Dienstag, 3. August 2010

Zu schnell



Wall Street hat sich im Juli von dem zweimonatigen Rückgang im Mai/Juni wieder deutlich erholt. Das Plus von 7,1% war das beste Monatsresultat beim Dow Jones seit einem Jahr und gleichzeitig das sechsbeste Juli-Ergebnis seit 1950. Meine Kaufempfehlungen zu Monatsbeginn - ich sprach von Weihnachtseinkäufen im Juli - machten sich sehr schnell bezahlt und brachten im Durchschnitt über 10% ein. Gute Quartalsergebnisse sowie ein technisch überverkaufter Markt waren die Hauptgründe für diese Rallye. Jetzt ist jedoch etwas Vorsicht geboten, da der Markt überkauft ist und zu schnell gelaufen ist. August und September sind traditionell schwache Börsenmonate. Daran ändert der starke August-Anfang wenig. Erst im vierten Quartal rechne ich mit einer deutlichen Jahresendrallye, wobei die Hoechstsäende vom April nicht nur wieder erreicht sondern vereinzelt auch übertroffen werden. Das Jahresplus an Wall Street wird zwischen 8% bis 12% liegen. Der Dax kann sogar etwas mehr zulegen, wird allerdings die 7.000 Marke nicht überschreiten. Positionen, die ein Plus von mindestens 15% seit Anfang Juli aufweisen, sind entweder teilweise zu verkaufen oder mit einem knappen Stop abzusichern. Hierzu liefert die Hotline detaillierte Informationen.

Der Euro wurde vor zwei Monaten von Vielen fast schon totgesagt. Meine massive Kaufempfehlung, als der Wechselkurs zum Dollar die Marke von $1,20 unterschritt, brachte inzwischen glatte 10% Währungsgewinn ein. Jetzt liegt der Euro außerhalb meiner Bandbreite von $1,20 bis $1,30 und ist lediglich zu halten. Ab $1,35 ist eine graduelle Gewinnmitnahme empfohlen. Auch hierzu gibt die Hotline klare Anweisungen.

Der Ölpreis hat die $80-Marke überschritten, obwohl es dafür keinerlei fundamentale Gründe gibt. Somit bleibe ich hier unverändert zurückhaltend, auch wenn das technische Bild einen weiteren Anstieg andeutet. Erst ab $65 pro Barrel wird das Öl als Anlage für mich interessant.

Der Goldpreis stand im Juli aufgrund von Gewinnmitnahme unter erheblichen Druck. Mein Einstiegsniveau bleibt $1.075 pro Feinunze. Geduld ist hier eine notwendige Tugend.




Das amerikanische Wirtschaftswachstum schwächt sich ab. Dies ergibt sich aus der ersten Hochrechnung für das zweite Quartal, das auf +2,4% geschätzt wird. Gleichzeitig wurde jedoch das erste Quartal mit +3,7% um einen vollen Prozentpunkt nach oben revidiert. Allerdings lag der Tiefstpunkt der Rezession mit - 4,1% im zweiten Quartal 2009 (roter Pfeil) auch deutlich niedriger als ursprünglich angenommen wurde. Amerika hat somit die schwerste Rezession (rosa Schattierung) seit der Weltwirtschaftskrise in den Dreißiger-Jahren erlebt, bevor der Erholungstrend vor einem Jahr (blaue Schattierung) begann. Im zweiten Halbjahr wird die Wachstumsrate unter der 3% Marke liegen und damit vom jetzigen Niveau (grüner Pfeil) abfallen. Europa wird sogar unter der 2% Rate bleiben.
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Der amerikanische Verbraucher kann den Wirtschaftsaufschwung nur marginal unterstützen, da sein Realeinkommen nur geringfügig wächst. Seit rund zwei Jahren liegt das Realeinkommen primär unter der 1% Wachstumsrate (rosa Schattierung). Auch die jüngsten Zahlen (grüner Pfeil) vermitteln kann besseres Bild. Der Konsum macht immerhin fast 70% des amerikanischen Wachstums aus. Ein schwächeres Wirtschaftswachstum wird die Börse in den kommenden zwei Monaten belasten. Daher auch meine Empfehlung zur Gewinnabsicherung.
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Die Deutsche Bank Aktie habe ich in den vergangenen 18 Monaten mehrfach zum Kauf (blaue Schattierungen) und Verkauf (rosa Schattierungen) empfohlen. Insgesamt brachte dies bis zu 300% ein. Meine jüngste Empfehlung gab es Anfang Juli, als der Kurs bei 45 Euro lag. Inzwischen notiert die Aktie rund 20% höher innerhalb eines Monats. Daher ist jetzt ein Teil des Gewinnes mitzunehmen, auch wenn das volle Potential noch nicht ausgeschöpft ist. Der Anstieg war auch hier etwas zu schnell, wie ich es in der Überschrift dieses Blogs auch andeute. Rückkäufe sind wieder unter 48 Euro empfohlen. Auch hierzu weitere Details auf der Hotline.



Alcoa befindet im oberen Bereich meiner Kaufbandbreite (blaue Schattierung). Mit diesem Wert konnten Hotline-Hörer und Blog-Leser seit 18 Monaten über 200% verdienen. Mehr als $11,75 sollte jedoch nicht bezahlt werden.
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Weitere Einschätzungen und Empfehlungen gibt es auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint am kommenden Wochenende.



Heiko Thieme