Donnerstag, 22. Januar 2009

Verspäteter Beifall

Tagesveränderung
21. Jan. vs. 20. Jan.
Dow: 8288 / +3,5%
S&P 500: 840 / +4,4%
Nasdaq: 1.507 / +4,6%
Dax: 4261 / +0,5%
EUR/$: 1,3034 / +0,3%
Gold: $853 / +0,4%
Öl(WTI): $43,6 / +5,9%

Der erste volle Arbeitstag von Präsident Barack Obama hat Wall Street beeindruckt. Hielten sich Börsianer bei den Feiern zum Amtsantritt noch äußerst zurück, so gab es heute lauten Beifall auf dem Börsenparkett. Damit wurden wieder rund 80% der gestrigen Indexverluste aufgeholt. Ginge dieser Erholungstrend in gleicher Weise weiter, so gäbe es bereits im ersten Quartal ein neues Rekordhoch am Aktienmarkt. Offensichtlich wird dies genau so wenig eintreten wie eine Extrapolation der gestrigen Indexverluste, die den Wert alle US-Aktien bis Ende Februar auf Null reduziert hätten. Eines unterstreichen jedoch diese beiden Tage; Volatilität wird auch in diesem Jahr eine Rolle spielen.

Wer Mut hatte und meine Kaufempfehlung im Finanzsektor in die Tat umsetzte, hat allein heute 25% im Durchschnitt verdient. Normalerweise braucht man zu einem solchen Ergebnis mindestens zwei Jahre an der Börse! Der Kauf von Aktien durch den Vorstand und Aufsichtsrat bei Bank of America war für das Kursfeuerwerk verantwortlich. Auch wenn des Potential hier noch lange nicht ausgeschöpft ist, sind Käufe erst wieder bei Kursschwäche vorzunehmen. Dieses Thema wird auf der Börsenhotline regelmäßig erläutert. Auch in Deutschland sind Bankwerte äußerst attraktiv bei Kursschwäche.

Der Saudi Prince Alwaleed bin Talal hatte 1991, also vor 18 Jahren, knapp 600 Millionen Dollar in Citigroup zu einem Splitadjustierten Kurs von rund drei Dollar pro Aktie investiert. Ende 2006 wies diese Position einen Kursgewinn von über 10 Milliarden Dollar auf. Gestern war der Aktienkurs wieder da, wo er vor 18 Jahren war. Dies unterstreicht, dass man an der Börse Positionen nicht nur halten, sondern auch einmal bei einem überdurchschnittlichen Kursgewinn verkaufen sollte. Prince Alwaleed - Enkel von König Al Saud, dem Gründer von Saudi Arabien - verlor allein im vierten Quartal über acht Milliarden Dollar an seinen Investitionen. Allerdings liegt sein Vermögen angeblich immer noch im doppelstelligen Milliarden Bereich.

Apple kam nachbörslich mit einem weitaus besseren Quartalsresultat als erwartet heraus. Daraufhin stieg der bis dahin deutlich unter Verkaufsdruck stehende Kurs um 10%. Unter 85 Dollar ist die Aktie kaufenswert. Der Hoechstkurs lag hier Ende 2007 bei 200 Dollar. Auf der Börsenhotline empfahl ich damals eine Gewinnmitnahme.
Seit der Wahl von Barack Obama am vierten November bis zu seinem Amtseid gestern ist der Dow Jones um 14% gefallen. Dies war der größte Indexverlust in diesem Zeitraum nach einer Präsidentschaftswahl. Nach der Wahl Roosevelt's im November 1932 fiel der Dow Jones bis zum Amtsantritt 1933 - damals noch im März - um 12%, um danach innerhalb von nur drei Monaten rund 75% zu steigen! Auch wenn sich die Geschichte wohl kaum in dieser Form wiederholen wird, deutet dies an, dass das Potential höher ist als das Restrisiko.

Die deutliche Kurserholung an Wall Street wird die internationalen Börsen am Donnerstag positiv beeinflussen. Alle weiteren Einschätzungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Ihr Heiko Thieme