Donnerstag, 25. Juli 2013

Neue Rekordhöhen
















Zum Vergrößern Tabelle und Charts jeweils anklicken.

Die Börsenerholung nach dem Sommerloch im Juni ist beeindruckend. Seit nunmehr gut vier Wochen befinden sich die Aktienmärkte wieder in einem globalen Aufwärtstrend. An Wall Street kam es zu neuen Höchstständen bei fast allen Indices. Der Dow Jones erzielte am Dienstag  sein 28. Rekordhoch in diesem Jahr!  Der S&P 500 Index kam gleich zu Wochenbeginn auf eine neue Höchstmarke. Beim DAX fehlen nur noch 1,5% bis zum  Rekordhoch, was in den nächsten Tagen möglich ist, obwohl die Börsen aus technischer Sicht inzwischen wieder überkauft sind und eine 'Atempause' nicht überraschen sollte.

Der ausgeprägte Verkaufsdruck bei Edelmetallen ist  zumindest vorläufig überwunden. Seit Ende Juni kam es zu einer Erholung von über 10% bei Gold, Silber und Platin. Meine Kaufempfehlung beim Gold um die $1.200-Marke vor vier Wochen kam zeitgerecht. Gewinne sind  jetzt mit einem Stopp abzusichern, da ich einen nochmaligen Test der bisherigen Jahrestiefstände nicht ausschließe.

Texas-Öl (WTI) bleibt weiterhin vollkommen überbewertet. Nordsee-Öl (Brent) und Texas-Öl handelten vergangene Woche erstmals seit über zwei Jahren auf dem gleichen Niveau.



















Wall Street hat seine Verluste vom Finanz-Crash, der im Oktober 2007 begann und bis März 2009 anhielt, inzwischen vollkommen überwunden. Alle wesentlichen  Indices stehen auf neuen Rekordhöhen. Die einzige Ausnahme ist der Freiverkehrsmarkt (NASDAQ), der zwar einen fast 13-jährigen Höchststand erreicht hat, aber damit immer noch rund 30% unter seinem Rekordhoch vom März 2000 liegt. Die rote Linie zeigt die Ausgangsbasis vom Oktober 2007, als die damalige fünf jährige Hausse zu Ende ging. 

Den größten Anstieg seit März 2009 weist der S&P 400 Index (grünes Ausrufezeichen) mit einem Plus von rund 160% auf. Dieser Index  repräsentiert mittelgroße Unternehmen. Dies bestätigt die These, dass höhere Risiken sich oft auch an der Börse bezahlt machen.Allerdings verlangt dies Nerven und Entschlusskraft, was nicht alle Anleger haben.


















Seit 1900 gab es an Wall Street 26 Haussen und 25 Baissen, was einen Anstieg bzw. Rückgang von jeweils mindestens 20% voraussetzt. Das obige Schaubild beschäftigt sich mit den Haussen, die nach einem Dow Jones Rückgang von mindestens 30% begannen. Im Durchschnitt dauerten diese 14 'Super'-Haussen fast sieben Jahre und wiesen einen Anstieg von fast 300% auf (roter Pfeil). Die längste und mit einem Plus von 960% gleichzeitig auch stärkste dieser Haussen (lila Pfeil) begann Ende April 1942 und endete Anfang Dezember 1968. Allerdings gab es innerhalb dieser 26 Jahre und sieben Monate drei 'normale' Baissen mit Verlusten zwischen 23% und 27%, bevor es wieder zu einem Einbruch von über 30% kam.  

Die derzeitige 14. 'Super'-Hausse (grüner Pfeil), die am 9. März 2009 begann, nachdem der Dow Jones zuvor mit einem Minus von 54% den zweitgrößten Einbruch in seiner Geschichte erlebte, hat also noch ausreichend Spielraum sowohl von der Dauer als auch Höhe, bevor ein größerer Einbruch von mindestens 30% zu befürchten ist. Die vorangegangene 13. 'Super'-Hausse (blauer Pfeil) dauerte fünf Jahre, wobei der Anstieg von 94% bereits jetzt schon übertroffen ist.

















Im November 2012 waren 30-jährige Hypotheken-Zinsen mit 3,31% (grüner Pfeil) auf das niedrigste Niveau in der US-Geschichte gefallen. Dies war ein Zinsrückgang von über 80% gemessen am Rekordhoch von 18,45% im November 1981 (roter Pfeil).

In diesem Jahr kam es von April bis Juli  mit 0,8% zum größten Zinsanstieg innerhalb von drei Monaten seit 2004 bei 30-jährigen Hypotheken. Vor sechs Jahren, als der US-Häusermarkt seinen Höhepunkt erreicht hatte, waren die Hypotheken-Zinsen im Juli 2007 auf 6,7% gestiegen (lila Pfeil). Nur 10 Wochen später endete die fünf-jährige Börsen-Hausse an Wall Street. Steigen die Hypotheken-Zinsen auf die 5%-Marke, so könnte dies ein Warnsignal für die Börse sein. Dieses Risiko besteht jedoch vorläufig nicht, auch wenn Hypotheken-Zinsen ihr Rekordtief im November 2012 gesehen haben.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Mein nächster Blog erscheint in der ersten August-Woche.
 




Heiko Thieme