Montag, 17. August 2009

Auf Tauchstation


Die Weltbörsen gingen zu Wochenbeginn auf Tauchstation. Ausgelöst wurde dieser globale Verkaufsdruck durch den fast 6%-Rückgang in China. Allgemeine Wachstumssorgen waren der Grund hierfür. Innerhalb von zwei Wochen hat der Schanghai A-Index über 17% eingebüßt und befindet sich somit in einer Korrekturphase, nachdem dieser für Ausländer zugängliche Index sich innerhalb von 9 Monaten verdoppelt hatte. Ein weiterer Verkaufsdruck könnte sogar zu einer temporären Baisse hier führen, wenn der Indexverlust die 20%-Marke überschreitet. Rückkäufe sind um 3000 jetzt empfohlen. Allerdings sollte dies in drei Tranchen bei 3000 und 2800 sowie 2500 passieren. Ob der Index tatsächlich bis auf 2500 noch fallen wird, ist jedoch fraglich.

Insgesamt schrumpfte die Marktkapitalisierung an den Weltbörsen am Montag um rund 800 Milliarden Dollar. Mit einer leichten Erholung ist am Dienstag zu rechnen, bevor sich im weiteren Wochenverlauf ein nochmaliger Abgabedruck entwickelt und damit meine Prognose von einer bevorstehenden Konsolidierung bestätigt. Dem widersprechen nicht die ersten Wachstumssignale aus Deutschland, Frankreich, Hongkong und Japan. Die globale Erholung wird generell relativ schwach ausfallen, auch wenn das zweite Halbjahr anfänglich ein stärkeres Bild vorlegt, das primär statistische Gründe hat. Da die Ausgangsbasis nach der schwersten Rezession in über 75 Jahren äußerst niedrig ist, erscheint jegliche Erholung zu Beginn statistisch stärker, als sie tatsächlich ist.




Der Industriesektor beginnt sich zu erholen. Diese Schlussfolgerung ergibt sich aus der jüngsten Umfrage der Notenbanken in New York und Philadelphia. Erstmals konnte die New York Notenbank einen Anstieg über die kritische - mit Wachstum verbundene - Marke von 50 melden. Seit Anfang 2008 (rosa Markierung) lag dieser Index, der aus einer Umfrage von 175 Industrieunternehmen besteht, unter der 50-Marke. Auch die Notenbank in Philadelphia zeigt in ihren Umfragen eine deutliche Verbesserung, obwohl dieser Index (rote Linie) noch leicht unter der 50-Marke liegt. Die US-Industrie beeinflusst ca. 20% der amerikanischen Wirtschaft; der Hauptanteil kommt dagegen aus dem Dienstleistungsbereich.

Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.

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Heiko Thieme