Samstag, 9. Januar 2010

Positiver Jahresbeginn



Die erste 'Feuertaufe' im Neuen Jahr war erfolgreich. Der Fünf-Tagesindikator schloss im Plus. Der S&P 500 Index legte in den ersten fünf Börsentagen des neuen Jahres 2,7% zu. In den 37 Jahren seit 1950, wo der Fünf-Tagesindikator im Plus endete, kam es in 32 Jahren davon auch zu einem Jahresanstieg, der im Durchschnitt 14% erreichte. Die Treffsicherheit dieses Indikators war somit über 86%! In den 15 Jahren, wo der Fünf-Tagesindikator mindestens 1,8% zulegte, kam es sogar ohne Ausnahme zu einem Jahresplus von durchschnittlich 18%. Auch im vergangenen Jahr stieg der S&P 500 Index in den ersten fünf Börsentagen. Wer den Mut hatte, und aufgrund dieses Indikators die anschließende Indexschwache bis März zum Kaufen ausnutzte, profitierte von der größten Aktienrallye in über 70 Jahren! Während das Gesamtjahr ein Plus von 23,5% beim S&P 500 Index aufwies, betrug der Anstieg seit dem Tiefstand im März sogar 65%. Meine Börsenprognose lautet: Das erste Jahr im neuen Jahrzehnt wird mit einem Plus von rund 10% abschließen. Allerdings wird es im Jahresverlauf auch eine Indexkorrektur von mindestens 10% geben.

Gold und Öl waren in der ersten Börsenwoche besonders stark. Beim Ölpreis bleibe ich jedoch unverändert Skeptisch. Trotz der momentanen Kältewelle ist nach wie vor mehr Öl auf den Weltmeeren, als aktuell gebraucht wird. Das Gold wird als Anlagealternative von einigen Investoren gesehen. Ein Preis über $1.300 pro Feinunze wäre jedoch zu hoch für dieses Jahr. Die durchschnittlichen Produktionskosten liegen unter $500.

Der US-Dollar kann im Jahresverlauf die $1,30 Marke zum Euro wieder erreichen. Temporär ist jedoch ein Rückgang(!) auf $1,50 nicht auszuschließen.


Im vergangenen Jahr floss sehr viel Geld in Rentenfonds. Bis Oktober waren es auf 6-Monatsbasis mit $231 Mrd ein Rekordzufluss. Renditen werden jedoch in den kommenden Jahren steigen und nicht weiter fallen. Einen Vorgeschmack davon hat es bereits in den vergangenen Monaten gegeben. Daher warne ich erneut vor Anlagen in Staatsanleihen. Erst wenn die Renditen die 5%-Marke überschreiten kann man dieses Thema erneut aufgreifen.



Das gerade beendete Jahrzehnt war mit einem Minus von über 9% das Zweitschlechteste in der 114 jährigen Geschichte des Dow Jones. Allerdings konnte man den Indexverlust mit Dividendeneinnahmen mehr als ausgleichen. Dennoch war das erste Jahrzehnt im neuen Jahrhundert eine Enttäuschung, es sei denn, man hat die starken Schwankungen an der Börse aktiv zum Kaufen und Verkaufen ausgenutzt. Dies wurde im ersten Blog dieses Jahres erläutert. Ein Blick auf die 11 Jahrzehnte zeigt, dass die Resultate deutlich voneinander abweichen. Im Durchschnitt erzielte der Dow Jones einen Jahresanstieg von rund 5,5%. Unter Berücksichtigung und Reinvestierung der Dividenden kommt man auf 10% pro Jahr. Diese Kalkulation schließt allerdings keine Steuerverpflichtungen mit ein.

Aus den einzelnen Jahrzehnten lässt sich kein Muster ableiten, was sich für eine stichhaltige Prognose eignet. Dennoch wage ich auch hier eine Aussage: Der Dow Jones wird vor Mitte des Jahrzehnts einen neuen Hoechststand von 15.000 erreichen. Die 20.000 Marke ist jedoch eine relativ hohe Hürde, die nur unter günstigen Umständen am Ende des Jahrzehnt erreicht werden kann. In der Rangordnung wird dieses Jahrzehnt den fünften Platz einnehmen und dabei die 100%-Marke nicht unbedingt erreichen.



Die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten für den Monat Dezember erfüllten die Hoffnungen auf eine Trendwende nicht. Allerdings wurden nach Revidierung der Daten im November erstmals nach knapp zwei Jahren 4.000 Arbeitsplätze (blauer Pfeil) geschaffen. Der Dezember enttäuschte jedoch mit einem erneuten Verlust von 85.000 Arbeitsplätzen. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2009, wo über 700.000 Arbeitsplätze (roter Pfeil) verloren gingen, ist es dennoch eine deutliche Verbesserung. Die Arbeitslosenrate bleibt vorläufig bei 10%. Erst wenn über 200.000 Arbeitsplätze pro Monat geschaffen werden, kann die Arbeitslosenrate fallen, da der Arbeitsmarkt ständig steigt. Diese Wirtschaftserholung, die im dritten Quartal 2009 begann, bringt frühestens im zweiten Halbjahr Verbesserungen am Arbeitsmarkt.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Hotline. Der nächste Blog erscheint in einer Woche.

Heiko Thieme