Mittwoch, 25. Februar 2009

Hoffnung



Tagesveränderung
24.Feb. vs. 23.Feb.
Dow: 7.351 / + 3,3 %
S&P 500: 773 / + 4,0 %
Nasdaq: 1.442 / + 3,9 %
Dax: 3,896 / - 1,0 %
EUR/$: 1,281 / + 0,9 %
Gold: $966 / - 2,7 %
Öl(WTI): $39,9 / + 4,7 %

US-Notenbankchef Bernanke sorgte heute an Wall Street für Entwarnung, als er vor dem Finanzausschuss des Senats eine Verstaatlichung der Großbanken fast kategorisch ablehnte. Zuvor wurden Börsianer mit einer äußerst schwachen Statistik konfrontiert, die eine Fortsetzung des mehrtägigen Abwärtstrends bereits andeutete. Das Verbrauchervertrauen war im Februar auf das mit Abstand niedrigste Niveau gefallen, seitdem hierüber Daten veröffentlicht werden. Keine Prognose hatte mit einer solchen Verschlechterung gerechnet. Da der Konsum rund 70% der Wirtschaftsentwicklung beeinflusst, ist der Verbrauche quasi die Wachstumslokomotive. Die Korrelation zwischen Einzelhandelsumsätzen (Retail Sales)und Verbrauchervertrauen (Consumer Confidence) verdeutlicht die obige Graphik.

Der Tagesanstieg von 4% beim S&P 500 Index erzeugte unter Anlegern Hoffnung, dass der brutale Abwärtstrend seit Jahresbeginn vielleicht doch nicht von Dauer ist. Technisch war die Börse vollkommen überverkauft, so dass eine Erholungrallye fällig war. Dennoch ist es immer wieder beeindruckend, wie stark Kurserholungen bei einzelnen Titeln sind. Finanzwerte standen diesmal im Vordergrund, nachdem gerade dieser Sektor zuvor viel Blut lassen mußte. Citigroup und Bank of America legten jeweils mehr als 20% zu. Beide Titel gehörten vergangene Woche zu meinen Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Solche Kurssprünge sind jedoch nicht auf Dauer wiederholbar; ansonsten würde der S&P 500 bereits zu Ostern auf einem neuen Rekordhoch stehen! Dies bleibt vorlaeufig eine Handelsbörse und ist nichts für nervenschwache Anleger. Wird die Talsohle in der Wirtschaft noch vor Jahresende erreicht - meine diesbezügliche Meinung wurde heute auch vom Notenbankchef vertreten - so kann im zweiten Quartal bereits eine spürbare Verbesserung auf dem Börsenparkett eintreten. Zur Zeit ist dies allerdings mehr Hoffnung als Gewißheit.

Präsident Obama hat heute Abend vor dem Kongreß sein Regierungsprogramm in einer einstündigen Rede erläutert. Seine Präsentation fand allgemeine Zustimmung unter den Fernsehzuschauern; allerdings fehlten nach wie vor Details, so daß Wall Street morgen wieder sich selbst überlassen ist. Ob der Aschermittwoch nun ein Tag zum Lamentieren ist oder Hoffnung auf allmähliche Verbesserung ausstrahlt, wird die Börse in wenigen Stunden beantworten. In Deutschland kann man zumindest am Börsenbeginn mit besseren Kursen rechnen, da hier die festen Schlußkurse vom Vortag der Wall Street noch positiv nachwirken werden.

Notenbankchef Bernanke wird am Mittwoch erneut zur Wirtschaftslage Stellung nehmen. Diesmal ist es der Finanzausschuß des Repräsentantenhauses. Auch wenn es hierbei kaum neue Erkenntnisse geben wird, kann eine Bekräftigung seiner Meinung für die Börse hilfreich sein. Alle weiteren Einschätzungen und spezifische Empfehlungen auf der Börsenhotline.

Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
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Ihr Heiko Thieme