Donnerstag, 22. Oktober 2009

Nervositaet



Anleger sind offensichtlich nervös. Die Verkaufsempfehlung eines Analysten reichte aus, um das deutliche Plus am Mittwoch eine Stunde vor Börsenschluss nicht nur zu bremsen, sondern in ein klares Minus umzudrehen. In Frankfurt war die Börse bereits geschlossen, sodass dieser Trendwechsel nicht mitgemacht wurde. Dafür dürfte die Eröffnung beim Dax am Donnerstag unter Verkaufsdruck stehen.


Der Dollar bleibt weiterhin unter Druck. Erstmals seit 14 Monaten wurde die $1,5 gegenüber dem Euro überschritten. Mein Kaufkraftargument - der Dollar ist um mindestens 20% unterbewertet - wird zur Zeit vollkommen ignoriert. Vom schwachen Dollar profitierten Gold und Öl.




Der Ölpreis stieg über die $80-Marke, obwohl mehr Öl vorhanden ist. Gegenüber dem Vorjahr (roter Pfeil) sind die Lagerbestände um rund 10% gestiegen (blauer Pfeil). Bei Destillaten sieht es umgekehrt aus. Hier sind die Lager reduziert worden, nicht weil der Verbrauch gestiegen ist, sondern weil die Raffinerien wegen geringer Margen weniger produzieren. Der Ölpreis wird durch Spekulation getrieben.




Gestern zeigte ich die besten ETFs in diesem Jahr, heute nun die schlechtesten. Wer gegen diese Hausse in diesem Jahr spekulierte, der verbrannte sich nicht nur die Finger, sondern die ganze Hand. Der größte Verlierer (Direxion Daily Financial Bear 3X) hatte mit einem dreifachen Hebel Finanztitel leerverkauft. Diese Strategie kostete bis heute fast 95%! Wer zu Jahresbeginn auf den Gewinner setzte und $1.000 investierte, weist heute rund $2.017 auf; wer dagegen auf den Verlierer tippte, hat nur noch rund $50! Anlageentscheidungen haben offensichtlich enorme Konsequenzen.


Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf meiner Hotline, die es seit über 23 Jahren gibt. Die Telefonnummern sind oben rechts im Blog.


Heiko Thieme