entwickelte sich ein "Kaufnotstand", da nach wie vor gigantische Summen - man redet hier von Billionen und nicht nur von Milliarden Beträgen - auf der Seitenlinie geparkt sind und auf ein günstiges Einstiegsniveau warten. Dies erklärt auch die Volatilität der vergangenen Tage. Nüchtern betrachtet ist der Markt bereits zum einem großen Teil ausgereizt; allerdings beginnt jetzt historisch gesehen die stärkste Dreimonatsphase im Jahresverlauf. Von der Markttechnik her müssen jetzt entscheidende Widerstandslinien überwunden werden, um weiterhin grünes Licht für die Fortsetzung dieser Rallye zu haben. All dies erläutere ich auf der Börsenhotline.




Die Produktivität wies im dritten Quartal in den USA mit einem Plus von 9,5% den größten Anstieg in 6 Jahren auf. Gleichzeitig fielen die Lohnstückkosten über 5%. Das obige Schaubild zeigt die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr an. Auch auf dieser Vergleichsbasis sind die Statistiken nicht minder beeindruckend. Die jüngsten Quartalsverbesserungen beruhen primär auf der Erholung im Automobilsektor. Die Produktivität im Herstellungssektor (Manufactoring) stieg dadurch um beachtliche 13,6% im dritten Quartal.

Am Freitag werden die Arbeitsmarktdaten für Oktober vorbörslich veröffentlicht. Bestätigt sich auch hier der allgemeine Verbesserungstrend, so ist mit einem positiven Wochenabschluss zu rechnen, nachdem die beiden Vorwochen im Minus endeten.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Die Nummern sind rechts oben im Blog. Der nächste Blog erscheint am Samstag gegen 12:00 Uhr MEZ.

Heiko Thieme

Donnerstag, 5. November 2009

Der nächste Blog erscheint am Freitag, den 6. November 2009. Aktuelle Informationen und Empfehlungen täglich auf der Hotline. Die Nummern sind oben rechts im Blog.

Heiko Thieme

Mittwoch, 4. November 2009

Niederlage fuer Obama




Wall Street legte am Dienstag ein uneinhaltliches Ergebnis vor. Während der S&P 500 Index und Freiverkehrsmarkt (Nasdaq) leicht im Plus schlossen, konnte sich der Dow Jones am Ende nicht durchsetzen. Der Dax kam sogar unter deutlichen Verkaufsdruck (rote Markierung), was in erster Linie auf die Marktschwäche von Wall Street zurückzuführen war. Der Tagesgewinner war zweifelsfrei das Gold, das nicht mehr weit von der $1.100 - Marke entfernt ist. Auf dem derzeitigen Niveau sollte man den Preisen nicht nachlaufen.





Die Auftragslage der produzierenden Industrie hat sich seit Jahresmitte spürbar verbessert, auch wenn das aktuelle Niveau mit minus 16% noch deutlich unter dem Vorjahresstand liegt. immer mehr lassen die jüngsten Statistiken erkennen, das die schwerste Rezession in über 70 Jahren bereits überwunden ist. Allerdings wird sich die nun anschließende Erholung sehr zähflüssig abspielen.

Die Zwischenwahlen ein Jahr nach dem Wahlsieg von Obama sind eine Enttäuschung, die auch Obama trifft. Bisher fehlen dem ersten farbigen Präsidenten der USA innenpolitische Erfolge. Seine hervorragende Rhetorik reicht allein nicht aus, sondern es müssen auch nachvollziehbare Taten folgen.


Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline.


Heiko Thieme

Dienstag, 3. November 2009

Erneute Volatilitaet




Wall Street legte am Montag eine Fluktuation von rund 2% beim Dow Jones Index vor. Diese Volatilität zeigt Nervosität unter den Anlegern. Warnungen vor einer Immobilienblase im Bürobereich werden immer lauter. Hier kann eine Blase in den nächsten zwei Jahren platzen mit Verlusten in dreistelliger Milliarden-Höhe.



Im Wochenverlauf muss sich zeigen, ob diese Volatilität einen Trendwechsel andeutet, oder ob es sich lediglich um eine Konsolidierung handelt mit Indexverlusten von 5%-8%, was ich weiterhin annehme.



Die produzierende Industrie hat sich von seiner Talsohle (rosa Markierung) inzwischen wieder deutlich erholt. Ein Indexanstieg über die Marke von 50 (grüne Linie) hat in der Vergangenheit immer eine Verbesserung am Arbeitsmarkt bedeutet. Das aktuelle Niveau ist fast gleich hoch wie vor dreieinhalb Jahren (blaue Linie). Diese Statistik hat Wall Street am Montag kurzfristig auf fast 150 Punkte ansteigen lassen, bevor es dann nochmals zu Tagesverlusten kam, um dann am Schluss mit einem Plus von 0,8% zu enden.




Die gesamte Welt ist dem Dollar gegenüber negativ eingestellt. Meine gegenteilige Meinung wird nur von wenigen geteilt. Gold, Öl und Börse (rote, grüne und blaue Linien) sind in diesem Jahr nach einem schwachen Start ab dem Frühjahr deutlich nach oben gestiegen. Der Dollar ging in die andere Richtung nach unten (schwarze Linie). Diese Lücke (roter Pfeil) wird sich in den nächsten 12 Monaten nicht vergrößern sondern schrumpfen. Der Dollar ist attraktiv!


Weitere Empfehlungen und Einschätzungen auf der Hotline.


Heiko Thieme