Samstag, 21. März 2009

200% in zwei Wochen!


Veränderungen
20.März vs. 19.März / Woche / Jahresbeginn
Dow: 7.278 / - 1,7 % / + 0,8 % / - 17,1 %
S&P 500: 769 / - 2,0 % / + 1,5 % / - 14,8 %
Nasdaq: 1.457 / - 1,8 % / + 1,8 % / - 7,6 %
Dax: 3.954 / + 0,6 % / + 2,9 % / - 15,4 %
EUR/$: 1,358 / - 0,6 % / + 5,0 %! / - 3,1 %
Gold: $952 / - 0,8 % / + 2,3 % / + 8,3 %
Öl(WTI): $52,1 / + 0,1 % / + 12,5 %!/ + 16,8 %!

Erstmals seit Mai vergangenen Jahres kam es an Wall Street zu einem zweiwöchigen Anstieg. Das aktuelle Wochenplus fiel allerdings deutlich geringer aus als in der Vorwoche. Am Freitag kam es aufgrund der vierfachen "Hexenstunde" sogar zu deutlichen Tageseinbussen. Diese so genannte Hexenstunde findet viermal im Jahr - jeweils am dritten Freitag im März, Juni, September und Dezember - statt, wenn vier Zeitkontakte auf Börsenindices und Einzelaktien gleichzeitig verfallen. Volatilität und hohe Umsätze kennzeichnen dieses Ereignis. Besonders stark ausgeprägt waren die Kursentwicklungen im Finanzsektor, der seit Wochen zu meinen Favoriten gehörte. Die Aktie von Citigroup (siehe obige Graphik) stieg innerhalb von zwei Wochen um beachtliche 200%. Bei der Banc of America waren es 150% und bei der Deutschen Bank immerhin noch glatte 50%. Auch die Allianz Aktie konnte sich mit einem Plus von 35% durchaus sehen lassen. Auf den derzeitigen Niveaus sind jedoch Teilgewinne mitzunehmen, wie ich es auf der Börsenhotline bereits mehrfach empfohlen habe.

Nach dieser Indexexplosion, die beim S&P 500 - bezogen auf die jeweiligen Tagestiefststände und Tageshoechstkurse - einen Anstieg von über 20% vom 6. bis 18. März einbrachte, wäre eine Konsolidierung nicht nur wünschenswert sondern gesund. Auch wenn der Beweis einer Hausse damit noch nicht endgültig erbracht ist, da der 20%-ige Anstieg auf Schlusskursbasis erfolgen muss, halte ich an meiner Meinung fest, dass wir uns in einem zweiten Hausseanlauf befinden. Der erste Hausseaufschwung fand von Ende November bis Anfang Januar statt und brachte beim S&P 500 ein Plus von 24% ein, bevor ein erneuter Abwärtstrend (Baisse) begann.

Das wirtschaftliche Umfeld ist weiterhin von Schwäche geprägt. Ein Erholungstrend ist hier vor Ende des zweiten Halbjahres kaum zu erwarten. Die Börse antizipiert eine solche Entwicklung jedoch bis zu 9 Monate im Voraus.

Notenbankchef Bernanke hat den Rentenmarkt mit massiven Kaufprogrammen diese Woche überrascht. Die US-Notenbank will damit die Renditen besonders von Hypotheken reduzieren, um notwendige Refinanzierungen im privaten Wohnungsbau zu erleichtern. Ohne eine Beruhigung in diesem Marksegment ist ein nachhaltiger Wirtschaftsaufschwung nicht möglich. Die Renditen von 10-jährigen Staatstiteln fielen in dieser Woche von gut 3% temporär auf unter 2,5%. Dies war der größte Rückgang seit 1962! Gleichzeitig fielen 30-jährige Hypothekenzinsen erstmals unter die 5%-Marke.

Der Wochenverlierer war der Dollar, der aus Sorgen vor einer möglichen Inflationsgefahr 5% gegenüber dem Euro abgab. Ab $ 1,40 zum Euro wäre der Dollar wieder interessant. Der Wochensieger war das Öl mit einem Anstieg von über 12%!Hierzu mehr auf meiner Börsenhotline.

Meine Empfehlungsliste ist wegen der starken Kursverbesserungen deutlich geschrumpft. Disziplin ist in dieser Marktphase ganz entscheidend! Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.


Der nächste Bericht erfolgt in einer Woche, da ich in den kommenden Tagen nur beschränkt Zugang zu einem Computer habe.

Die Thieme Hotline:
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Ihr Heiko Thieme