Samstag, 21. Februar 2009

Gold glänzt


Veränderungen
20.Feb. vs. 19.Feb. / Woche / Jahresbeginn
Dow: 7.366 / - 1,3 % / - 6,2 % / - 16,1 %
S&P 500: 770 / - 1,1 % / - 6,9 % / - 14,7 %
Nasdaq: 1.441 / - 0,1 % / - 6,1 % / - 8,6 %
Dax: 4015 / - 4,8 % / - 9 % / - 16,5 %
EUR/$: 1,283 / + 1,7 % / - 0,2 % / - 8,5 %
Gold: $996 / + 2,5 % / + 5,7 % / + 13,3 %
Öl(WTI): $40 / + 2,8 % / + 6,7 % / - 10,3 %

Erneut mußten Börsianer eine Verlustwoche an den Weltbörsen hinnehmen. Im Neuen Jahr gab es an Wall Street bisher nur eine positive Börsenwoche, Anfang Februar. Das Minus macht seit Jahresbeginn beim Dow Jones und Dax um 16% aus. Ginge dieser Trend so weiter, würde gegen Jahresende der Wert der Börsen den Nullpunkt erreichen! Bei einzelnen Titeln droht bereits ein Totalverlust. Die Marktkapitalisierung von General Motors liegt nur noch knapp über einer Milliarde Dollar. Seit dem Rekordhoch kurz nach der Jahrtausendwende ist der Aktienkurs um 98% eingebrochen und weist das niedrigste Niveau in 71 Jahren auf! Bei Infineon beträgt der Kursverlust seit 2000 über 99%. Damals galt das deutsche Technologieunternehmen bei seinem Börsengang im März 2000 als heiße Spekulation!

Seit Beginn der Börsenbaisse im Oktober 2007 hat der Dow Jones bereits 48% verloren. Dies ist der zweitgrößte Rückgang in 109 Jahren! Nur einmal, nämlich 1929 während der Weltwirtschaftskrise, gab es wie jetzt innerhalb von 500 Tagen mit knapp 60% einen noch größeren Indexverlust. Kein Wunder also, dass die meisten Börsianer desillusioniert sind.

Eine löbliche Ausnahme gibt es jedoch. Das Gold befindet sich seit 2001 in einem eindrucksvollen Aufwärtstrend. Die $1000-Marke pro Feinunze wurde am Freitag während der Börsensitzung erstmals seit dem Rekordhoch im März vergangenen Jahres wieder genommen. Auf Euro-Basis hat das Gold bereits seit Jahresbeginn wegen der Dollarstärke neue Höchststände erzielt. Gold wird von Anlegern in Zeiten vollkommener Verunsicherung als Fluchtwährung benutzt. Auf diesem Niveau sind jedoch keine Positionen mehr aufzubauen, auch wenn es noch ein spekulatives Restpotential gibt. Hierzu mehr auf meiner Börsenhotline.

Seit seinem Amtsantritt vor knapp fünf Wochen hat Präsident Obama durch sein nur schwer verständliches Stimulanzprogramm, das fast 1100(!)Seiten umfaßt und eine Rekordsumme von knapp 800 Milliarden Dollar erreicht, Anleger verunsichert. Seine Wahl gewann er mit nur vier Worten: "Hope" (Hoffnung) und "yes we can" (wir schaffen es). Diese Genialität hat er zumindest temporär verloren, Anleger zeigen wenig Geduld und kein Interesse am Detail.

Das in Deutschland am Freitag verabschiedete zweite Konjunkturpaket von 50 Milliarden Euro ist zwar das größte in der Geschichte der Bundesrepublik, macht aber dennoch in Relation zur Bevölkerung nicht einmal ein Drittel der Summe des US-Stimulanzprogrammes aus. Die gegenwärtige globale Wachstumskrise überfordert nicht nur Analysten sondern auch Politiker.

In der kommenden Karneval-Woche haben Börsianer kaum etwas zu feiern. Am Aschermittwoch wird auch die restliche Bevölkerung zur Realität des Alltags zurückkehren. Nur noch Wenige sehen in der jetzigen Lage eine enorme Chance. So war es meist kurz vor den Tiefstständen der Börse.

Alle weiteren Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)
Alle Angaben ohne Gewähr.

Ihr Heiko Thieme