Freitag, 21. August 2009

Neue Zuversicht!



Gerne gestehe ich als Optimist eine Fehlprognose ein, wenn die Börse sich besser als von mir erwartet entwickelt. Genauso war es diese Woche. Meine Warnung vor einer unmittelbaren Konsolidierung an Wall Street von Minus 5% bis 8% schien sich gleich zu Wochenbeginn mit einem Indexverlust von über 2% zu bestätigen. Vom Jahreshoechststand am Donnerstag der vorangegangenen Woche war der S&P 500 Index um 3,3% gefallen und hatte damit Zweidrittel meiner Mindestprognose bereits erreicht. Ähnlich war es in Frankfurt. In Asien fiel der Schanghai A-Aktien Index gemessen von seinem Jahreshoch Anfang August um fast 20% und erreichte damit sogar knapp ein Baisse-Niveau, was bei mir eine Kaufempfehlung auslöste.

Der schwache Wochenstart war bereits das Ende des kurzen Verkaufsdrucks an Wall Street. Die Erkenntnis, dass die schwerste Rezession in über 75 Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit vorüber sei, erzeugte neue Zuversicht und damit deutliches Kaufinteresse. Selbst die Befürchtung, dass der Erholungstrend relativ schwach ausfallen wird, hielt die Käufer nicht ab. Die enorme Liquidität - über $4 Billionen (!!!) - wollte nicht weiterhin untätig bleiben. Daher auch meine Meinung, dass jegliche Konsolidierung nur relativ gering ausfallen wird und zu neuen Jahreshöchstständen im vierten Quartal führen wird. Die tatsächliche Börsenentwicklung war nunmehr noch schneller als von mir erwartet. Meine wenigen Kaufempfehlungen machten sich sehr schnell bezahlt. Wer dagegen meinem Rat zur Teilgewinnmitnahme gefolgt war, sollte jedoch jetzt nicht auf den fahrenden Börsenzug springen. Eine Einstiegschance zu niedrigeren Kursen als am Wochenschluss halte ich nach wie vor für möglich. Börsen gehen selten gradlinig nur in eine Richtung. Der dieswöchige Erholungstrend ist von der Geschwindigkeit her betrachtet bereits zu schnell und braucht eine Ruhepause, die in den nächsten Tagen noch eintreten dürfte.

Die 10.000 Marke beim Dow Jones hatte ich bisher immer erst im nächsten Jahr als Ziel gesehen. Beim Dax ist es die 6.000 Marke. Beide Hürden könnten jedoch nunmehr schon vor Jahresende erreicht werden. Aber dann wird die Börsenluft fuer dieses Jahr auch etwas dünn. Dies erläutere ich auf der Hotline am Wochenende.

Den Ölpreis, der ebenfalls wie Wall Strett und auch der Dax auf ein 10-Monatshoch gestiegen ist, bleibt für mich suspekt und gilt eher als Warnsignal anstatt Kaufofferte. Zur Zeit wird mehr Öl gefördert als verbraucht wird. Hier treibt die Spekulation den Preis. Vorsicht also! Das Gold dagegen hat weiteres Potential mit der Chance eines neuen Rekordhochs noch in diesem Jahr.



Auch der Häusermarkt signalisiert Entspannung. Die Verkäufe von existierenden Häusern (Altbauten) haben seit dem Tiefststand im Januar (roter Pfeil) deutlich zugenommen. Der Anstieg im August von über 7% (rechter blauer Balken in der Chart) war das beste prozentuale Monatsergebnis in 10 Jahren und hat damit wieder das Umsatzniveau von vor zwei Jahren (grüne Linie) erreicht. Dennoch liegen die aktuellen Zahlen noch deutlich unter den Umsätzen, die Anfang 2006 (graue Balken links im Chartbild) gesehen wurden. Niedrige Hypothekenzinsen (blaue Linie) und deutliche Preiseinbrüche haben den Häusermarkt stimuliert. Positionen in den von mir empfohlenen Bauwerten sind weiterhin zu halten.
Weitere Einschätzungen und Empfehlungen auf der Börsenhotline.
Die Thieme Hotline:
Deutschland: 09001 / 191 192 (EUR 0,69/Minute)
Schweiz: 0901 / 266 277 (CHF 1,00/Minute)
Österreich: 0900 / 500 515 (EUR 0,68/Minute)


Alle Angaben ohne Gewähr.

Heiko Thieme