
Etliche DAX- und Dow Jones-Werte legten im Wochenverlauf mehr als 10% zu und erzielten damit ein ganzes Jahresresultat. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass gerade diese Titel zuvor starke Kursverluste aufwiesen. In der derzeitigen Börsenphase ist schnelles, aber nicht kopfloses, Handeln erforderlich, um erfolgreich zu sein. Diese Strategie diskutiere ich auf meiner Hotline täglich. Kommt es zu keiner politischen Einigung in den nächsten Wochen, so ist ein nochmaliger Test der 5000-Marke beim DAX und der 11.000-Marke beim Dow Jones kaum zu vermeiden. Als Optimist rechne ich jedoch damit, dass auch Politiker am Ende zur Vernunft kommen und praktikable Lösungen auf beiden Seiten des Atlantiks erarbeiten. Gelingt dies, so war diese Woche der Auftakt für eine eindrucksvolle Jahresendrallye. Überdurchschnittliche Kursgewinne sind mit Stopps teilweise abzusichern, um einmal erwirtschaftete "frühe Weihnachtsgeschenke" nicht wieder vollständig abzugeben.

Der DAX hatte seit Ende April (blauer Kreis) bis zum 12. September (schwarzer Pfeil) rund 33% verloren. Innerhalb von nur vier Tagen brachte die derzeitige Rallye ein Plus von rund 10% (grüner Pfeil) ein. Dennoch liegt der DAX weiterhin deutlich unter dem amerikanischen Dow Jones und japanischen Nikkei (grüner Kreis). Für den DAX wird es sehr schwer sein, das Minus bis zum Jahresende wieder vollständig aufzuholen; beim Dow Jones und Nikkei ist dies dagegen durchaus möglich, wenn auch nicht garantiert. (Zur Vergrößerung einfach die Schaubilder anklicken.)


Erstmals seit November 2008 stieg der Verbraucherpreisindex gemessen an der Kernrate - ohne volatile Energiekosten und Nahrungsmittelpreise - wieder auf 2% (zwei grüne Pfeile). Dies ist das höchste noch akzeptable Niveau für die US-Notenbank. Die allgemeine Gesamtrate liegt dagegen schon seit Monaten über dieser Messlatte mit aktuell 3,8% (roter Pfeil). Die Kernrate war im Oktober 2010 deutlich unter die 1%-Marke gefallen (hellblauer Pfeil). Trotz dieser Warnsignale ist eine akute Inflationsgefahr kaum gegeben, da sich das US-Wachstum momentan spürbar abschwächt und damit kein neuer Inflationsdruck erkennbar ist.

Die Stimmung unter den US-Verbrauchern stabilisierte sich im September etwas (violetter Pfeil), allerdings von einer relativ niedrigen Ausgangsbasis. Im August fiel dieses Barometer auf das Niveau von Anfang 2009 (rote Linie) zurück, nachdem es im Februar (grüner Pfeil) den bisherigen Höchststand in dieser Erholungsphase erreicht hatte. Der Tiefstpunkt wurde im November 2008 (roter Pfeil) erreicht, als die USA mit der schwersten Rezession in über 70 Jahren kämpfte. Verbessert sich das Verbrauchervertrauen weiterhin, so kann auch das Wirtschaftswachstum erneut expandieren. Dies hängt jetzt in erster Linie von konstruktiven politischen Entscheidungen ab.
Die Finanzblase belastet die Welt seit über drei Jahren. Ihre Ursache und Wirkung wird auf U-Tube in humorvoller Form vorgetragen. Dies ist etwas zum Lachen, auch wenn es hierbei um tatsächliche Billionen Euro- bzw. Dollar-Verluste geht, die bis heute nicht verkraftet sind. Einfach die nächste Zeile anklicken.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am Montag, den 26. September.Die Anmeldefrist für mein 13. Anlegerseminar in der österreichischen Kaiserstadt Bad Ischl am 1. Oktober endet am 21. September. Anfragen über meine e-Mail Adresse: heikothieme@gmail.com

Heiko Thieme