Montag, 18. Oktober 2010

Silber auf 30 Jahreshoch



Auch die zweite Oktoberwoche beeindruckte
mit einem Anstieg. Lediglich der Ölpreis konnte dem allgemeinen Aufwärtstrend am Wochenschluss nicht mehr folgen. Das aktuelle Jahresplus an den Aktienmärkten beruht ausschließlich auf der inzwischen 7-wöchigen Rallye, die nur Ende September eine kurze Atempause einlegte. Seit Anfang September haben der Dow Jones und Dax rund 10% zugelegt, während der S&P 500 sogar auf 12% kam und der Freiverkehrsmarkt NASDAQ) mit einem Plus von fast 17% beeindruckte. Im gleichen Zeitraum konnte sich der Euro mit einem Plus von 11% weiter erholen und reduzierte somit sein Jahresminus deutlich. Der Goldpreis legte 10% zu und weitete damit seinen Jahresanstieg aus. Der klare Sieger ist jedoch das Silber, das 27% stieg und damit wieder ein Preisniveau erreichte, das es zuletzt vor 30 Jahren gesehen hatte. Die industrielle Nachfrage ist allerdings nicht der Grund für die jüngste Hausse bei Edelmetallen. Primär Spekulationen treiben derzeitig die Preise. Dies kann gefährlich werden.

Gute Unternehmensgewinne motivierten Anleger am Aktienmarkt. Rund 80% der bisher veröffentlichten Quartalsergebnisse lagen über den Erwartungen. Allerdings nahmen Finanzwerte an diesem Aufwärtstrend nicht teil, da mögliche Unregelmäßigkeiten am Hypothekenmarkt zu einer erneuten Belastung in diesem Sektor werden können. Dennoch gehören etliche Banken zu meinen Empfehlungen. Hierzu mehr auf der Hotline.



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Vor drei Jahren endete an Wall Street die 5-jährige Hausse (roter Pfeil), als der Dow Jones in der zweiten Oktoberwoche seinen Höchststand von 14.165 erreichte und auch der Dax nur geringfügig unter seiner Höchstmarke von 8.106 im Juli 2007 lag. Genau 17 Monate später wurde der Boden der Baisse in der zweiten Märzwoche 2009 (grüner Pfeil) beim Dow Jones und Dax erreicht. Auch der anschließende neue Haussetrend verlief seitdem fast identisch. Beide Indizes sind rund 20% (hellgrüne Linie) von ihren Höchstmarken entfernt (blauer Pfeil).





Der Euro liegt heute auf dem gleichen Niveau gegenüber dem $ wie vor drei Jahren (schwarze Linie). Meine Kauf- und Verkaufsempfehlungen basierend auf der Kaufkraftbasis sind markiert und gelten auch weiterhin. Die ausgeprägte Volatilität zeigt, wie emotionell der Währungssektor ist. Mit einer Beruhigung ist hier in naher Zukunft kaum zu rechnen.




Inflation ist weiterhin kein Thema. Der Verbraucherpreisindex liegt um die ein Prozentmarke sowohl bei der Kernrate (0,8%) als auch der Gesamtrate (1,1%). Die US-Notenbank würde lieber ein etwas höheres Inflationsniveau bis zu zwei Prozent sehen. Die Leitzinsen werden daher auf Sicht am Nullpunkt bleiben. Frühestens in der zweiten Jahreshälfte von 2011 könnte hier ein Wechsel eintreten. US-Staatstitel bleiben als Anlage somit vorläufig uninteressant.




Einzelhandelsumsätze waren im September besser als erwartet. Das schwache Verbrauchervertrauen kommt hier nicht zum Vorschein. Der jüngste Erholungstrend (blaue Schattierung) ist allerdings auf Monatsbasis nicht sehr ausgeprägt, auch wenn der Einbruch vom zweiten Halbjahr 2008 (rosa Schattierung) sicherlich überwunden ist. Seit dem Tiefstand vom Dezember 2008 (roter Pfeil), als der Rückgang auf Jahresbasis auf ein Minus von 11% gefallen war, steht die Erholung jetzt bei einem Plus von 7% zum Vorjahr. Die hohe Arbeitslosigkeit und das geringe Verbrauchervertrauen stellen jedoch Hürden für ein gutes Weihnachtsgeschäft dar.

Weitere Einschätzungen und spezifische Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am 25. Oktober.



Heiko Thieme