Donnerstag, 18. Juni 2009

4x Hexenstunde



Die Fruehindikatoren prognostizieren die Wirtschaftsentwicklung fuer die kommenden drei bis sechs Monate. Der zweimonatige April/Mai Anstieg - der erste seit Ende 2001 - deutet auf das Ende der Rezession im Laufe des zweiten Halbjahres hin. Allerdings ist kaum mit einer starken Wachstumsbeschleunigung zu rechnen, da dem Verbraucher, der 70% der Wirtschaft beeinflusst, die hierzu notwendigen Geldmittel fehlen.

Wall Street begruesste diese Daten mit einem deutlichen Indexsprung, der auch den weiteren Tagesverlauf bestimmte. Der Dax folgte im Windschatten nach. Nur der Freiverkehrsmarkt (Nasdaq) blieb auf der Strecke.

Am Freitag verfallen vier Zeitkontrakte - Optionen und Terminkontrakte auf Indizes und Aktien. Diese sogenannte vierfache Hexenstunde passiert vierteljaehrlich jeweils am dritten Freitag im Maerz, Juni, September und Dezember. Die Boersenumsaetze sind an diesem Tag aufgrund der Abwicklung dieser Termingeschaefte besonders hoch. Die Tage zuvor zeichnen sich normalerweise durch eine relativ hohe Volatilitaet aus, was diese Woche nicht der Fall war. Die Chancen fuer steigende Boersenkurse waehrend des Hexentanzes sind zwar guenstig, dennoch wird das bisher negative Wochenergebnis kaum eleminiert werden.


Der Dax verlief bis kurz vor 16:00 Uhr relativ trendlos. Die ploetzliche Index-Explosion von 1,3% innerhalb weniger Minuten wurde durch den Dow Jones ausgeloest. An Wall Street kamen die Boersenkurse in Bewegung, als die Fruehindikatoren das baldige Ende der Rezession anzeigten. Dies geschah gegen 10:00 Uhr New Yorker Zeit, als es 16:00 Uhr in Frankfurt war. Der Dow legte in wenigen Minuten 1,1% zu, also aehnlich viel wie der Dax in Deutschland. Auch der anschliessende Indexverlauf beim Dax bis Boersenschluss um 17:30 Uhr war fast identisch mit dem Dow. Dies unterstreicht einmal mehr, wie richtungsweisend Wall Street fuer internationale Boersenplaetze ist. Diese enge Korrelation ist besonders haeufig beim Dax zu erkennen. Ein fester Schluss beim Dow fuehrt somit auch oft zu einer positiven Eroeffnung in Deutschland. Aehnliche Relationen sind auch beim japanischen Nikkei Index zu beobachten; allerdings ueberlappen sich dort nicht die Handelszeiten wie beim Dow und Dax.


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Heiko Thieme