Montag, 12. März 2012

US-Arbeitsmarkt beeindruckt













Meine aktuelle Markteinschätzung im Interview mit Manuel Koch vom DAF am 7. März von der NASDAQ in New York. Die nächste Zeile anklicken.
http://www.daf.fm/video/heiko-thieme-hp-alcoa-lufthansa-kaufen---zweifel-an-apple-50152332-US4282361033.html

Das Kaufinteresse am Freitag aufgrund positiver US-Arbeitsmarktdaten war für das Wochenplus an den Börsen entscheidend. Lediglich der Dow Jones konnte dabei nicht mithalten. Der Euro kam etwas unter Druck (roter Pfeil), da die Verschuldung von Griechenland trotz des jüngsten Finanzierungspakets immer noch auf Kritik stößt. Seit Jahresbeginn weist der Euro (hellgrüner Pfeil) den geringsten Anstieg in der obigen Tabelle auf. Bei den Edelmetallen fuhrt Silber trotz des Wochenminus (roter Pfeil) weiterhin in diesem Jahr (grüner Pfeil). Platin liegt auf Platz zwei und bleibt mein bevorzugtes Edelmetall. Der Ölpreis konnte sich wegen der andauernden Krise im Nahen Osten weiterhin verbessern (grüner Pfeil), obwohl das sich abschwächende Weltwirtschaftswachstum eher für einen rückläufigen Ölpreis spricht, was auch weiterhin meine Prognose ist. 


Vor drei Jahren, am 9. März 2009, begann eine neue Hausse, nachdem der Dow Jones mit einem Minus von fast 54% den zweitgrößten Einbruch seit seiner Erstnotierung am  26. Mai 1896 erlitten hatte. Entgegen den meisten Kommentaren der vergangenen Woche endete diese Hausse am 29. April 2011 mit einem Plus von 110% beim Russel 3000 Index (blauer Pfeil). Der Streit im US-Kongress um die Verschuldungshöhe und die Finanzkrise in Europa leiteten im Sommer vergangenen Jahres mit einem Minus von 21% (dunkelroter Pfeil) eine kurze (politisch bedingte) Baisse ein. Obwohl der Der Dow Jones, S&P 500 Index und NASDAQ knapp unter der 20%-Marke blieben, war dies dennoch eine Baisse, da der Russel 3000 Index 98% aller notierten US-Werte umfasst und damit den Gesamtmarkt am besten widerspiegelt. Der Anstieg von 27% seit Anfang Oktober (grüner Pfeil) bedeutet eine neue Hausse,  Mit neuen Rekordhöhen rechne ich spätestens im nächsten Jahr.

Der US-Arbeitsmarkt weist seit drei Monaten eine deutliche Verbesserung  mit jeweils über 200.000 neuen Arbeitsplätzen auf (blauer Ring). Eine solche Erfolgssträhne gab es zuletzt im vergangenen Jahr von Februar bis April (schwarzer Ring). Die Arbeitslosenrate blieb mit 8,3% zwar unverändert, jedoch beruhte dies darauf, dass sich mehr Personen um Arbeitsplätze bewarben, was ein höheres Vertrauen in die weitere Wirtschaftsentwicklung bedeutet. Die Rezession von 2008/2009  (rote Schattierung) - es war die schwerste in über 70 Jahren - ist überwunden, jedoch war es bisher eine der schwächsten Erholungen der Nachkriegszeit. Der erste schnelle Anstieg vor zwei Jahren (hellgrüne Schattierung) beruhte in erster Linie auf der Bevölkerungsumfrage, die temporäre Arbeitsplätze schuf, die danach wieder abgebaut wurden (gelbe Schattierung). Eine ununterbrochene, wenn auch deutlich schwankende Verbesserung am Arbeitsmarkt gibt es nunmehr seit 17 Monaten (grüne Schattierung). Setzt sich dieser erfreuliche Trend in den nächsten acht Monaten fort, so stärkt dies die Wiederwahlchancen von Präsident Obama ganz erheblich.

Im Vergleich zu den Erholungsphasen von 1954 bis 2000 (gestrichelte blaue Linie) fällt die derzeitige Verbesserung am Arbeitsmarkt (rote Linie) deutlich schwächer aus und ähnelt eher dem Aufwärtstrend von 2000 bis 2006. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die US-Wirtschaft von 2008 bis 2009 den schwersten Wirtschaftseinbruch in über 70 Jahren erlitten hatte, was zu einem drastischen Abbau bei den Arbeitsplätzen führte.













Die deutliche Verbesserung bei der Produktivität von 2008/2009 ((hellgrüner Pfeil) beruhte in erster Linie auf den Entlassungen während der Rezession und den damit verbundenen geringen Lohnforderungen, was die Lohnstückkosten deutlich senkte (roter Pfeil). Mit der Wirtschaftserholung fiel die Produktivität (lila Pfeil), während die Lohnstückkosten aufgrund höherer Löhne wieder anzogen ((grüner Pfeil). Somit hat jeder Wirtschaftszyklus seine Vor- und Nachteile.


Bis zum 25. März, wenn Europa auf Sommerzeit umstellt, beträgt der Zeitunterschied zur Wall Street nur fünf anstatt der üblichen sechs Stunden, da in Amerika bereits seit dem 11. März die Uhren auf Sommerzeit stehen. Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am letzten Wintertag, den 19. März.






















Details zum Bild unter:
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Heiko Thieme